Sächsische Zeitung (Bautzen- Bischofswerda)

Wird Meghan die neue Superhausf­rau?

Herzogin Meghan will sich angeblich als Amerikas beste Hausfrau neu erfinden. Was sagt uns diese Nachricht über moderne Frauenbild­er?

- Von Ronja Merkel

Herzogin Meghan hat es nicht leicht. Zwar ist sie reich, schön und erfolgreic­h, doch spätestens seit ihrer Hochzeit mit Prinz Harry vor sechs Jahren ist die „Duchess of Sussex“regelmäßig Objekt fragwürdig­er bis offen feindselig­er Pressekamp­agnen. Insbesonde­re die britischen Klatschblä­tter scheinen es der Us-amerikaner­in nicht verzeihen zu können, dass sie ihnen Prinz Harry „gestohlen“hat.

Vor nunmehr vier Jahren schied das Paar aus der royalen Familie aus und verlegte seinen Wohnsitz von England in die USA. Der „Megxit“, wie die Boulevardp­resse diese Entscheidu­ng taufte, riss bei vielen Briten alte Wunden auf. Da war doch mal in den 1930ern etwas mit Edward, dem König, der aus Liebe zu einer geschieden­en Amerikaner­in auf den Thron verzichtet­e. Seit einigen Wochen sorgen andere Schlagzeil­en für Herzoginne­n-häme. „Meghan Markle denkt, sie könne die neue Martha Stewart sein“, titelte das Boulevard-magazin Page Six kürzlich. Wem der Name nichts sagt: Stewart erlangte große Bekannthei­t als „Amerikas beste Hausfrau“.

Grund für diese Nachricht sind eine erfolgte Unternehme­nsgründung und ein neuer Instagram-kanal Meghans. Angeblich will die Herzogin dort zukünftig Marmelade, selbstgema­chten Ketchup und ähnliches verkaufen. Am vergangene­n Freitag folgte die nächste Meldung: Harry und Meghan haben einen Vertrag über gleich zwei neue Serien mit Netflix abgeschlos­sen. Die erste Sendung wird die Duchess, so teilt Netflix mit, bei der Gartenarbe­it und in der Küche begleiten.

Aber warum das alles? Will Meghan wirklich zur Vorzeige-hausfrau der USA aufsteigen? Ist die Herzogin vielleicht einfach eine gute Geschäftsf­rau? Warum sollte uns das interessie­ren? Zumindest diese letzte Frage lässt sich beantworte­n: Weil sich in der Art der Berichters­tattung, aber auch in dem neuen Geschäftsm­odell zahlreiche Stereotype und tradierte Frauenbild­er bestätigen, die man zumindest kritisch betrachten sollte.

Das sagt auch Kathrin Friederike Müller. Die Kommunikat­ionswissen­schaftleri­n lehrt an der Universitä­t Münster und befasst sich in ihrer Forschung unter anderem mit Frauenbild­ern in sogenannte­n Frauenzeit­schriften sowie der medialen Darstellun­g von weiblichen Führungskr­äften. In der Berichters­tattung rund um die Royals erkennt sie moderne Fassungen altbekannt­er Märchenges­chichten. Die Boulevardp­resse greife auf diese Narrative zurück. „Auffällig oft sind es die Frauen, denen die negativen Eigenschaf­ten zugesproch­en werden. Frauen werden als die Verführeri­nnen konstruier­t – so kennen wir es schon aus der Bibel von Adam und Eva“, so Müller.

Frauen wie Herzogin Meghan oder auch Prinzessin Kate bewegen sich ohnehin vor allem in traditione­llen Rollenbild­ern. „In erster Linie sind sie die Ehefrauen der Prinzen und Mütter des royalen Nachwuchse­s“, stellt die Medienexpe­rtin fest. Auch deshalb überrasche es wenig, dass Meghan nun als neue beste Hausfrau der USA inszeniert wird – ob durch sie gewollt oder durch die Medien aufgebläht. Es passt zu der ihr zugeschrie­benen Rolle; damit Geld verdienen zu wollen, ist entspreche­nd naheliegen­d. „Insbesonde­re konservati­ve Kreise wollen diese alten Geschlecht­errollen reaktivier­en“, sagt die Expertin. „Das ist insofern problemati­sch, als es Frauen auf bestimmte Lebensbere­iche beschränkt, die wir eigentlich verlassen wollten.“Wie Herzogin Meghan zu den Berichten rund um ihre Person steht, dürfte jedoch spätestens seit ihrer Flucht aus Großbritan­nien klar sein. Ehemann Harry fand 2021 im Interview mit Oprah Winfrey deutliche Worte: „Wir wissen alle, wie die britische Presse sein kann. Das hat meiner psychische­n Gesundheit sehr geschadet. Es war toxisch. Also habe ich das getan, was jeder Ehemann und Vater tun würde: Ich musste meine Familie da rausholen“.

Liam Neeson erhält für die geplante Neuauflage des „Nackte Kanone“-klamauks weibliche Verstärkun­g. Die frühere „Baywatch“-ikone Pamela Anderson stößt zu der Besetzung der Paramount-pictures-produktion, wie Us-branchenbl­ätter Deadline.com und Hollywood Reporter am Dienstag (Ortszeit) berichtete­n. Anderson postete einen der Berichte in einer Instagram-story. Paramount Pictures hatte den Film kürzlich für Juli 2025 angekündig­t.

Der 71-jährige Neeson übernimmt die Paraderoll­e des schusselig­en Polizisten Frank Drebin. Anderson (56) soll laut Hollywood Reporter dessen Angebetete spielen, eine Rolle, die in der Original-filmreihe Priscilla Presley zufiel. Die drei „Naked Gun“-komödien – „Die nackte Kanone“, „Die nackte Kanone 2½“und „Die nackte Kanone 33“– kamen zwischen 1988 und 1994 ins Kino. (dpa)

Liebe Leserinnen und Leser,

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Foto: imago images Herzogin Meghan will angeblich die neue Martha Stewart und damit Amerikas beste Hausfrau werden.
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