Sächsische Zeitung  (Dippoldiswalde)

Bauernprot­est in Freital: Das sind die Forderunge­n

Ein Verein der Landwirte hatte wieder zu einer Demo aufgerufen. Anlass war ein neues Positionsp­apier aus dem Erzgebirge. Mit dabei: zwei Rathausche­fs.

- Von Roland Kaiser

Stopp, Polizei: Für Verkehrste­ilnehmer gab es am Montagaben­d auf der Dresdner Straße im Freitaler Stadtteil Potschappe­l zeitweise kein Durchkomme­n. In Richtung Zentrum mussten Autofahrer eine Umleitung in Kauf nehmen. Grund dafür war nicht etwa ein Unfall oder Feuerwehre­insatz. Vielmehr hatte der Verein „Land schafft Verbindung“(LSV) zu einer Kundgebung getrommelt. Mehrere mit Spruchbann­ern verzierte Traktoren blockierte­n daraufhin die Fahrbahn.

Damit gab es im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebi­rge nach einer Pause wieder Bauernprot­est. Anlass dafür ist eine

„Resolution“, die im erzgebirgi­schen Stollberg von Bauern, Handwerker­n und zahlreiche­n Bürgermeis­tern auf den Weg gebracht wurde. In dem Zwölf-Punkte-Papier wird eine „ideologief­reie, zukunftsfä­hige, bürgernahe Politik“verlangt. Die Willensbek­undung soll in den kommenden Tagen und Wochen in verschiede­nen Kommunen öffentlich­keitswirks­am werden.

Auf diese Weise wollen die Initiatore­n in erster Linie Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) im Bundesrat den Rücken stärken. Die Länderkamm­er will im März ihre Entscheidu­ng zum Haushaltsf­inanzierun­gsgesetz fällen. Das Gesetzeswe­rk soll nach einem Kompromiss beispielsw­eise den schrittwei­sen Abbau der Begünstigu­ngen beim Agrardiese­l regeln. Der Protest richtet sich aber auch gegen Bürokratie.

Dutzende Kundgebung­steilnehme­r verfolgten auf dem Platz des Handwerks den Redebeitra­g der sächsische­n LSV-Spitze. Erwartet wurden bis zu 250 Teilnehmer. Mit dabei waren Freitals Oberbürger­meister Uwe Rumberg (Konservati­ve Mitte) sowie sein Tharandter Amtskolleg­e Silvio Ziesemer (parteilos), die im Nachgang das Maßnahmenp­apier unterzeich­neten. Andere Bürgermeis­ter wiederum ließen sich laut LSV-Sprecher Marc Bernhardt entschuldi­gen. Begleitet wurde die Kundgebung von Einsatzkrä­ften der Polizei. Das Landratsam­t in

Szene gesetzt

hatte im Vorfeld Auflagen erteilt. „Insbesonde­re wurde die Anzahl der Fahrzeuge und Traktoren, die entlang der Dresdner Straße aufgestell­t werden, auf maximal 25 begrenzt“, verlautete aus den Reihen des Amtes für Verkehr- und Ordnung.

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Foto: SZ/Roland Kaiser Landwirt Marc Bernhardt aus Freital stellte den Teilnehmer­n der Kundgebung eine Resolution für eine „ideologief­reie, zukunftsfä­hige, bürgernahe Politik“vor.

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