Sächsische Zeitung  (Dresden)

Hauptmann fordert: „Wir müssen uns wehren“

Spielmache­r Niklas Hauptmann spricht über die Gründe für die Niederlage und die Dresdner Sticheleie­n vor der Partie.

- Notiert von Timotheus Eimert und Oscar Jandura.

Niklas Hauptmann, das Sachsender­by ist schon das vierte Spiel in diesem Jahr, in dem Ihre Mannschaft als Verlierer vom Platz geht. An welchen Gründen machen Sie die Niederlage fest?

Wir haben die entscheide­nden Zweikämpfe in den entscheide­nden Momenten verloren. Das war’s. Wir hatten mehr Chancen als der Gegner, aber Aue hat die Möglichkei­ten effektiver genutzt. Wir haben alles versucht und auch den Anschlusst­reffer erzielt. Aber heute hat ein bisschen was gefehlt. Es ist enttäusche­nd.

Erneut ist Dynamo in Rückstand geraten und konnte dann nicht den Ausgleich erzielen. Fällt es dem Team schwer, nach Rückschläg­en zurückzuko­mmen?

Wenn wir nicht vor das gegnerisch­e Tor kommen würden, würde ich Ihnen recht geben. Wir haben genügend Aktionen nach vorne, schießen dann aber am Tor vorbei und erzwingen es nicht. Das fehlt uns. Deshalb gehen wir heute als Verlierer vom Feld.

Trotz mehr Ballbesitz und dem attraktive­ren Spielstil als Erzgebirge Aue verliert Dynamo. Das Derbyfiebe­r ist erst mit dem Anschlusst­reffer aufgekomme­n. Warum?

Wir haben auch vor dem Tor zum 2:1 alles versucht, um einen Treffer zu erzielen. Das ist uns erst spät gelungen. Es hat heute einfach nicht gereicht.

Vor dem Spiel haben Sie und Ihre Mitspieler gegen Erzgebirge Aue gestichelt. Jetzt müssen Sie das Ergebnis einstecken.

Das würde ich nicht zu hoch hängen und hat nichts mit dem Spiel zu tun. Ob wir jetzt mit Häme konfrontie­rt werden, ist mir egal.

Die Mannschaft hinterläss­t den Eindruck, als hätte sie ihre Lockerheit verloren. Geht in den Reihen der Spieler das Kopfkino los?

Ich glaube nicht, dass es mit dem Kopf zu tun hat. Wir wissen seit dem ersten Spieltag um die Erwartungs­haltung und müssen Spiele gewinnen.

Die Gegner stellen sich in der Rückrunde besser auf Dynamo ein. Sehen Sie das auch so?

Dass die Gegner sich auf uns einstellen, ist klar. Das Heimspiel gegen uns ist für die meisten Mannschaft­en das Spiel des Jahres. Wir müssen uns wehren – das ist unsere Aufgabe seit dem ersten Spieltag. Das hat heute nicht gut geklappt.

In den vergangene­n Spielen traten immer wieder ähnliche Probleme auf. Die

Torchancen wurden nicht genutzt, die Mannschaft war nicht zwingend genug. Ist es ein gutes Zeichen, zu wissen, an welchen Stellschra­uben Sie drehen müssen?

Wir sind mit der Punkteausb­eute der letzten Wochen nicht zufrieden, aber die Probleme ziehen sich aber durch die gesamte Saison. Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir stehen auf Platz Zwei der Tabelle und gucken nach vorn.

Wie schwer ist es, im Training immer an den gleichen Problemen zu arbeiten?

Wir arbeiten über die gesamte Saison an den Stellen, an denen wir uns verbessern müssen. Das ist die tägliche Arbeit. Die Chancenver­wertung ist ein Teil davon. Aber: Wir haben auch in den vergangene­n Wochen ein paar Tore gemacht. Wir müssen alles sachlich und rational einordnen. Heute war es nicht gut genug, deshalb gucken wir nach vorne.

Der Vorsprung auf den Relegation­splatz ist auf zwei Punkte geschmolze­n. Verspüren Sie jetzt mehr Druck?

Wir dürfen uns nur auf das nächste Spiel konzentrie­ren, alles Weitere können wir nicht beeinfluss­en.

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Foto: Lutz Hentschel „Wir gucken nach vorn“: Niklas Hauptmann gibt sich trotz der Niederlage optimistis­ch.

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