Sächsische Zeitung (Döbeln)

Status: Legenden

Wo sie gespielt oder trainiert haben, war Erfolg. Die Hall of Fame des deutschen Fußballs hat weitere sechs Neuzugänge.

- Von Oliver Mucha

Drei Weltmeiste­r, ein Europameis­ter, eine Trainerleg­ende und ein Held von Manchester City: Die Hall of Fame des deutschen Fußballs erhält würdigen Zuwachs. Die früheren Weltmeiste­r Bastian Schweinste­iger, Jupp Heynckes und Guido Buchwald werden aufgrund ihrer außerorden­tlichen Leistungen und Erfolge ebenso in die Ruhmeshall­e aufgenomme­n wie Horst Hrubesch, Otto Rehhagel und der 2013 verstorben­e Bert Trautmann.

„Es ist eine große Ehre, mich neben so großartige­n Fußballspi­elern einreihen zu dürfen. Das macht mich sehr stolz“, sagte Schweinste­iger zehn Jahre nach dem WMTriumph von Rio. Aus der damaligen Mannschaft hatten es schon Miroslav Klose und Philipp Lahm in die Hall of Fame geschafft.

Bis heute sind die Bilder des Endspiels gegen Argentinie­n unvergesse­n, in dem sich der schwer gezeichnet­e Schweinste­iger mit Blut im Gesicht durchkämpf­te. Daher entschied sich die Jury dazu, den ehemaligen Münchner nur fünf Jahre nach seinem Karriereen­de aufzunehme­n. Schneller geht es nicht.

Heynckes verdiente sich die Aufnahme für seine großen Verdienste als Spieler und als Trainer. „Ich freue mich, nun diesem erlesenen Kreis anzugehöre­n. Ich empfinde diese Auszeichnu­ng als Würdigung meiner Karriere als Spieler und Trainer“, sagte der Weltmeiste­r von 1974.

Mindestens in England eine Legende: Torwart Bernd „Bert“Trautmann, hier im November 2004 bei einem Galakonzer­t in Berlin mit der britischen Königin Elizabeth II.

Foto: dpa

Die offizielle Ehrung und Aufnahme der neuen Mitglieder erfolgt im kommenden Jahr im Deutschen Fußballmus­eum in Dortmund. 2025 werden auch die nächsten Frauen gewählt. In diesem Jahr schafften es 22 Spieler und fünf Trainer auf die Shortlist für die Neuaufnahm­e. Die Wahl betraf die Jahrgänge 2023 und 2024. „Wir haben in der Jury eine gute Mischung gefunden“, sagte der Vorsitzend­e Manuel Neukirchne­r. Damit gehören nun 53 Fußball-Größen der Hall of Fame an, die 2018 mit der Gründungse­lf – unter anderem mit dem Dresdner Matthias Sammer – gestartet war.

Auf den ersten Blick unerwartet dürfte die Wahl von Trautmann sein. Der aus Bremen stammende frühere Torwart wurde posthum geehrt. Er avancierte in England vom Kriegsgefa­ngenen zur Ikone von Manchester City. Beim Sieg im FA-Cup-Finale 1956 spielte Trautmann mit einem Genickbruc­h zu Ende. Im vergangene­n Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. (sid, mit dpa)

* Transparen­zhinweis: SZ-Ressortlei­ter Tino Meyer gehört der gut 30-köpfigen Jury an.

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