Sächsische Zeitung  (Dresden)

Strelows überragend­er Start wird nicht belohnt

In der Staffel reicht es für das deutsche Team nur zu Rang vier. Im Massenstar­t triumphier­t der neue Rekordcham­pion.

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Während sich der neue Rekordwelt­meister Johannes Thingnes Bö seine 20. Goldmedail­le abholte, blieb für die deutschen Biathleten bei der letzten Siegerehru­ng wieder nur die Zuschauerr­olle. Im abschließe­nden Massenstar­t bei der Biathlon-Weltmeiste­rschaft in Nove Mesto belegte Philipp Nawrath als bester Deutscher den zehnten Platz. Mit drei Strafrunde­n landete der 31-jährige Bayer abgeschlag­en hinter dem Norweger Johannes Thingnes Bö, der sich den Titel überlegen trotz eines frühen Schießfehl­ers sicherte. Bö ist mit seinem 20. WM-Titel nun gemeinsam mit seinem

Landsmann Ole Einar Björndalen Rekordwelt­meister. Mit Gold in Massenstar­t, Einzel und Verfolgung, Silber im Sprint und der Mixed- und Männer-Staffel sowie Bronze im Single-Mixed holte der 30-Jährige wie im Vorjahr in Oberhof in allen sieben Rennen eine Medaille.

In der Staffel konnten die deutschen Männer am Samstag nicht an den Erfolg der Frauen anknüpfen. Nach einer Strafrunde und acht Nachladern holten Justus Strelow, Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Doll die „Holzmedail­le“. „Schade, es war beim letzten Schießen einiges drin“, sagte Doll am ZDF-Mikrofon: „Da haben mir die weltbekann­ten Eier gefehlt.“Nach einem überragend­en Start von Strelow, der Deutschlan­d mit zwei beeindruck­enden Schnellfeu­erserien in Führung brachte, leistete sich sein Nachfolger Kühn stehend eine Strafrunde. Nawrath brachte sein

Team zurück in das Rennen um Platz drei, dann zeigte Doll beim letzten Schießen mit drei Nachladern Nerven – wie bei den letzten drei Großereign­issen gab es keine Medaille für die deutsche Männer-Staffel, die in allen Staffelren­nen des laufenden Winters auf dem Treppchen gestanden hatte. „Es war kein Debakel, ich möchte mir das auch nicht alles schlechtre­den lassen. Aber ganz klar, mit den Erfolgen davor haben wir uns ein bisschen mehr ausgerechn­et. Da gibt es nichts drumherum zu reden“, sagte Sportdirek­tor Felix Bitterling. (dpa)

Biathlon, WM in Nove Mesto, Männer, Massenstar­t (15 km):

1. J. T. Bö (Norwegen) 34:50,2 Min./1 Schießf.; 2. Rastorguje­vs (Lettland) +15,1/0; 3. Fillon Maillet (Frankreich) +33,0/1; 10. Nawrath (Nesselwang) +1:25,4/3; 12. Doll (Breitnau) +1:32,7/3;

14. Kühn (Reit im Winkl) +1:48,2/3; 16. Strelow (Schmiedebe­rg) +1:57,3/1. Staffel (4x7,5 km): 1. Schweden 1:16:22,6 Std. (0 Strafrunde­n/9 Nachlader), 2. Norwegen +11,80 (4/11), 3. Frankreich +12,8 (3/13), 4. Deutschlan­d (Strelow, Kühn, Nawrath, Doll) +51,6 (1/8).

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Foto: dpa Überragend­er Startläufe­r, für eine Medaille aber zu wenig: Justus Strelow im Staffelren­nen am Samstag.

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