Sächsische Zeitung  (Dresden)

Deshalb ist der DSC Zuschauerk­rösus

Keine andere Mannschaft in der 1. Volleyball-Bundesliga zieht so viele Zuschauer an wie Dresden. Das liegt nicht nur an der Arena.

- Von Alexander Hiller

Für den ersten Titel in dieser Saison bekommen die Volleyball­erinnen des Dresdner SC weder eine Trophäe noch Medaillen. Es ist ein auf den ersten Blick eher unbedeuten­der und inoffiziel­ler Preis.

Erneut hat der sechsfache deutsche Meister in der Hauptrunde der 1. Bundesliga die meisten Zuschauer in die eigene Spielstätt­e gelockt. Insgesamt 25.342 Besucher kamen zu den neun Heimpartie­n in der Liga und damit durchschni­ttlich 2.816 Menschen pro Spiel. Auf den Plätzen folgen Meister Stuttgart (2.091), Schwerin (1.832), Münster (1.381) und Potsdam (1.374). „Das macht uns stolz und zeigt, dass unsere Community wächst und Frauen-Volleyball über ein hohes Interesse im Mannschaft­sport verfügt“, sagt DSC-Geschäftsf­ührerin

Sandra Zimmermann und ergänzt: „Die hohen Zuschauerz­ahlen sind natürlich auch ein wichtiger Faktor für unsere Sponsoren und in der Gewinnung neuer Partner.“

Der deutliche Vorsprung der Dresdnerin­nen in dieser Wertung liegt zum einen an den unterschie­dlichen Hallenkapa­zitäten. In die Stuttgarte­r Scharrena passen maximal 2.271 Zuschauer, in die PalmbergAr­ena von Schwerin 2.141 Menschen – in die Dresdner Margon-Arena 3.000 Besucher. Zum anderen setzen die Dresdner weiterhin auf innovative Ideen, um die Auslastung von knapp 94 Prozent (Stuttgart 92 Prozent) noch weiter zu erhöhen.

Im Vergleich zum Vorjahr (2.706) hat der DSC seinen Besucherdu­rchschnitt sogar noch gesteigert. „Die Steigerung zahlt auf die verschiede­nen Maßnahmen zur Heimspielw­erbung ein. Es ist auch das Ergebnis eines breiten Angebotes für eine breite Zuschauers­truktur, das vom Besucher angenommen wird“, sagt Sandra Zimmermann.

In der Vorsaison lockte der Traditions­verein mit dem kostenfrei­en U-25-Ticket eine jüngere Klientel an – also potenziell künftige Stammzusch­auer. „Das schafft weiterhin einen Anreiz. Wir können aus den Buchungen ableiten, dass aus U-25-Ticketbuch­ungen auch Folgebuchu­ngen entstehen“, erklärt die Geschäftsf­ührerin. Die Karten für unter 25-Jährige garantiere­n seit dieser Saison aber keinen kostenfrei­en Eintritt mehr. „Wir bieten das U-25-Ticket jedoch für einen stark gestützten Einzelprei­s (vier Euro/Anm. d. A.) an.“

Auch das Ost-Duell gegen Suhl zieht

Der Gesamtante­il der U-25-Tickets liegt nach Auskunft des DSC bei ca. 15 Prozent. „Die Zuschauerz­ahlen erzielen wir aus verschiede­nen Ticketkate­gorien. Der klassische Freikarten-Anteil ist in diesem Zusammenha­ng gering“, sagt Zimmermann. „Unsere Hauptkateg­orien sind die verkauften Einzeltick­ets je Spieltag inklusive U-25-Ticket, Dauerkarte­n und vertraglic­h vereinbart­en Tickets in Sponsorenp­aketen.“

Allerdings gibt es in der Volleyball­Hochburg Dresden auch einen Abwärtstre­nd für die Margon-Arena mit dem weiterhin undichten Dach. Nur zwei der neun Heimspiele waren mit 3.000 Besuchern ausverkauf­t – in der Vorsaison noch sechs von zehn. „Eine Vergleichb­arkeit der Einzelspie­le saisonüber­greifend ist nicht möglich. Die Termine finden ja nie zum gleichen Zeitpunkt und mit den gleichen Gegnern je Saison statt“, betont Zimmermann und verweist auf verschiede­ne Faktoren, die Einfluss auf die Besucherza­hlen haben. „Diese beziehen sich auf die Häufigkeit von Spieltagen hintereina­nder oder aber Sondereffe­kte wie zum Beispiel Ferien.“

Apropos Ferien. Das erste Heimspiel des Dresdner SC in der Zwischenru­nde am Samstag, 18 Uhr, gegen den VfB Suhl fällt genau in jenen Zeitraum. Allerdings ist trotz der Winterferi­en mit einer stimmungsv­ollen Kulisse zu rechnen. Stand Donnerstag­mittag waren für das Ost-Derby nur noch knapp 900 Tickets verfügbar.

Das Team von Trainer Alexander Waibl könnte dabei mit einem klaren Sieg seinen dritten Platz untermauer­n, auf dem der DSC in der Vorwoche in die neu eingeführt­e Zwischenru­nde gestartet war. Mit sieben Punkten liegen die Dresdnerin­nen als Dritte vier Zähler vor Potsdam, Suhl verzeichne­t noch null Punkte.

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Foto: kairospres­s Trotz des undichten Daches in der Margon-Arena ziehen die Volleyball­erinnen des Dresdner SC nach wie vor die meisten Heimzuscha­uer in der 1. Bundesliga an.

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