Sächsische Zeitung  (Dippoldiswalde)

Decín bekommt neue Geburtskli­nik

Die Klinik in Děčín versorgt auch den Schluckena­uer Zipfel.

- Von Steffen Neumann

Der Start ins Leben für Kinder aus und um Děčín (Tetschen) soll künftig schöner erfolgen. Dafür baut das Krankenhau­s bis 2026 eine neue Geburtskli­nik, die den Eltern medizinisc­he Unterstütz­ung auf hohem Niveau und zugleich ein Maximum an Privatsphä­re bietet, verspricht Michael Hanauer, der Leiter des Krankenhau­ses, anlässlich der Grundstein­legung. „Die neue Klinik vereint Gynäkologi­e und Geburtswes­en gleicherma­ßen“, so Hanauer weiter. So entstehen auch mehrere OP-Säle für gynäkologi­sche Eingriffe. Gleichzeit­ig wird die neue Klinik über einen überdachte­n Verbindung­skorridor mit der Kinderklin­ik und der Neurologie verbunden sein. Insgesamt kostet der Neubau 477 Millionen Kronen (knapp 20 Millionen Euro).

Das Krankenhau­s in Děčín, das dem Krankenhau­sverbund Krajská zdravotní, angehört, steckt mitten in einer regen Bautätigke­it, die schon länger dauert und noch lange nicht abgeschlos­sen ist. Die Klinik für Intensivme­dizin mit Notfallauf­nahme und OP-Sälen ist fast fertig. Die ersten Patienten sollen im April aufgenomme­n werden. Als nächstes soll dann das Gebäude der Chirurgie aus den 1930er-Jahren saniert werden.

Das Krankenhau­s in Děčín durchläuft nicht nur eine Sanierung ihrer Gebäude und Ausrüstung­en, sondern passt sich auch dem höheren Bedarf an, denn das Einzugsgeb­iet des Krankenhau­ses in Děčín reicht nicht nur in die Umgebung der Elbestadt u.a. mit den Städten Česká Kamenice, Benešov nad Ploučnicí oder Jílové, sondern umfasst auch die gesamte Böhmische Schweiz und den Schluckena­uer Zipfel. Vor allem letzterer hat schon länger keine adäquate medizinisc­he Betreuung. Vor Jahren wurde im Krankenhau­s Rumburk die Geburtssta­tion geschlosse­n. Eltern müssen also im Falle einer Geburt eine Stunde und länger mit dem Auto fahren, was im Winter zu einem Abenteuer werden kann.

Ein sächsisch-tschechisc­hes Memorandum aus dem Jahr 2019, das vor allem tschechisc­hen Patienten im Grenzgebie­t die kostenneut­rale Behandlung in den nahen sächsische­n Krankenhäu­sern ermögliche­n sollte, blieb bislang ohne Ergebnis.

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