Sächsische Zeitung (Döbeln)

Schlammsch­lacht auf Harthaer Stockcar-Strecke

Hartha beweist sich immer mehr als Motorsport­stadt. Quadfahrer aus vier Bundesländ­er sind zum Wintertref­fen der Quad- und ATV-Fahrer gekommen. Was das Treffen vor allem auszeichne­t.

- Von Sylvia Jentzsch

Ein rot-weißes Quad stach auf dem Areal am Heegweg besonders heraus. Es war das des Meißner Sanitätsdi­enstes der Johanniter Unfallhilf­e. Die Frauen und Männer wollten das Quad auf der Stockcar-Strecke einmal so richtig auf „Herz und Nieren“testen. „Das Fahrzeug soll vor allem im unwegsamen Gelände zum Einsatz kommen. Der Umgang muss trainiert werden. Dafür haben wir hier die besten Voraussetz­ungen“, sagte der Zugführer der Johanniter aus Leisnig Martin Wagner. Nicht nur die Meißner Johanniter Lisa Maschke und Janek Ebersbach testeten das Quad, auch die Leisniger zeigten, dass sie das Fahrzeug schon sehr gut beherrsche­n. Sie waren nicht nur zum Fahren vor Ort, sondern sicherten auch den Sanitätsdi­enst ab.

Die Quadrofant­en aus Hartha hatten das Treffen gemeinsam mit den Mitglieder­n des MSC Hartha zum dritten Mal organisier­t. Sie begrüßten Teilnehmer aus vier Bundesländ­ern. „Wir sind zufrieden und alle mit einem Lächeln nach Hause gegangen“, sagte Christian Quosdorf von den Quadrofant­en. Hartha beweise sich immer mehr als Motorsport­stadt. Dass das Treffen über die Grenzen von Sachsen bekannt ist, zeigen diejenigen, die Pokale für die weiteste Anreise erhielten. Frank Knothe kam mit dem Quad aus Gera. Das sind mehr als 100 Kilometer. Diejenigen, die am weitesten angereist war, allerdings mit dem Auto, waren Susanne Quosdorf und ihr Freund aus Uelzen.

Angebote für die ganze Familie

Etwas abseits der Strecke war der Parcours für Kinder aufgebaut. Betreut wurde der Stand von Anke Schmidt von den Organisato­ren. „Ich fahre selbst und auch meine elfjährige Tochter ist begeistert­e Quadfahrer­in“, sagte Anke Schmidt. Quadfahren sei ein Hobby für die ganze Familie. Deshalb gebe es auch das Angebot für die jüngsten Interessie­rten. Wer selbst kein Quad hatte, konnte sich eins ausleihen. Vier standen zur Verfügung – zwei von den Quadrofant­en und zwei von den Quadkinder­n aus Leipzig. „Wichtig ist, dass die Kinder mit den Beinen bis zum Bremspedal­l kommen. Natürlich müssen sie einen Helm aufsetzen“, so Anke Schmidt. Finn (8) war gerade bei seinen Großeltern in Geringswal­de zu Besuch und mit dem Opa zur Rennstreck­e gekommen. Finn zeigte Respekt vor den Quads. Trotzdem machte es ihm sehr viel Spaß, ein paar Runden zu drehen. Ein „alter Hase“auf dem Quad ist der vierjährig­e Moritz Haschlar. Er fährt schon zwei Jahren und erzählte ganz stolz: „Ich kann ganz schön rasen. Aber man muss immer aufpassen, wenn man mit dem Quad unterwegs ist“.

Spenden für die Jugendfeue­rwehr

Die zwölf Quadrofant­en hatten nicht nur die Fäden der Organisati­on des Wintertref­fens und die Vorbereitu­ng in den Händen, sie stellten auch die Streckenpo­sten. Die Verpflegun­g übernahmen Mitglieder vom MSC Hartha. Wer auf der Strecke fahren wollte, muss einen Obolus bezahlen und erhielt ein grünes Bändchen. Zuschauer wurden um eine Spende gebeten. Da sich die Quadrofant­en neben Familienfr­eundlichke­it auch soziales Engagement auf die Fahne geschriebe­n haben, sammelten sie

Geld für die Harthaer Jugendfeue­rwehr. Rund 200 Euro sind insgesamt zusammenge­kommen. Wofür das Geld eingesetzt wird, steht noch nicht fest.

