Sächsische Zeitung (Dippoldiswalde)
Oberschule Geising gestaltet Berufsorientierung anders
Ein Praxisberater an der Schule organisiert bessere Möglichkeiten, die Betriebe der Region kennenzulernen.
Dieses Jahr liefen die Berufsorientierung für die Achtklässler an der Oberschule Geising ganz anders als in der Vergangenheit: Die letzten acht Tage bestanden aus sogenannten Werkstatt-Tagen, in denen die rund 50 Schüler in Gruppen aufgeteilt wurden und jeweils für zwei Tage die Arbeit in verschiedenen Betrieben der Region kennenlernten.
Sie waren in der Feinwerktechnik, bei Gurofa und Herbrich, beim Sachsenforst, bei Schütz Zahntechnik, beim Bäcker Nestler und etlichen weiteren potenziellen Ausbildungseinrichtungen. Zwei Betriebsbesichtigungen
in Dresden waren auch dabei. Ihren Abschluss fanden die Werkstatt-Tage am Freitag im Altenberger Europark. Dort stellten die Deutsche Bahn, die Polizei, die Altenberger DRK-Station und Vertreter aus der Landwirtschaft ihre Berufsfelder den zumeist 14-Jährigen vor. Den Kontakt und die Vereinbarungen mit all diesen Ausbildungsbetrieben
organisierte Mario Nitzschke, den die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) als Praxisberater an die Oberschule Geising entsendet hat. Eine qualifizierte berufliche Orientierung gehört zum Lehrziel der Oberschulen. „In der siebenten Klasse machen wir erst einmal eine Potenzialanalyse mit den Schülerinnen
und Schülern und schauen: Wer zeigt Sozialkompetenz, wer hat praktisches Talent“, sagt Nitzschke.
In der Achten sind dann die Berufsbilder dran. „Bisher lag das immer in der Hand der Handwerkskammer. Die Schüler wurden mit dem Bus nach Dresden gefahren und hörten sich dort etwas über die Ausbildungen an.“Die Handwerkskammer wollte sich aus dieser Aufgabe zurückziehen. „Jetzt liegt die Organisation bei den Praxisberatern.“
Natürlich habe es deutlich mehr Vorteile, wenn die Schüler direkt in der Region Osterzgebirge einen Überblick über die Betriebe vor Ort erhalten, die ohnehin um jeden Lehrling kämpfen. Mario Nitzschke will in den nächsten Tagen mit den Schülern auswerten, „was hängengeblieben ist.“Natürlich steht er ihnen auch als Ansprechpartner zur Seite, wenn jemand tatsächlich schon das konkrete Ziel einer Ausbildung verfolgt.