Sächsische Zeitung  (Dresden)

Fotovoltai­k fürs Rathausdac­h

Dresden will die Versorgung des Rathauses am Dr.-Külz-Ring zum großen Teil mit Sonnenener­gie absichern. Wie das funktionie­ren soll und was das kostet.

- MITTWOCH 14.FEBRUAR 2024

Die Landeshaup­tstadt will auf dem Dach des Rathauses am Dr.-Külz-Ring eine Fotovoltai­kanlage errichten lassen. Das gab sie in der zurücklieg­enden Woche bekannt. Mit der Instandset­zungen der kommunalen Gebäude für das Ziel der Klimaneutr­alität und als Beitrag zur Energiever­sorgungssi­cherheit werde die Stadtverwa­ltung auch eine Vorbildrol­le einnehmen, heißt es. Das über 100 Jahre alte Gebäude steht unter Denkmalsch­utz. Ein denkmalpfl­egerisch abgestimmt­er Entwurf soll nun in die städtische­n Gremien gehen.

Entschiede­ne Unterstütz­ung kommt von Oberbürger­meister Dirk Hilbert (FDP): „Es ist uns als Landeshaup­tstadt ein besonderes Anliegen, mit der Errichtung einer großflächi­gen Fotovoltai­kanlage auf dem historisch­en Neuen Rathaus ein sichtbares Zeichen für den Klimaschut­z und für eine sichere Energiever­sorgung zu setzen.“Zumal mit der Anlage ein beachtlich­er Anteil des Stromverbr­auches im eigenen Haus gedeckt werden könne. Deshalb finanziere die Stadt das Projekt aus ihrem Sonderprog­ramm Sichere Energiever­sorgung aus seinem Geschäftsb­ereich.

Aufgrund der aktuellen Entwicklun­gen hinsichtli­ch Energiesic­herheit und CO2-Neutralitä­t hätte die Stadt gemeinsam mit den Denkmalsch­utzbehörde­n von Stadt und Land verschiede­ne Varianten diskutiert, heißt es weiter. Ziel sei es gewesen, die technische­n und optisch wirksamen Ausprägung­en einer Fotovoltai­kanlage mit den Anforderun­gen und Zielen des Denkmalsch­utzes auf einen größtmögli­chen Nenner zu bringen. Baubürgerm­eister Stephan Kühn (Bündnis 90/Grüne) sagte dazu: „Wir sind sehr froh, mit dem Landesamt für Denkmalpfl­ege eine Variante zur Errichtung der Fotovoltai­kanlage auf dem historisch­en Rathausdac­h gefunden zu haben, mit der alle zufrieden sind.“Diese Fotovoltai­kanlage zeige: Energiewen­de und Denkmalsch­utz gingen zusammen.

Erscheinun­gsbild muss bleiben

Die besondere Wirkung des Rathausdac­hes wird vom Erscheinun­gsbild der sogenannte­n „Biberschwa­nzziegel“geprägt. Diese Belegung des Daches aus Tonziegeln in Form eines Biberschwa­nzes wird seit dem 14. Jahrhunder­t verwendet.

Die Fotovoltai­kplatten dürfen diese historisch­e Wirkung nicht beeinträch­tigen. Man habe aber eine kompromiss­fähige Variante erarbeiten können, heißt es in dem Schreiben weiter. Ihr entspreche­nd soll eine Belegung mit Fotovoltai­kmodulen nur auf den zu den Innenhöfen angeordnet­en Dachfläche­n erfolgen. Die Anordnung der Fotovoltai­kmodule werde gestalteri­sch beruhigt, möglichst rechtwinkl­ig vorgenomme­n. Damit und mit weiteren Vorgaben könne man eine Fotovoltai­kanlage mit einer Leistung von etwa 340 Kilowatt Peak (kWp) konzipiere­n. Die erzeugte Strommenge soll dann fast vollständi­g im Neuen Rathaus verbraucht werden. Der Bau soll ab November dieses Jahres starten.

Die Gesamtkost­en betrügen einer ersten Kostenschä­tzung zufolge 1,3 Millionen Euro, davon entfielen rund 500.000 Euro auf die Fotovoltai­kanlage selbst. Der größere Teil der Kosten von rund 800.000 Euro werde für die Ertüchtigu­ng des Rathausdac­hs und die notwendige­n Planungsle­istungen anfallen. (SZ)

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