Hinter den Quadrofant­en und den Mitglieder­n des MSC Hartha liegen arbeitsrei­che Wochenende­n. Sie präpariert­en sie die Strecke und legten einen ATV-Parcours mit Wippe und vielen anderen geländetec­hnischen Herausford­erungen an. Und da Quad- und ATV-Fahren vor allem dann Spaß macht, wenn es so richtig schlammig auf der Strecke ist, halfen die Kameraden der Harthaer Feuerwehr am Sonnabendm­orgen mit Wasser nach. „Der Fahrspaß ist das eine, der Zusammenha­lt und der Erfahrungs­austausch unter den Fahrern das andere. Es sind wieder viele bekannte Gesichter

dabei gewesen. Das freut uns“, sagte Quosdorf. Aber es gibt auch viele, die das erste Mal auf der Strecke in Hartha sind. Dazu gehört Alina Unturescu. Die in Hartha lebende Rumänin hat mit ihrem Mann und den beiden Kindern das Hobby entdeckt. „Es macht einfach Spaß und dann ist da auch noch das Adrenalin beim Fahren“, sagte die 35-Jährige.

 ?? Fotos: Thomas Kube ?? Die Quadfahrer lieben es, im Schlamm zu fahren. Den gab es auf der Rennstreck­e in Hartha in Mengen.
Fotos: Thomas Kube Die Quadfahrer lieben es, im Schlamm zu fahren. Den gab es auf der Rennstreck­e in Hartha in Mengen.
 ?? ?? Mit seinen vier Jahren gehörte Moritz Haschlar aus Gleisberg zu den jüngsten Teilnehmer­n, die furchtlos ihre Runden drehten. Er fährt schon seit dem zweiten Lebensjahr Quad.
Mit seinen vier Jahren gehörte Moritz Haschlar aus Gleisberg zu den jüngsten Teilnehmer­n, die furchtlos ihre Runden drehten. Er fährt schon seit dem zweiten Lebensjahr Quad.
 ?? ?? Alina Unturescu (35) aus Hartha war mit ihrenm Mann und den Kindern beim Wintertref­fen dabei. Die gebürtige Rumänin liebt das Quadfahren. Es ist ein Hobby für die ganze Familie.
Alina Unturescu (35) aus Hartha war mit ihrenm Mann und den Kindern beim Wintertref­fen dabei. Die gebürtige Rumänin liebt das Quadfahren. Es ist ein Hobby für die ganze Familie.
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Finn (8) wollte es wissen. Er war mit seinem Opa vor Ort und drehte auf dem Parcours, der extra für Kinder angelegt wurde, ein paar Runden. Sicherheit spielte dabei eine große Rolle.
 ?? ?? Katja Wendler und Sebastian Fenske von den Quadrofant­en waren als Streckenpo­sten im Einsatz. Sie sorgten dafür, dass sowohl die Erwachsene­n als auch die Kinder ihre Runden auf der Strecke drehen konnten.
Katja Wendler und Sebastian Fenske von den Quadrofant­en waren als Streckenpo­sten im Einsatz. Sie sorgten dafür, dass sowohl die Erwachsene­n als auch die Kinder ihre Runden auf der Strecke drehen konnten.
 ?? ?? Iris Weisenseel mit Enkel Emil und Enrico Fritzsche mit Henri waren als Zuschauer an der Rennstreck­e. Sie schauten begeistert zu, wie die Fahrer ihre Runden drehten und auch mal ins Rutschen kamen.
Iris Weisenseel mit Enkel Emil und Enrico Fritzsche mit Henri waren als Zuschauer an der Rennstreck­e. Sie schauten begeistert zu, wie die Fahrer ihre Runden drehten und auch mal ins Rutschen kamen.
 ?? ?? Martin Wagner, Janek Ebersbach und Lisa Maschke (von links) von den Johanniter­n waren mit ihrem Quad zu Übungszwec­ken zum Wintertref­fen gekommen. Die Johanniter waren aber als Sanitätsdi­enst im Einsatz.
Martin Wagner, Janek Ebersbach und Lisa Maschke (von links) von den Johanniter­n waren mit ihrem Quad zu Übungszwec­ken zum Wintertref­fen gekommen. Die Johanniter waren aber als Sanitätsdi­enst im Einsatz.
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