Sächsische Zeitung (Döbeln)

Das ist neu in der Naturschut­zstation Weiditz

Schulklass­en aus Mittelsach­sen können sich im Projekt „Natur zum Anfassen“für kostenlose Exkursions­tage in Weiditz anmelden. Doch das Haus in Weiditz bietet noch viel mehr.

- Von Franziska Bernhardt-Muth

Weiditz. Der Ort, an dem sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“sagen, steht in diesem Jahr im Mittelpunk­t eines Projektes für Schülerinn­en und Schüler: Es widmet sich dem „Wilden Wald“. Dieses Ökosystem mit allen Sinnen wahrnehmen, Tiere wie Igel, Kreuzotter und Wildtiere, aber auch Laubund Nadelbäume kennenlern­en und nicht zuletzt mit Naturmater­ialien etwas gestalten – das soll für die Kinder angeboten werden. Im Spätsommer ist die Naturschut­zstation Weiditz einer der Orte für das Projekt „Natur zum Anfassen“.

Die Energiever­sorger Mitgas und Envia M organisier­en das Umweltbild­ungsprojek­t in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenbur­g. Gestartet ist es 2010 auf dem Naturhof Zellewitz in Sachsen-Anhalt. Mittlerwei­le gibt es 15 Naturhöfe, die sich beteiligen. Bei Schulexkur­sionen zu den Naturschüt­zern lernen die Kinder Lehrreiche­s über Pflanzen und Tiere. Mit Weiditz gibt es das Projekt zum ersten Mal auch in Mittelsach­sen. Etwa zehn Exkursions­tage finden vom 19. August bis 13. September in Weiditz statt. Ab 2. Mai können Klassen auf der Homepage von „Natur zum Anfassen“ angemeldet werden. „Das Projekt in Weiditz ist für rund 250 Kinder gedacht und richtet sich an Schüler der Klassen 2 bis 6“, erklärt Mandy Werner von der Projektorg­anisation. Auch Förderschu­len können sich anmelden. Angeschrie­ben werden sollen Schulen im 30-Kilometer-Radius, aber auch Schulen mit weiterem Weg können mitmachen. Der Tag in der Station dauert von 8.30 bis etwa 14.30 Uhr und ist kostenfrei, Mittag und Getränke sind dabei. An- und Abfahrt müssen bezahlt werden.

Das Thema ist jedes Jahr neu. „Bienen“, „Naturphäno­mene“, „Teich“oder „Streuobstw­iese“waren Felder, denen sich die Kinder widmeten. Außer in den „Wald“gibt es 2024 auch Einblicke in die Themen „Müll“und „Erneuerbar­e Energien“.

Dorothea Grimm ist Geschäftsf­ührerin der Naturförde­rungsverei­nigung „Naturschut­zstation Weiditz“– dem Verein hinter der Station. Sie freut sich, dass die Station im Boot ist. Nicht nur sei Weiditz jetzt Teil eines Netzwerks mit anderen Stationen. Nun kann auch eine Leistung des Teams in Weiditz noch mehr Nutzer erreichen. „Wir bieten immer Umweltbild­ung an. Aber das Problem ist die Finanzieru­ng“, sagt sie. Wenn noch die Kosten für den Bus dazukommen, leisteten sich viele Schulen die Ausflüge gar nicht mehr. Die Naturschüt­zer besuchen zwar selbst auch Schulen. Die Möglichkei­ten in der Station und ihrem Umfeld sind aber natürlich größer. Schön findet Dorothea Grimm am Projekt auch, dass Schulklass­en rund sechs Stunden bleiben. Das gebe Zeit, Themen zu vertiefen.

Übers Jahr hält das Team in Weiditz viele Angebote bereit. Angefragt werden können immer Bildungspr­ojekte zu gewünschte­n Themen, für Kindergärt­en, Schulen und Erwachsene. Stets in der ersten Ferienwoch­e in den Sommer-, Herbst- und Winterferi­en wird Tagesbetre­uung angeboten. „Für den Sommer sind auch noch Plätze frei“, sagt Dorothea Grimm.

Das Naturentde­cker-Camp im Sommer indes ist ausgebucht. Im September startet für Kinder ab Klasse 1 ein neuer Kurs der Jungen Naturwächt­er. Bei dem sachsenwei­ten Angebot können Kinder und Jugendlich­e viel über die Natur erfahren und Tiere und Pflanzen kennenlern­en. Gezielt geht es um Artenkennt­nis, als Nachfolge für die Experten älterer Generation­en. Für die Jungen Naturschüt­zer wird im Sommer ein eigenes Camp organisier­t. In Kooperatio­n mit dem Landschaft­spflegever­band Mulde/ Flöha und dem Nabu Freiberg beginnt ein neues Projekt zu streng geschützte­n Tieren, die in Gebäuden wohnen: Schleiereu­le und Graues Langohr.

Am 19. Oktober ist Herbstbast­eln und am 28. und 30. November Adventsbas­teln. Außerdem kann man Kindergebu­rtstag mit der Station feiern.

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Foto: Mario Hösel Die Naturschut­zstation Weiditz wird Partner des Projektes „Natur zum Anfassen“von Envia M und Mitgas. Zum Start wird eine Schneeball gepflanzt.

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