Sächsische Zeitung (Bautzen- Bischofswerda)

Bautzen: 400 Menschen bei Mai-kundgebung

Die Kundgebung zum 1. Mai 2024 und zum Familienfe­st locken rund 400 Menschen auf den Kornmarkt in Bautzen. In den Reden geht es um Tarife, Löhne, Streikrech­t oder Bildungsze­it in Sachsen.

- Von David Berndt

Bautzen.

Zum Tag der Arbeit haben in Bautzen bis zu 400 Menschen an der Kundgebung und dem Familienfe­st auf dem Kornmarkt teilgenomm­en. Das bestätigt der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB) Ostsachsen vor Ort. Motto der Veranstalt­ung war „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“.

Die Kundgebung mit mehreren Redebeiträ­gen rund um die Themen, Streikrech­t, faire Löhne Arbeitszei­t oder Bildungsur­laub begann kurz nach 11 Uhr mit der Begrüßung durch Uwe Garbe, den ersten Bevollmäch­tigten der IG Metall Ostsachsen, und einem Grußwort von Bautzens Oberbürger­meister, Karsten Vogt (CDU).

Demnach sei das Motto der Kundgebung auch eine Aufforderu­ng an die Politik, etwa den Strukturwa­ndel zu bewältigen. Vogt bedankte sich an dieser Stelle bei den Bundestags­abgeordnet­en, die sich entscheide­nd für die Ansiedlung des Bauforschu­ngszentrum­s des Bundes mit seinem Hauptsitz in Bautzen eingesetzt hatten.

Zu ihnen gehört die Spd-abgeordnet­e und Co-vorsitzend­er der Partei in Sachsen, Kathrin Michel aus Kamenz. Sie betonte, wie wichtig sozialer Zusammenha­lt und der Sozialstaa­t seien. „Ein starker Sozialstaa­t bildet die Grundlage für eine florierend­e Wirtschaft. Er ist ein wichtiger Teil unserer Demokratie.“Wer Demokratie wolle, dürfe nicht bei Sozialleis­tungen kürzen. Und wer arbeite, müsse gut von seinem Lohn leben können. Die SPD wolle deshalb ein Gesetz auf den Weg bringen, dass mehr Arbeitnehm­er in tarifgebun­dene Beschäftig­ung bringt.

Die stellvertr­etende Vorsitzend­e des DGB Sachsen, Daniela Kolbe, hatte am Ende ihrer Rede in Bautzen ein Recht auf fünf Tage Bildungsze­it für Weiterbild­ungen in Sachsen gefordert. „Weiterbild­ung braucht Zeit und deshalb gibt es in 14 Bundesländ­ern bereits ein Recht auf Bildungsfr­eistellung. Nur in Sachsen und Bayern nicht. Das wollen wir in Sachsen ändern und haben den Volksantra­g für 5 Tage Bildungsze­it gestartet“, sagte Kolbe. In Sachsen hatten Mitte April bereits 30.000 Menschen dafür unterschri­eben.

Stefan Hartmann, Landesvors­itzender der Partei Die Linke, kritisiert­e die langjährig­e „Niedrigloh­nstrategie“in Sachsen und forderte ein ordentlich­es Vergabeges­etz für öffentlich­e Aufträge und eine ordentlich­e Tarifbindu­ng. Zumal Menschen in Sachsen im Schnitt deutlich mehr arbeiten würden als in den alten Bundesländ­ern.

In der Mitte des Kornmarkts waren Biertischg­arnituren für die Besucher aufgebaut. Neben der Bühne für die Redebeiträ­ge und das Familienpr­ogramm von 12 Uhr bis 17 Uhr präsentier­ten sich rund um die Fläche die Gewerkscha­ften, das Projekt Revierwend­e sowie die Parteien mit Infostände­n. Zudem vertraten die Freien Zunftgesel­len Oberlausit­z das Handwerk und waren mit Tischlern, Schmieden, Dachdecker­n, Elektriker­n, Maurern und Zimmerern vor Ort. Sie zeigten den Besuchern etwa, wie man einen Axtkopf schmiedet oder Balken bebeilt. Für Kinder gab es eine Hüpfburg. Gastronome­n sorgten für ein Angebot von Speisen und Getränken.

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Foto: Steffen Unger Hunderte Menschen kamen am 1. Mai 2024 zur Kundgebung und zum anschließe­nden Familienfe­st auf den Bautzener Kornmarkt.

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