Status: Legenden
Wo sie gespielt oder trainiert haben, war Erfolg. Die Hall of Fame des deutschen Fußballs hat weitere sechs Neuzugänge.
Drei Weltmeister, ein Europameister, eine Trainerlegende und ein Held von Manchester City: Die Hall of Fame des deutschen Fußballs erhält würdigen Zuwachs. Die früheren Weltmeister Bastian Schweinsteiger, Jupp Heynckes und Guido Buchwald werden aufgrund ihrer außerordentlichen Leistungen und Erfolge ebenso in die Ruhmeshalle aufgenommen wie Horst Hrubesch, Otto Rehhagel und der 2013 verstorbene Bert Trautmann.
„Es ist eine große Ehre, mich neben so großartigen Fußballspielern einreihen zu dürfen. Das macht mich sehr stolz“, sagte Schweinsteiger zehn Jahre nach dem WMTriumph von Rio. Aus der damaligen Mannschaft hatten es schon Miroslav Klose und Philipp Lahm in die Hall of Fame geschafft.
Bis heute sind die Bilder des Endspiels gegen Argentinien unvergessen, in dem sich der schwer gezeichnete Schweinsteiger mit Blut im Gesicht durchkämpfte. Daher entschied sich die Jury dazu, den ehemaligen Münchner nur fünf Jahre nach seinem Karriereende aufzunehmen. Schneller geht es nicht.
Heynckes verdiente sich die Aufnahme für seine großen Verdienste als Spieler und als Trainer. „Ich freue mich, nun diesem erlesenen Kreis anzugehören. Ich empfinde diese Auszeichnung als Würdigung meiner Karriere als Spieler und Trainer“, sagte der Weltmeister von 1974.
Mindestens in England eine Legende: Torwart Bernd „Bert“Trautmann, hier im November 2004 bei einem Galakonzert in Berlin mit der britischen Königin Elizabeth II.
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Die offizielle Ehrung und Aufnahme der neuen Mitglieder erfolgt im kommenden Jahr im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. 2025 werden auch die nächsten Frauen gewählt. In diesem Jahr schafften es 22 Spieler und fünf Trainer auf die Shortlist für die Neuaufnahme. Die Wahl betraf die Jahrgänge 2023 und 2024. „Wir haben in der Jury eine gute Mischung gefunden“, sagte der Vorsitzende Manuel Neukirchner. Damit gehören nun 53 Fußball-Größen der Hall of Fame an, die 2018 mit der Gründungself – unter anderem mit dem Dresdner Matthias Sammer – gestartet war.
Auf den ersten Blick unerwartet dürfte die Wahl von Trautmann sein. Der aus Bremen stammende frühere Torwart wurde posthum geehrt. Er avancierte in England vom Kriegsgefangenen zur Ikone von Manchester City. Beim Sieg im FA-Cup-Finale 1956 spielte Trautmann mit einem Genickbruch zu Ende. Im vergangenen Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. (sid, mit dpa)
* Transparenzhinweis: SZ-Ressortleiter Tino Meyer gehört der gut 30-köpfigen Jury an.