Brisanz und Leidenschaft
Zeitgeist trifft Sturm und Drang: Die aktuellen Premieren im Mittelsächsischen Theater.
Früher sorgten die „Bravo“oder Lilo Wanders in der Sendung „Liebe, Sex und Zärtlichkeit“für Aufklärung unter Jugendlichen. Heute stehen Geschlechterfragen weit oben auf der Agenda. Das neue Musical „Hedwig and the Angry Inch“am Mittelsächsischen Theater bietet weiteren Diskussionsstoff: Für die große Liebe und eine Ausreise von Ostberlin in die USA lässt sich der junge Hansel zur Frau operieren. Aus Hansel wird Hedwig. Diese schwebt fortan zwischen den Geschlechtern. Nach vielen Rückschlägen in Sachen Liebe begibt sich Hedwig mit ihrer Band „The Angry Inch“auf Tour. Das Musical von John Cameron Mitchell und Stephen Trask ab 14 Jahren thematisiert aktuelle Fragen nach Homophobie, Transphobie, Sexismus, Geschlechtsumwandlung, Drogenkonsum und Identität.
Ebenfalls hochaktuell erscheint Premiere Nummer zwei: Goethes Klassiker „Die Leiden des jungen Werther“handelt auch von unerfüllter Liebe und geht in seiner Brisanz noch ein Stück weiter. Denn es scheint nur einen einzigen Ausweg aus dem Dilemma einer Dreiecksbeziehung zu
Hedwig geht auf Tour.
geben, den Freitod. Im intensiven Theaterstück über die poetische wie zerstörerische Kraft der Liebe schafft es Joerg Steve Mohr laut Ankündigung, einen bilderreichen Theaterabend zu gestalten. Zum besseren Verständnis des heiklen Themas gab es bereits eine Stückeinführung namens „Sterben für die Liebe? Vom Umgang mit emotionalen Extremsituationen“mit dem Psychotherapeuten Arndt Sterba.
Hedwig and the Angry Inch – Premieren am 19.4., 19.30 Uhr, Bühne in der Borngasse (BiB) Freiberg (ausv.) & 27.4., 19.30 Uhr, Theater im Bürgerhaus (TiB) Döbeln Die Leiden des jungen Werther – Premiere am 20.4., 19.30 Uhr, Bühne Freiberg; weitere Termine & Infos: web www.mittelsaechsisches-theater.de