Deshalb ist der DSC Zuschauerkrösus
Keine andere Mannschaft in der 1. Volleyball-Bundesliga zieht so viele Zuschauer an wie Dresden. Das liegt nicht nur an der Arena.
Für den ersten Titel in dieser Saison bekommen die Volleyballerinnen des Dresdner SC weder eine Trophäe noch Medaillen. Es ist ein auf den ersten Blick eher unbedeutender und inoffizieller Preis.
Erneut hat der sechsfache deutsche Meister in der Hauptrunde der 1. Bundesliga die meisten Zuschauer in die eigene Spielstätte gelockt. Insgesamt 25.342 Besucher kamen zu den neun Heimpartien in der Liga und damit durchschnittlich 2.816 Menschen pro Spiel. Auf den Plätzen folgen Meister Stuttgart (2.091), Schwerin (1.832), Münster (1.381) und Potsdam (1.374). „Das macht uns stolz und zeigt, dass unsere Community wächst und Frauen-Volleyball über ein hohes Interesse im Mannschaftsport verfügt“, sagt DSC-Geschäftsführerin
Sandra Zimmermann und ergänzt: „Die hohen Zuschauerzahlen sind natürlich auch ein wichtiger Faktor für unsere Sponsoren und in der Gewinnung neuer Partner.“
Der deutliche Vorsprung der Dresdnerinnen in dieser Wertung liegt zum einen an den unterschiedlichen Hallenkapazitäten. In die Stuttgarter Scharrena passen maximal 2.271 Zuschauer, in die PalmbergArena von Schwerin 2.141 Menschen – in die Dresdner Margon-Arena 3.000 Besucher. Zum anderen setzen die Dresdner weiterhin auf innovative Ideen, um die Auslastung von knapp 94 Prozent (Stuttgart 92 Prozent) noch weiter zu erhöhen.
Im Vergleich zum Vorjahr (2.706) hat der DSC seinen Besucherdurchschnitt sogar noch gesteigert. „Die Steigerung zahlt auf die verschiedenen Maßnahmen zur Heimspielwerbung ein. Es ist auch das Ergebnis eines breiten Angebotes für eine breite Zuschauerstruktur, das vom Besucher angenommen wird“, sagt Sandra Zimmermann.
In der Vorsaison lockte der Traditionsverein mit dem kostenfreien U-25-Ticket eine jüngere Klientel an – also potenziell künftige Stammzuschauer. „Das schafft weiterhin einen Anreiz. Wir können aus den Buchungen ableiten, dass aus U-25-Ticketbuchungen auch Folgebuchungen entstehen“, erklärt die Geschäftsführerin. Die Karten für unter 25-Jährige garantieren seit dieser Saison aber keinen kostenfreien Eintritt mehr. „Wir bieten das U-25-Ticket jedoch für einen stark gestützten Einzelpreis (vier Euro/Anm. d. A.) an.“
Auch das Ost-Duell gegen Suhl zieht
Der Gesamtanteil der U-25-Tickets liegt nach Auskunft des DSC bei ca. 15 Prozent. „Die Zuschauerzahlen erzielen wir aus verschiedenen Ticketkategorien. Der klassische Freikarten-Anteil ist in diesem Zusammenhang gering“, sagt Zimmermann. „Unsere Hauptkategorien sind die verkauften Einzeltickets je Spieltag inklusive U-25-Ticket, Dauerkarten und vertraglich vereinbarten Tickets in Sponsorenpaketen.“
Allerdings gibt es in der VolleyballHochburg Dresden auch einen Abwärtstrend für die Margon-Arena mit dem weiterhin undichten Dach. Nur zwei der neun Heimspiele waren mit 3.000 Besuchern ausverkauft – in der Vorsaison noch sechs von zehn. „Eine Vergleichbarkeit der Einzelspiele saisonübergreifend ist nicht möglich. Die Termine finden ja nie zum gleichen Zeitpunkt und mit den gleichen Gegnern je Saison statt“, betont Zimmermann und verweist auf verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Besucherzahlen haben. „Diese beziehen sich auf die Häufigkeit von Spieltagen hintereinander oder aber Sondereffekte wie zum Beispiel Ferien.“
Apropos Ferien. Das erste Heimspiel des Dresdner SC in der Zwischenrunde am Samstag, 18 Uhr, gegen den VfB Suhl fällt genau in jenen Zeitraum. Allerdings ist trotz der Winterferien mit einer stimmungsvollen Kulisse zu rechnen. Stand Donnerstagmittag waren für das Ost-Derby nur noch knapp 900 Tickets verfügbar.
Das Team von Trainer Alexander Waibl könnte dabei mit einem klaren Sieg seinen dritten Platz untermauern, auf dem der DSC in der Vorwoche in die neu eingeführte Zwischenrunde gestartet war. Mit sieben Punkten liegen die Dresdnerinnen als Dritte vier Zähler vor Potsdam, Suhl verzeichnet noch null Punkte.