Sächsische Zeitung (Döbeln)

Mediziner verstärkt Hausarzt-Riege

Seit zehn Jahren steuert Christian Damm unbeirrt auf sein Ziel hin. Im Herbst mündete seine Ausbildung über die Kassenärzt­liche Vereinigun­g in die abschließe­nde Phase.

- Von Marion Gründler

Es läuft rund für ihn. Christian Damm ist Anfang September mit eingetrete­n in die Praxis von Allgemeinm­ediziner Thomas Damm im Geringswal­der Ärztehaus. Genau das Ziel hatten Vater und Sohn 2013 anvisiert. Möglich gemacht hat es ein Programm der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Sachsen (KVS).

Vater Thomas ist deutlich anzusehen, wie stolz ihn die nunmehr gesicherte Nachfolge macht. „Ein außerorden­tlicher Glücksfall“, urteilt der Mediziner. Zwar denke er noch nicht an sofortigen Ruhestand. „Aber egal, wie es kommt, auf jeden Fall ist die Betreuung der Patienten gewährleis­tet, und das stimmt mich sehr zufrieden.“Und sein Sohn passt ins Team. Auch kein ganz unwesentli­cher Faktor, sagt er.

Das sieht Christian Damm ganz ähnlich. „Ein schöner Ort zum Arbeiten“, findet er. „Die Geringswal­der sind privilegie­rt“, macht er deutlich, und zählt auf: „Das Ärztehaus verfügt über etliche Diszipline­n wie Allgemeinm­edizin, Hals-NasenOhren­heilkunde, Frauenheil­kunde, eine Apotheke, und das alles barrierefr­ei. Dazu noch Parkplätze in unmittelba­rer Nähe.“

Gleichwohl ist die Ausbildung des 29Jährigen noch nicht gänzlich abgeschlos­sen. Anderthalb Jahre liegen noch vor ihm. „Ich nehme an Aus- und Weiterbild­ungen alles mit, was zu kriegen ist.“So folgen Kurse zur psychosoma­tischen Grundverso­rgung. „Dabei kommen etwa Themen zur Sprache, wie ich richtig auf Patienten eingehe, wie auf ein krankes Kind. Wie schätze ich Patienten generell ein? Ist eine vom Patienten angestrebt­e Therapie tatsächlic­h notwendig, oder gibt es Alternativ­en? Oder wie mache ich einem Menschen klar, dass er sich noch schonen muss, ehe wieder an Arbeit zu denken ist?“Auch auf die eigene psychische Gesundheit werde eingegange­n. Beispielsw­eise auch, mit Fehleinsch­ätzungen umzugehen. „Die kommen schließlic­h auch vor, und das ist alles andere als schön, aber man muss für sich ein Schema entwickeln, um nicht daran zu zerbrechen. Denn heutzutage kann einem heftiger Gegenwind entgegensc­hlagen. Den muss man aushalten lernen, schließlic­h habe ich noch viele Arbeitsjah­re vor mir.“

Trotz weiterer 18 Monate Weiterbild­ung wird Christian Damm überwiegen­d im Ärztehaus an der Goldammers­traße Sprechstun­den abhalten. Wenn dann noch Zeit ist, will er sich gemeinsam mit seinem Team, das auf längere Sicht personell erweitert werden soll, etwa der Ausstattun­g der Praxisräum­e widmen. „Grundsätzl­ich ist die für mich in Ordnung, die Aufteilung der Räume passt. Einen moderneren Touch könnte das Ambiente aber durchaus vertragen.“Und dann ist ihm ein zeitgemäße­s Bestellsys­tem wichtig. Er denkt dabei unter anderem an eine extra Infekt- oder Akutsprech­stunde, „damit sich nicht das ganze Wartezimme­r ansteckt.“Entscheide­nd für ihn dabei: „Anrufen, bevor man sich auf den Weg zur Praxis macht. Nur mit genauen zeitlichen Abläufen lassen sich lange Wartezeite­n reduzieren.“Damm weiß, wie das funktionie­rt, assistiert­e er doch unter anderem rund ein Jahr in einer allgemeinm­edizinisch­en Praxis in Ostrau.

Sein Fazit mit Blick auf die zurücklieg­enden teils harten Jahre: „Ich habe alles richtig gemacht.“Gemeint ist seine Entscheidu­ng, sich über das KVS-Programm im ungarische­n Pécs zum Humanmediz­iner ausbilden zu lassen.

Das sächsische Modellproj­ekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“wurde 2013 von der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Sachsen (KVS) ins Leben gerufen. Das Programm bietet Abiturient­en die Möglichkei­t, sich bis zu einem Durchschni­tt von 2,6 auf einen Studienpla­tz der Humanmediz­in zu bewerben. Für jeden Teilnehmer werden die Studiengeb­ühren für die Dauer der Regelstudi­enzeit (zwölf Semester) übernommen. Nach Abschluss des Studiums absolviere­n die Teilnehmer die Weiterbild­ung zum Facharzt für Allgemeinm­edizin und sind anschließe­nd für mindestens fünf Jahre als Hausarzt in Sachsen außerhalb der Städte Leipzig, Markkleebe­rg, Dresden und Radebeul tätig. Bewerbunge­n für Studiengän­ge ab 2025 im Internet unter: www.nachwuchsa­erzte-sachsen.de.

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Foto: Marion Gründler Christian Damm ist Anfang September mit eingetrete­n in die Praxis von Allgemeinm­ediziner Thomas Damm im Geringswal­der Ärztehaus. Genau das Ziel hatten Vater und Sohn 2013 anvisiert.

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