Sächsische Zeitung (Dippoldiswalde)
Decín bekommt neue Geburtsklinik
Die Klinik in Děčín versorgt auch den Schluckenauer Zipfel.
Der Start ins Leben für Kinder aus und um Děčín (Tetschen) soll künftig schöner erfolgen. Dafür baut das Krankenhaus bis 2026 eine neue Geburtsklinik, die den Eltern medizinische Unterstützung auf hohem Niveau und zugleich ein Maximum an Privatsphäre bietet, verspricht Michael Hanauer, der Leiter des Krankenhauses, anlässlich der Grundsteinlegung. „Die neue Klinik vereint Gynäkologie und Geburtswesen gleichermaßen“, so Hanauer weiter. So entstehen auch mehrere OP-Säle für gynäkologische Eingriffe. Gleichzeitig wird die neue Klinik über einen überdachten Verbindungskorridor mit der Kinderklinik und der Neurologie verbunden sein. Insgesamt kostet der Neubau 477 Millionen Kronen (knapp 20 Millionen Euro).
Das Krankenhaus in Děčín, das dem Krankenhausverbund Krajská zdravotní, angehört, steckt mitten in einer regen Bautätigkeit, die schon länger dauert und noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Klinik für Intensivmedizin mit Notfallaufnahme und OP-Sälen ist fast fertig. Die ersten Patienten sollen im April aufgenommen werden. Als nächstes soll dann das Gebäude der Chirurgie aus den 1930er-Jahren saniert werden.
Das Krankenhaus in Děčín durchläuft nicht nur eine Sanierung ihrer Gebäude und Ausrüstungen, sondern passt sich auch dem höheren Bedarf an, denn das Einzugsgebiet des Krankenhauses in Děčín reicht nicht nur in die Umgebung der Elbestadt u.a. mit den Städten Česká Kamenice, Benešov nad Ploučnicí oder Jílové, sondern umfasst auch die gesamte Böhmische Schweiz und den Schluckenauer Zipfel. Vor allem letzterer hat schon länger keine adäquate medizinische Betreuung. Vor Jahren wurde im Krankenhaus Rumburk die Geburtsstation geschlossen. Eltern müssen also im Falle einer Geburt eine Stunde und länger mit dem Auto fahren, was im Winter zu einem Abenteuer werden kann.
Ein sächsisch-tschechisches Memorandum aus dem Jahr 2019, das vor allem tschechischen Patienten im Grenzgebiet die kostenneutrale Behandlung in den nahen sächsischen Krankenhäusern ermöglichen sollte, blieb bislang ohne Ergebnis.