Sächsische Zeitung (Dippoldiswalde)
Kirchen starten Wahl-Initiative
Evangelische und katholische Kirche rufen gemeinsam mit einer Initiative im Wahljahr zu Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt auf.
Die evangelische und katholische Kirche gehen im Wahljahr 2024 mit der Initiative „Für alle. Mit Herz und Verstand“an die Öffentlichkeit. Das teilten der Landesbischof Tobias Bilz von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens sowie sein katholischer Amtskollege Bischof Heinrich Timmerevers vom Bistum Dresden-Meißen am Mittwoch in Dresden mit. Ziel der Wahl-Initiative ist es, mit Plakaten, Bannern oder über die Sozialen Medien im öffentlichen Raum dazu aufzurufen, aktiv an den Wahlen teilzunehmen und extremistischen Positionen entgegenzuwirken. Über eine Website werden außerdem alle Termine aufgelistet, die im Kontext des Wahljahres im Bereich der Kirchen stattfinden.
Getragen wird die Initiative von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen sowie den katholischen Bistümern
Dresden-Meißen und Görlitz. Außerdem gibt es bereits über ein Dutzend Unterstützer, darunter die Diakonie und die Caritas. Die ersten Banner hängen bereits an der Evangelischen Kreuzkirche, am Kreuzgymnasium und am Haus der Kathedrale in Dresden. Landesbischof Tobias Bilz findet es wichtig, sich als Kirchen im Wahljahr zu positionieren: „Weil wir wahrnehmen, wie sich in unserem Land Haltungen, Werte und Grundeinstellungen, die mit dem christlichen Glauben und dem Grundgesetz nicht vereinbar sind, verstärken.“
Angriffe auf die Demokratie sowie Versuche der Spaltung der Gesellschaft können Christen nicht hinnehmen. „Mit Sorge nehmen wir wahr, dass eine Partei, die man als rechtsextrem bezeichnen muss, in Sachsen politisch in die Verantwortung kommen könnte.“Den Namen der Partei AfD nimmt Bilz dabei nicht in den Mund, betont aber, dass sich sowohl die katholischen als auch die lutherischen Bischöfe deutlich dazu geäußert haben, was sie von ebendieser Partei halten. Die Kampagne soll jedoch nicht in den Vordergrund stellen, wogegen man sich wendet, sondern es soll darum gehen, positive Werte wie Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt in den Vordergrund zu stellen.