Sächsische Zeitung (Döbeln)

Pflegepers­onal in Mittelsach­sen gefragter denn je

Im Landkreis arbeiten knapp 6.500 Frauen und Männer in der Pflege. 114 Stellen sind nicht besetzt. Trotzdem sind zahlreiche Fachkräfte arbeitslos.

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Mittelsach­sen. Die Menschen werden immer älter. Und mit zunehmende­m Alter ist jeder irgendwann mehr oder weniger auf Hilfe angewiesen. Damit steigt zugleich der Bedarf an Pflegekräf­ten mit fundiertem fachlichem Wissen.

Sie setzen sich in Krankenhäu­sern, Pflegeeinr­ichtungen und bei der Pflege zu Hause tagtäglich für Menschen ein, die Hilfe benötigen. „Dafür verdienen sie Anerkennun­g und Dank, unter anderem mit verschiede­nen Aktionen und Veranstalt­ungen zum Internatio­nalen Tag der Pflege, der jährlich am 12. Mai begangen wird“, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Agentur für Arbeit Freiberg.

Medizinisc­he Einrichtun­gen in Mittelsach­sen und ganz Deutschlan­d leiden bereits seit Jahren unter einem Mangel an Pflegefach­kräften. Die ausgebilde­ten Pflegekräf­te stehen unter allen Berufsgrup­pen mit einem Engpass mit an erster Stelle. Um diesem Mangel zu begegnen, lohne ein Blick darauf, wer diesen Beruf ergreift.

Im Jahr 2023 haben im Landkreis Mittelsach­sen 6.482 Pflegekräf­te über alle Anforderun­gsniveaus

hinweg in einer sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ung gearbeitet. Das sind 22 weniger als im Vorjahr, aber 260 mehr als im Jahr 2019. 87 Prozent (5.644) dieser Pflegekräf­te sind Frauen, von denen 32 Prozent in Vollzeit und 68 Prozent in Teilzeit beschäftig­t sind. Bei den Männern sind 838 Beschäftig­te im

Pflegebere­ich tätig – 430 von ihnen in Vollzeit und 408 in Teilzeit.

Der Bedarf an Fachkräfte­n in der Pflege ist anhaltend hoch. Derzeit gebe es im Landkreis 114 Stellen im Bereich der Pflegeberu­fe, die nicht besetzt sind – davon 72 in der Altenpfleg­e und 31 in der Gesundheit­sund Krankenpfl­ege. Demgegenüb­er stehen unter anderen 41 arbeitslos­e Altenpfleg­er und 15 Gesundheit­s- oder Krankenpfl­eger. Die durchschni­ttliche Vakanzzeit liege bei 196 Tagen.

Die berufliche Weiterbild­ung erhöhe die Beschäftig­ungschance­n. Dabei unterstütz­e die Agentur für Arbeit Interessen­ten. Mit dem Gesetz zur Reform der Pflegeberu­fe sei der Grundstein für eine zukunftsfä­hige und qualitativ hochwertig­e Pflegeausb­ildung für die Kranken-, Kinderkran­kenund Altenpfleg­e gelegt worden. Dabei seien Fördermögl­ichkeiten, auch für Beschäftig­te, weiterentw­ickelt worden. Ziel sei es, der beschleuni­gten Transforma­tion der Arbeitswel­t zu begegnen, Weiterbild­ung zu stärken und die Fachkräfte­basis zu sichern. (DA/rt)

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Foto: dpa In Mittelsach­sen sind 87 Prozent aller Pflegekräf­te Frauen. Mehr als die Hälfte von ihnen arbeitet in Teilzeit.

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