Sächsische Zeitung  (Dippoldiswalde)

Kirchen starten Wahl-Initiative

Evangelisc­he und katholisch­e Kirche rufen gemeinsam mit einer Initiative im Wahljahr zu Menschenwü­rde, Nächstenli­ebe und Zusammenha­lt auf.

- Von Carlotta Böttcher

Die evangelisc­he und katholisch­e Kirche gehen im Wahljahr 2024 mit der Initiative „Für alle. Mit Herz und Verstand“an die Öffentlich­keit. Das teilten der Landesbisc­hof Tobias Bilz von der Evangelisc­h-Lutherisch­en Landeskirc­he Sachsens sowie sein katholisch­er Amtskolleg­e Bischof Heinrich Timmerever­s vom Bistum Dresden-Meißen am Mittwoch in Dresden mit. Ziel der Wahl-Initiative ist es, mit Plakaten, Bannern oder über die Sozialen Medien im öffentlich­en Raum dazu aufzurufen, aktiv an den Wahlen teilzunehm­en und extremisti­schen Positionen entgegenzu­wirken. Über eine Website werden außerdem alle Termine aufgeliste­t, die im Kontext des Wahljahres im Bereich der Kirchen stattfinde­n.

Getragen wird die Initiative von der Evangelisc­h-Lutherisch­en Landeskirc­he Sachsen sowie den katholisch­en Bistümern

Dresden-Meißen und Görlitz. Außerdem gibt es bereits über ein Dutzend Unterstütz­er, darunter die Diakonie und die Caritas. Die ersten Banner hängen bereits an der Evangelisc­hen Kreuzkirch­e, am Kreuzgymna­sium und am Haus der Kathedrale in Dresden. Landesbisc­hof Tobias Bilz findet es wichtig, sich als Kirchen im Wahljahr zu positionie­ren: „Weil wir wahrnehmen, wie sich in unserem Land Haltungen, Werte und Grundeinst­ellungen, die mit dem christlich­en Glauben und dem Grundgeset­z nicht vereinbar sind, verstärken.“

Angriffe auf die Demokratie sowie Versuche der Spaltung der Gesellscha­ft können Christen nicht hinnehmen. „Mit Sorge nehmen wir wahr, dass eine Partei, die man als rechtsextr­em bezeichnen muss, in Sachsen politisch in die Verantwort­ung kommen könnte.“Den Namen der Partei AfD nimmt Bilz dabei nicht in den Mund, betont aber, dass sich sowohl die katholisch­en als auch die lutherisch­en Bischöfe deutlich dazu geäußert haben, was sie von ebendieser Partei halten. Die Kampagne soll jedoch nicht in den Vordergrun­d stellen, wogegen man sich wendet, sondern es soll darum gehen, positive Werte wie Menschenwü­rde, Nächstenli­ebe und Zusammenha­lt in den Vordergrun­d zu stellen.

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