Das ist neu in der Naturschutzstation Weiditz
Schulklassen aus Mittelsachsen können sich im Projekt „Natur zum Anfassen“für kostenlose Exkursionstage in Weiditz anmelden. Doch das Haus in Weiditz bietet noch viel mehr.
Weiditz. Der Ort, an dem sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“sagen, steht in diesem Jahr im Mittelpunkt eines Projektes für Schülerinnen und Schüler: Es widmet sich dem „Wilden Wald“. Dieses Ökosystem mit allen Sinnen wahrnehmen, Tiere wie Igel, Kreuzotter und Wildtiere, aber auch Laubund Nadelbäume kennenlernen und nicht zuletzt mit Naturmaterialien etwas gestalten – das soll für die Kinder angeboten werden. Im Spätsommer ist die Naturschutzstation Weiditz einer der Orte für das Projekt „Natur zum Anfassen“.
Die Energieversorger Mitgas und Envia M organisieren das Umweltbildungsprojekt in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Gestartet ist es 2010 auf dem Naturhof Zellewitz in Sachsen-Anhalt. Mittlerweile gibt es 15 Naturhöfe, die sich beteiligen. Bei Schulexkursionen zu den Naturschützern lernen die Kinder Lehrreiches über Pflanzen und Tiere. Mit Weiditz gibt es das Projekt zum ersten Mal auch in Mittelsachsen. Etwa zehn Exkursionstage finden vom 19. August bis 13. September in Weiditz statt. Ab 2. Mai können Klassen auf der Homepage von „Natur zum Anfassen“ angemeldet werden. „Das Projekt in Weiditz ist für rund 250 Kinder gedacht und richtet sich an Schüler der Klassen 2 bis 6“, erklärt Mandy Werner von der Projektorganisation. Auch Förderschulen können sich anmelden. Angeschrieben werden sollen Schulen im 30-Kilometer-Radius, aber auch Schulen mit weiterem Weg können mitmachen. Der Tag in der Station dauert von 8.30 bis etwa 14.30 Uhr und ist kostenfrei, Mittag und Getränke sind dabei. An- und Abfahrt müssen bezahlt werden.
Das Thema ist jedes Jahr neu. „Bienen“, „Naturphänomene“, „Teich“oder „Streuobstwiese“waren Felder, denen sich die Kinder widmeten. Außer in den „Wald“gibt es 2024 auch Einblicke in die Themen „Müll“und „Erneuerbare Energien“.
Dorothea Grimm ist Geschäftsführerin der Naturförderungsvereinigung „Naturschutzstation Weiditz“– dem Verein hinter der Station. Sie freut sich, dass die Station im Boot ist. Nicht nur sei Weiditz jetzt Teil eines Netzwerks mit anderen Stationen. Nun kann auch eine Leistung des Teams in Weiditz noch mehr Nutzer erreichen. „Wir bieten immer Umweltbildung an. Aber das Problem ist die Finanzierung“, sagt sie. Wenn noch die Kosten für den Bus dazukommen, leisteten sich viele Schulen die Ausflüge gar nicht mehr. Die Naturschützer besuchen zwar selbst auch Schulen. Die Möglichkeiten in der Station und ihrem Umfeld sind aber natürlich größer. Schön findet Dorothea Grimm am Projekt auch, dass Schulklassen rund sechs Stunden bleiben. Das gebe Zeit, Themen zu vertiefen.
Übers Jahr hält das Team in Weiditz viele Angebote bereit. Angefragt werden können immer Bildungsprojekte zu gewünschten Themen, für Kindergärten, Schulen und Erwachsene. Stets in der ersten Ferienwoche in den Sommer-, Herbst- und Winterferien wird Tagesbetreuung angeboten. „Für den Sommer sind auch noch Plätze frei“, sagt Dorothea Grimm.
Das Naturentdecker-Camp im Sommer indes ist ausgebucht. Im September startet für Kinder ab Klasse 1 ein neuer Kurs der Jungen Naturwächter. Bei dem sachsenweiten Angebot können Kinder und Jugendliche viel über die Natur erfahren und Tiere und Pflanzen kennenlernen. Gezielt geht es um Artenkenntnis, als Nachfolge für die Experten älterer Generationen. Für die Jungen Naturschützer wird im Sommer ein eigenes Camp organisiert. In Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Mulde/ Flöha und dem Nabu Freiberg beginnt ein neues Projekt zu streng geschützten Tieren, die in Gebäuden wohnen: Schleiereule und Graues Langohr.
Am 19. Oktober ist Herbstbasteln und am 28. und 30. November Adventsbasteln. Außerdem kann man Kindergeburtstag mit der Station feiern.