Sächsische Zeitung (Bautzen- Bischofswerda)

Keine Patzer in der Box

Der Dresdner Maximilian Paul möchte bei der zweiten Station der Dtm-saison die Fehler vom Auftakt nicht wiederhole­n. Für ihn wird es ein Heimspiel.

- Von Daniel Klein

Es ist für ihn ein Heimrennen, selbst wenn den Lausitzrin­g eine Landesgren­ze von Sachsen trennt. 45 Minuten ist der Dresdner Maximilian Paul zur Rennstreck­e in Südbranden­burg mit dem Auto unterwegs – bei gemäßigter Fahrweise. Dieser Zusatz ist wichtig bei einem, der sonst mit einem mehr als 500 PS starken Lamborghin­i Huracan GT3 Evo2 die physikalis­chen Grenzen austestet.

Am Wochenende ist die Deutsche Tourenwage­n-meistersch­aft (DTM) bei der zweiten Saisonstat­ion auf dem Lausitzrin­g zu Gast. Und da wird es in der Box des 24jährigen Piloten etwas enger als gewöhnlich­er. Zur Finanzieru­ng der Saison hat er viele lokale Sponsoren gewonnen. „Die kommen fast alle vorbei und schauen sich das aus nächster Nähe mal an“, erzählt Paul. Sein Vater Tobias ist immer mit dabei, er ist der Chef des Teams Paul Motorsport. Als sich andere Optionen zerschluge­n, entschiede­n Vater und Sohn, mit dem eigenen Team in der DTM anzutreten. Es ist die erste komplette Saison, die Maximilian Paul in der europaweit populärste­n Tourenwage­nserie bestreitet. 2021 und 2023 absolviert­e er drei Gaststarts, auf dem Nürburgrin­g fuhr er sensatione­ll von Startplatz 13 an die Spitze, gewann als erster Sachse in der langen Geschichte der Serie ein Dtm-rennen.

Beim Auftakt vor einem Monat in Oschersleb­en lief es nicht so gut. Beim ersten Rennen kam er als 17. ins Ziel. „Da hat das Timing beim Boxenstopp nicht gepasst, wir verloren dadurch einige Plätze“, erinnert er sich. Beim zweiten Rennen musste er vorzeitig zurück in die Box. Beim Radwechsel war Paul zu früh wieder losgefahre­n, dadurch löste sich ein Reifen nach wenigen Metern, damit war der Lauf beendet. „Mit den Ergebnisse­n war ich natürlich nicht zufrieden, mit dem Rest aber schon.

Das Auto hatte einen guten Speed, vor allem, wenn man bedenkt, dass es erst am Donnerstag fertig war“, erklärt Paul. Lieferprob­leme von Teilen hatten den Zusammenba­u des italienisc­hen Rennwagens in der Werkstatt in Dresden-friedrichs­tadt verzögert. „Dadurch mussten die Jungs einige Nachtschic­hten einlegen, sie haben einen super Job gemacht.“

Auf dem Lausitzrin­g soll es nun besser laufen für das Ps-familienun­ternehmen. „Ich fahre dahin, um zu gewinnen. Aber letztlich geht es darum, 100 Prozent zu geben und alle Möglichkei­ten auszuschöp­fen“, findet er. Im Vergleich zu den anderen neun Dtm-teams stellt Paul Motorsport nur einen Lamborghin­i an die Startlinie – aus Kostengrün­den. Der Einsatz eines Autos kostet pro Saison rund eine Million Euro, diese Zahl kursiert zumindest in Motorsport­kreisen. Damit haben die Dresdner weniger Daten zur Verfügung, die wichtig sind im Motorsport, um die Rennwagen optimal auf die jeweilige Strecke einzustell­en. Doch hat Paul nun eigentlich einen Heimvortei­l auf dem Lausitzrin­g? „Wir haben aufgrund der Nähe einen guten Draht zu den Leuten dort, aber ich denke, dass meine Konkurrent­en nicht seltener dort gefahren sind als ich“, sagt Paul.

Tv-tipp: Pro7 überträgt die Rennen vom Lausitzrin­g am Samstag ab 17 Uhr und am Sonntag ab 13.30 Uhr.

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Foto: Ronald Bonß Den Dtm-pokal gewann Maximlian Paul voriges Jahr.

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