Heimsieg, Candy und Konfetti für Team Friedrich
Im Zweierbob wird Francesco Friedrich in Altenberg von Jungstar Adam Ammour abgefangen, im großen Schlitten rettet er den Weltcupsieg ins Ziel. Danach gibt es viele Gewinner – und auch Tränen.
WM-Generalprobe geglückt, gerade so: Bobdominator Francesco Friedrich hat auf seiner Heimbahn in Altenberg den Sieg ins Ziel gerettet. Der nach dem ersten Lauf allein führende Pirnaer musste mit den Anschiebern Candy Bauer, Alexander Schüller und Felix Straub den Weltcupsieg im Viererbob am Ende mit dem zeitgleichen lettischen Team um Pilot Emils Cipulis teilen.
Dritter wurde das Schweizer Team Friedli, das damit auch bei den Eidgenossen nach einer von Stürzen geprägten und der schweren Verletzung ihres Landsmannes Sandro Michel geprägten Woche für lachende Gesichter sorgte. Und Platz vier belegte die Mannschaft von Jungstar Adam Ammour, der tags zuvor Friedrich im kleinen Schlitten noch abgefangen und gewonnen hatte. „Der zweite Lauf war nicht ganz so gut. Wir sind froh, dass es gereicht hat. Es war eine ereignisreiche Woche mit speziellen Bedingungen“, sagte Friedrich, der dennoch zuversichtlich die Fahrt zur WM nach Winterberg antritt – sich dort allerdings nicht als Favorit sieht.
Der Weltcup war zugleich ein erster Abschied für Anschieber Bauer, der mit Friedrich sowohl 2018 als auch 2022 zum Olympiasieg fuhr und zudem fünf Mal Weltmeister wurde. Am Ende der Saison beendet der frühere Kugelstoßer aus Niederlauterstein (nahe Marienberg), der 2013 zum Bobsport wechselte, seine Karriere. In Altenberg wurde er mit viel Applaus, Konfetti und noch mehr Emotionen gefeiert. In den nächsten Tagen entscheidet sich, ob der 37-jährige Bauer oder Thorsten Margis bei den WM-Rennen am ersten März-Wochenende im Friedrich-Vierer sitzen wird.
Bei den Titelkämpfen im Hochsauerland ist dann auch wieder Dauerrivale Johannes
Lochner am Start, der nach seinem schweren Trainingssturz am Dienstag die Rennen in Altenberg abgesagt hatte. Aufgrund von Lochners Abwesenheit übernahm Friedrich auch die Führung im Gesamtweltcup im Zweierbob. In der Königsklasse Viererbob steht er vor dem Weltcupfinale
Mitte März in Lake Placid mit seinen vier Saisonsiegen quasi schon als Gesamtsieger fest, er darf nur nicht stürzen.
Mit Blick auf die Heim-WM wird es im kleinen Schlitten noch spannender, da Europameister Ammour immer stärker wird. Mit dem Wiesbadener Costa Laurenz war der Oberhofer am Start schneller als das langjährige Erfolgsduo Friedrich und Thorsten Margis. Zur WM ist Lochner dann wieder mit seinem Top-Anschieber Georg Fleischhauer am Start.
Bei den Frauen lieferte Olympiasiegerin Laura Nolte eine Woche vorm WM-Start eine starke Leistung ab. Erst gewann sie im Monobob, dann siegte sie beim Comeback ihrer Olympia-Anschieberin Deborah Levi aus Potsdam im Zweierbob. Das Duo verwies mit zwei Start- und Lauf-Bestzeiten Weltmeisterin Kim Kalicki mit 0,64 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Die Wiesbadenerin fuhr mit der Magdeburgerin Anabel Galander. „Es war ein Super-Wochenende, die Fahrten waren wirklich gut und die Startzeiten heute mega. Es geht alles in die richtige Richtung“, meinte Nolte. (SZ/-yer)