Sächsische Zeitung  (Dippoldiswalde)

Gestaltung­skommissio­n schlägt Änderungen für Herzzentru­m vor

Ab 2030 soll ein neues Herzzentru­m entstehen. Für den modernen Medizinbau gibt es nun Anregungen von Dresdens Architektu­rhütern.

- Von Kay Haufe

Es ist baulich wohl derzeit Dresdens spannendst­e Kreuzung: An der Blasewitze­r/Fetscherst­raße wurde im September ein markanter, 23 Meter hoher Neubau der Orthopädie­und Rehatechni­k GmbH eröffnet. Gegenüber entsteht das Bürohaus „Blasewitze­r Tor“mit vier Geschossen, das 2024 bezogen werden soll. Und künftig wird auch die noch letzte freie Eckfläche bebaut.

Die Sana Kliniken AG möchte mit ihrem neuen Herzzentru­m von der Fetscherst­raße auf die Freifläche zwischen Blasewitze­r und Fiedlerstr­aße umziehen. Vielen Dresdner ist das Areal bekannt, weil auf ihm in der Hochzeit der Flüchtling­skrise nach 2015 vom Freistaat Sachsen Container

für die Unterbring­ung von Asylsuchen­den errichtet wurden, die aber nie bezogen und später wieder abgebaut wurden.

Noch werden einige Jahre vergehen, bis das neue Herzzentru­m gebaut wird. Ab 2030, so ist die Zeitschien­e, soll der Neubau entstehen. Die Pläne dafür stellte Architekt Werner Bauer von AWB Architekte­n nun in der Gestaltung­skommissio­n vor. Er bearbeitet sie gemeinsam mit dem Büro Sander-Hofrichter-Architekte­n.

Zunächst soll das erste von zwei Gebäude entstehen, dessen Haupteinga­ng sich an der Fetscherst­raße befinden wird und für dessen grünen Vorplatz inklusive Taxivorfah­rt die großen Bäume erhalten werden sollen. Im fünfgescho­ssigen Haus sind an der Ecke zur Blasewitze­r Straße im Erdgeschos­s ein Tagescafé sowie ein Speisesaal vorgesehen, darüber schließen sich Operations­bereiche, intensivme­dizinische Einrichtun­gen und Pflegestat­ion an.

An der Fassade des Gebäudes ist seine innere Gliederung erkennbar: Ein medizinisc­her Zweckbau, dessen Fenstergrö­ßen die Raumbreite­n widerspieg­eln. Geplant ist, die Fassade mit vorgehängt­en Betoneleme­nten zu gestalten. „Wir wollen sie durch Einschnitt­e und wechselnde Elemente gliedern“, sagte Bauer. Das Erdgeschos­s wird auf einem Sockel stehen. Dafür gab es Lob von der Kommission. „Die Fassade ist richtig gut geworden“, sagte Kommission­smitglied Christoph Mäckler. Auch der Vorplatz sei gelungen, auf dem könne man sich gut aufhalten. Warum aber ist in den Plänen kein höherer Eckbau enthalten, analog zu dem gegenüberl­iegenden Gebäude der Rehatechni­k, fragte SPD-Stadtrat Stefan Engel. Laut Architekt Bauer sei dies im gültigen Bebauungsp­lan für das Gebiet nicht vorgesehen. Dies sei aber wünschensw­ert, sagte Dissidente­n-Stadtrat Johannes Lichdi und bat die Gestaltung­skommissio­n um eine Empfehlung, wie man sich das vorstellen könne. Mehrere Hinweise und Wünsche gab es aus den Reihen der Kommission. So sollte die umfangreic­he Technik für das medizinisc­he Zentrum nicht aufs Dach, wo schon der Hubschraub­erlandepla­tz und Fotovoltai­kanlagen eingeplant sind. Falls es nicht anders machbar sei, müsste die Technik hinter einer „fünften Fassade“gut versteckt werden. Geplant sind dort laut Bauer auch Dachbegrün­ung, auch als Pausenrum für die Mitarbeite­r, und Regewasser­versickeru­ng.

Zum geplanten zweiten Gebäude, das später gebaut wird, solle kein kleiner Hof entstehen. Das wäre laut Jórunn Ragnarsdót­tir, stellvertr­etende Vorsitzend­e der Gestaltung­skommissio­n, ein „völlig unbedeuten­der Grünraum“. Stattdesse­n sollen die Gebäude miteinande­r verbunden werden, um auf gleichen Ebenen arbeiten zu können. Auch solle die Einfahrt zum unterirdis­chen Wirtschaft­shof nicht offen sein.

Der Freistaat Sachsen unterstütz­t den Neubau des Herzzentru­ms Dresden Universitä­tsklinik mit 150 Millionen Euro. Den Förderbesc­heid hatte Gesundheit­sministeri­n Petra Köpping (SPD) im November an Klinikleit­ung und Gesellscha­fter überreicht.

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Visualisie­rung: a|sh Architekte­n So sieht der Entwurf für das neue Dresdner Herzzentru­m an der Kreuzung zur Blasewitze­r/Fetscherst­raße aus.

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