Bebendorf läuft Bestzeit
Dresdens Hindernisläufer unterbietet die Norm für Olympia. In Paris dabei ist Wasserspringerin Saskia Oettinghaus auf jeden Fall.
Es war ein Herzschlagfinale und nichts für schwache Nerven: Bei den deutschen Meisterschaften der Wasserspringer in Berlin kämpfte in der Entscheidung vom Dreimeter-Brett ein Trio um die beiden Tickets für die Olympischen Spiele in Paris. Am Ende setzte sich die Rostockerin Jette Müller knapp vor der Dresdnerin Saskia Oettinghaus durch, die Berlinerin Lena Hentschel, die bei der WM einen der beiden Olympia-Quotenplätze erkämpft hatte, ging leer aus. Allerdings startet sie mit Müller in Paris im Synchronwettbewerb.
„Es war ein Kopf-an-Kopf Rennen bis zum letzten Sprung. Ich habe mein Ding durchgezogen und freue mich über den zweiten Platz“, sagte Oettinghaus. Für die 26-jährige Springerin des Dresdner SC, die in dieser Saison in Berlin trainiert, wäre es die erste Olympia-Teilnahme. Die offizielle Bestätigung durch den Schwimmverband und den DOSB steht allerdings noch aus.
Einen Einstieg nach Maß in die Olympia-Saison feierte Hindernisläufer Karl Bebendorf. Der Vereinskollege von Oettinghaus pulverisierte seine vor knapp einem Jahr gelaufene Bestzeit über die 3.000 Meter Hindernis um fast drei Sekunden und erreichte beim Meeting im polnischen Chorzow in 8:16:84 Minuten das Ziel. Das bescherte ihm in dem Rennen den dritten Platz – und zugleich die Norm für die Anfang Juni in Rom stattfindende EM.
„Schöner hätte ich mir den Saisonstart nicht vorstellen können“, erklärte Bebendorf via Instagram – und erhielt reichlich Rückmeldung, auch aus der LeichtathletikSzene. Marathon-Europameister Richard
Auf dem besten Weg zu Olympia nach Paris: Karl Bebendorf.
Ringer gratulierte dem seit knapp zwei Wochen 28-Jährigen ebenso wie Gesa Krause, die beste deutsche Hindernisläuferin.
Nebeneffekt der Polenreise: Bebendorf ist nun vorn im internen deutschen Duell mit dem Tübinger Frederik Ruppert, der Ende April 8:17,41 Minuten vorgelegt hatte. Erst zum zweiten Mal überhaupt knackte Bebendorf die Schallmauer von 8:20 Minuten, schob sich in der Jahresweltbestenliste auf Rang zwölf vor und kam vor allem seinem großen Ziel Olympia ganz nah. „Glückwunsch“, schrieb unter anderem Tom Liebscher-Lucz, Dresdens WeltklasseKanute und zweifacher Olympiasieger. Er hatte sich in der Vorwoche bereits seinen Startplatz für die Sommerspiele im August in Paris gesichert.
Die Olympia-Norm für die Hindernisläufer liegt bei 8:15 Minuten. Alternativ kann Bebendorf, und das war sein eigentlicher Plan, einen Startplatz über ein kompliziertes Weltranglisten-Punktesystem erhalten. Mit dem nicht zuletzt für ihn selbst überraschend schnellen Saisoneinstieg scheint nun auch die direkte Qualifikation im Bereich des Möglichen.