Warum der Meistertitel nur ein erster Schritt ist
Zwei Spieltage vor Saisonende haben die Fußballer des Döbelner SC in der Kreisoberliga den Sack zugebunden. Was die Schützlinge von Thomas Kupper und Uwe Zimmermann in den kommenden Wochen erwartet.
Was nach reiner Formsache aussah, ist am Ende auch eine reine Formsache gewesen. Nachdem die Konkurrenz am Vortag patzte und nur noch der Roßweiner SV eine theoretische Chance hatte, den Döbelner SC auf dem Weg zum Meistertitel abzufangen, löste der Tabellenführer seine Auswärtsaufgabe beim abgeschlagenen Tabellenletzten SC Partheland erwartungsgemäß.
Standesgemäßer Auswärtssieg
Durch Tore von Abdoul Latif Madjidou (5.), Amidu Dadi (10./64.), Justin Stephan (11./25./85.) und Carlo Schmidt (90.) gewannen die Muldenstädter am drittletzten Spieltag mit 7:0 (4:0) und sind in Anbetracht von acht Punkten Vorsprung – bei zwei noch ausstehenden Spielen – nicht mehr abzufangen. Entsprechend groß war der Jubel der jungen Mannschaft, die Trainer Thomas Kupper mit Bier duschte.
Nichtsdestotrotz wird es nun richtig ernst, denn auf die DSC-Jungs kommen vier ganz schwere Wochen zu. Um den entscheidenden Schritt in die Landesklasse zu gehen, muss die Mannschaft von Thomas Kupper und Uwe Zimmermann am 15. und 22. Juni zwei Relegationsspiele bestreiten. Gegner wird dann der Vertreter der Kreisoberliga Osterzgebirge/Sächsische Schweiz sein. Da der SC Freital II kein Aufstiegsrecht besitzt und der SSV Langenburkersdorf seinen Aufstiegsverzicht erklärte, treffen die Mittelsachsen auf den SV Chemie Dohna.
Mit Blick auf die Ausscheidungsrunde begrüßt es Thomas Kupper, dass der Titel bereits zwei Spieltage vor Saisonende sicher ist und er die Mannschaft nun trainingsmethodisch auf die zwei wichtigsten
Spiele des Jahres vorbereiten kann. „Wir werden das etwas anders angehen als sonst“, sagte der Fußballlehrer und fügte an, dass er guter Dinge ist, auch diese Herausforderung zu meistern, „denn wenn man bereits am 24. Spieltag Meister wird, muss man bisher schon sehr viel richtig gemacht haben“.
RSV hat Vizemeisterschaft im Blick
Ganz viel richtig gemacht in der Rückrunde hat der Roßweiner SV, der von Erfolg zu Erfolg eilt und nach einem 3:1-Sieg gegen Blau-Weiß Bennewitz auf dem zweiten Platz angekommen ist. Zwar vermochten die Muldenstädter in der ersten Halbzeit nicht ganz, die von Trainer Stephan Leimner gewünschte Dominanz auszustrahlen, doch starteten sie optimal in die zweite Hälfte. Drei super durch die Mitte heraus gespielte Treffer von Philipp Werner (46.), Christopher Wiesner (51.) und Benjamin
Brambor (70.) brachten den Pokalsieger auf die Siegerstraße. Der Ehrentreffer der Gäste stellte lediglich einen kleinen Schönheitsfehler dar. „Das war eine sehr überzeugende und reife Leistung“, resümierte Stephan Leimner und sagte weiter: „Unser Ziel ist jetzt die Vizemeisterschaft. Wir wollen die Serie bis zum Schluss halten und uns nicht nachsagen lassen, dass wir die Beine gehoben hätten gegen Gegner, die, wie zwei Mannschaften aus der Region, noch gegen den Abstieg kämpfen.“
Eine davon ist der BC Hartha, den Trainer Benjamin Bamburski nach einem 2:2 gegen den starken SV Groitzsch auf einem guten Weg zum Klassenerhalt sieht. Dabei bekamen die Zuschauer zwei grundverschiedene Halbzeiten geboten. Zwar hatten die Harthaer die erste Großchance, doch zur Pause führten die spielbestimmenden Groitzscher mit zwei Toren. Nach dem Seitenwechsel wandelte sich das Bild zusehends. Der aus Australien zurückgekehrte Christian Arnold rückte weiter nach vorn. Das zeigte Wirkung und so erzwangen Lorenzo Heinert (62.) und eben Christian Arnold (88.) den 2:2-Ausgleich. „Die zweite Halbzeit war gegen einen starken Gegner nicht schlecht. Ich denke, wir schaffen das“, sagte Benjamin Bamburski mit Blick auf den Klassenerhalt.
Ostrauer dürfen weiter hoffen
Dass die Hoffnung auf diesen zuletzt stirbt, demonstrierte der SV Ostrau 90 gegen den FC Bad Lausick. Durch Tore von Lukas Bauer (38.) per Elfmeter und Tom Bose (87.) bezwangen die Jahnataler den Kontrahenten, der bis dahin ebenfalls noch eine theoretische Titelchance hatte. „Bad Lausick war nicht so stark wie erwartet“, schätzte SVOTrainer Jörg Soujon ein. „Wir haben gut gespielt, hatten aber auch Glück, dass Bad Lausick ein paar Mal vorbeigeschossen hat.“Zudem freute er sich, dass die Mannschaft keinen Gegentreffer hinnehmen musste, und lobte dafür die Innenverteidiger Marek Rach und Oliver Blümke. „Wenn wir drin bleiben wollen, müssen wir jetzt die letzten beiden Spiele gewinnen. Aber warum soll uns das nicht gelingen“, so Jörg Soujon mit Blick auf das schwere Restprogramm in Großsteinberg und gegen Einheit Frohburg.
Nichts mehr zu laufen scheint seit dem Ausfall von Martin Schwibs bei Aufsteiger SV Traktor Mochau. Nach einer 3:5 (1:1)Niederlage gegen den TSV Großsteinberg sind die Schützlinge von Marcel Müller acht Spiele ohne vollen Erfolg und rutschten in dieser Zeit von Platz zwei auf Rang sechs ab. Während dieser Zeit holten sie drei Punkte. Toni Bunzel hatte seine Mannschaft mit 1:0 (20.) und 2:1 (53.) in Führung geschossen und verkürzte in der Nachspielzeit zum 3:4, ehe durch ein Eigentor der Endstand fiel. „Das alles ist ärgerlich, aber jetzt wollen wir die Saison erst einmal in Ruhe zu Ende bringen“, sagte Traktor-Präsident Christian Fischer zur derzeitigen sportlichen Situation in Mochau.