Sächsische Zeitung (Dippoldiswalde)
Tharandter Weihnachtsdorf glänzt anders
Weihnachtsmärkte gehören zum Advent. Sie ähneln sich oft. In Tharandt hat sich ein kleines Weihnachtsdorf aufgemacht, anders zu sein.
„Wir machen im Vorfeld viel zu viel - aber es wird geil!“Die Freude auf das Tharandter Weihnachtsdorf ist bei André Borgwardt riesig. Zusammen mit seiner Schwester Annett hatte er die Idee des etwas anderen Weihnachtsmarktes. So entstand das Weihnachtsdorf am Bahnwärterhaus in Tharandt.
Für André Borgwardt sind die bekannten Märkte der Region zu ähnlich. „Begriffe wie Weihnachtsmarkt haben eine gewisse Erwartung“, erklärt er. Das wollen er und seine Schwester nicht. „Ich vermisse den kulturellen Charakter der Märkte.“So entstand die Idee des Weihnachtsdorfes am Bahnwärterhaus in Tharandt. „Es wird ein kleiner und feiner Weihnachtsmarkt werden mit Basteln, Musik und vielen schmackhaften Leckereien“, ergänzt seine Schwester Annett. Das Weihnachtsdorf soll besinnlich und urig mit Licht und Wärme den Advent begleiten.“
Kulturbeitrag für die Künstler
Ausschließlich regionales ist im Angebot. Dazu gehören unter anderem Bratwurst, Pastrami Pork Burger, Baumstriezel und Suppen. Hinzu kommen Winzer-Glühwein, Tharandter Whisky, handwerkliche Waren von privaten Anbietern, beschreibt Annett Borgwardt das Angebot. Musikalische Gäste sind am zweiten Advent die Bronson-Blues-Band und eine Woche später Tharadox.
Intensiv sprachen die Geschwister über das Thema Eintrittspreis. Sie waren sich nicht sicher, wie so etwas ankommen würde. „Die Gäste sollen eine schöne Zeit haben“, sind sich die Geschwister einig. Wenn auch viel durch Enthusiasmus und Leidenschaft beim Weihnachtsdorf entsteht, fallen trotzdem Kosten an, gibt André
Borgwardt zu bedenken. Am Ende waren sich die Geschwister einig. „Wir haben uns für einen unterstützenden Kulturbeitrag entschieden.“Jede Person zahlt einmalig auf den ersten erworbenen Artikel einen Euro je Besuchstag zusätzlich zum Preis. Das gilt auch für Essen und Trinken.
Mit dem Kulturbeitrag werden die Künstler bezahlt. Während André Borgwardt über das Weihnachtsdorf spricht, ist ihm seine Begeisterung anzumerken. „Es ist schön, wenn man sieht, wie sich eine Idee entwickelt.“Speziell für das Weihnachtsdorf baut er Stände, überspannt Stehtische, und verzaubert mit einem besonderen Lichtkonzept. „Das klingt jetzt nicht so spannend, sieht aber zum Weihnachtsdorf einzigartig aus“, verspricht André Borgwardt.
Damit das Weihnachtsdorf den gewünschten besonderen Charakter bekommt, plant, hämmert und schraubt André Borgwardt seit Tagen am Bahnwärterhaus und gestaltet es weihnachtlich. „Allein würde ich das nicht schaffen“, relativiert er. Insgesamt vierzehn Kollegen, Freunde und Familienmitglieder helfen beim Aufbau und an den Adventswochenenden. So hat sein Sohn Levi die Werbebanner mitgestaltet. Auch zwei Firmen der Region unterstützen die Geschwister bei ihren Vorbereitungen. Das Weihnachtsdorf am Bahnwärterhaus in Tharandt öffnet am zweiten und dritten Advent jeweils von 12 bis 20 Uhr. Die Parkplätze sind begrenzt. „Am einfachsten ist mit der S-Bahn oder dem Zug“, empfiehlt Annett Borgwardt. Vom Bahnhof Tharandt sind es wenige Meter bis zum Weihnachtsdorf. „Unser Lichterzauber wird den Weg weisen“, sagt André Borgwardt.