Die Deutschen zahlen Milliarden für Vitaminzusätze
Der anhaltende Dauerkrisenmodus hat einen Einfluss auf das Gesundheitsempfinden der Deutschen. Laut einer Studie des Marktforschers Mintel haben sich 2023 noch 48 Prozent der Deutschen als gesund eingestuft, 2021 waren es 55 Prozent. „Das gesunkene Gesundheitsempfinden und das gleichzeitig steigende Gesundheitsbewusstsein führen dazu, dass die Deutschen trotz Inflation zu mehr Nahrungsergänzungsmitteln greifen“, sagt Hannah Sandow von Mintel. So seien dafür in Deutschland im Jahr 2023 schätzungsweise 1,78 Milliarden Euro ausgegeben worden – ein Plus von 4,8 Prozent zum Vorjahr. Bis 2028 wird ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 2,05 Millionen Euro erwartet.
Die beliebtesten Vitaminzusätze deutscher Verbraucher sind Vitamin D. 42 Prozent der Befragten haben dieses Ergänzungsmittel in den zwölf Monaten vor Studiendurchführung verwendet. Auf Platz zwei rangiert Vitamin C mit 34 Prozent, gefolgt von Multivitaminpräparaten mit 32 Prozent. Deutschlands beliebteste Mineralstoffe sind Magnesium (65 Prozent), Eisen (34 Prozent) und Kalzium (30 Prozent).
„Insgesamt haben im Jahr 2023 65 Prozent der Deutschen zu Nahrungsergänzungsmitteln gegriffen – ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zu 2021“, so Sandow. Dabei hätten 33 Prozent der Befragten angegeben, im vergangenen Jahr täglich Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. 2020 waren es noch 28 Prozent. Dahingegen sinkt der Anteil der Personen, die noch nie Nahrungsergänzungsmittel eingenommen haben auf 22 Prozent. Brisant: Mit Ausnahme von Vitamin D im Winterhalbjahr werden bei ausgewogener gesunder Ernährung in Deutschland keine Nahrungsergänzungsmittel empfohlen.
Die repräsentative Umfrage wurde im September 2023 online unter 1.954 Erwachsenen durchgeführt. (rnw)