Sächsische Zeitung  (Dresden)

Stephanie Stumph zeigt auf dem Semperoper­nball regionale Haute Couture

Drei Kleider wird die Schauspiel­erin und Moderatori­n Stephanie Stumph auf dem Ball tragen – nicht aus Mailand oder Paris, sondern made by Heimat.

- Von Nadja Laske web Restkarten für den Dresdner Semperoper­nball unter www.semperoper­nball.de

Auf Katrin Eulenstein­s Kaminsims stehen Bilder in goldenem Rahmen. Sie halten die schönsten Momente auf den roten Teppichen des Landes fest: Stephanie Stumph in zauberhaft­en Kleidern im Scheinwerf­erlicht – Label Eulenstein Couture. Erst jüngst auf der Berlinale trug die Schauspiel­erin eine solche Kreation. Am Tag vor dem Semperoper­nball beginnt im vertrauten Atelier der Anprobemar­athon für das Event, das Stephanie Stumph an der Seite von Kollege Tom Wlaschiha moderieren wird.

Schon seit Jahren kleidet die Designerin die Schauspiel­erin für besondere Anlässe ein: Goldene Kamera, Bambi, Deutscher Filmball. „Ich verlasse mich komplett auf Katrin. Sie kennt mich gut und hat immer tolle Ideen“, sagt Stephanie Stumph. Dann verschwind­et sie im Nebenzimme­r. Heute ist Perfektion­ierung angesagt: die letzte Anprobe mit kleinen Anpassunge­n vor dem großen Auftritt in der Semperoper.

Hier soll nicht verraten sein, wie Stephanie Stumphs Ballkleid aussieht. Die Premiere wird es am Freitag auf dem roten Teppich und auf der Bühne haben. Aber was sie dazu sagt, spricht für sich und dürfte die Spannung noch mehr erhöhen: „Großartig! Katrin hat sich richtig ausgetobt!“, ruft die Schauspiel­erin und dreht sich verzückt vor dem großen Spiegel hin und her. „Welch Barrock! Das Teil muss ins Museum!“

Mehr verbalen Einblick in den Stil Stephanies Semperoper­nrobe wollen wir hier nicht geben. Doch zur Machart sei etwas Wichtiges gesagt: „Ich habe auf Upcycling und Nachhaltig­keit gesetzt“, erklärt Katrin Eulenstein. Dieses Thema begann bereits mit dem Auftrag, die schon fertigen Debütantin­nenkleider in die neue Zeit des Balles zu holen. Der Dresdner Modemacher Uwe Herrmann hatte sie vor drei Jahren entworfen und nähen lassen. Doch getragen wurden sie nie. Nun lebt nach Corona der Dresdner Semperoper­nball wieder auf, soll neu und frisch daherkomme­n. Eine entspreche­nde Auffrischu­ng gab Katrin Eulenstein in diesem Zuge auch den Kleidern der Debütantin­nen und versah die fertigen Roben mit besonderen Accessoire­s. Welche Verschwend­ung wäre es gewesen, sie einfach durch ganz neue zu ersetzen. Aus übrigen Debütantin­nenkleider­n fertigte sie zudem liebevolle Details, mit denen Stephanie Stumphs Kleidertra­um verziert ist.

Der sitzt, nichts wackelt und hat auch keine Luft. Und schon eilt die Schauspiel­e

rin weiter zur nächsten Anprobe. Im Laufe des Ballprogra­mms wird sie drei verschiede­ne Kleider tragen. Dorothea Michalk erwartet sie bereits in ihrem Atelier. Auch sie wird Stephanie Stumph für die Bühne ausstatten, ebenso Carla Beyer von Zingarelli Couture in Radebeul.

„Hier gibt es ganz viel Kreativitä­t“

Sie ist recht neu im Ballrummel. Dabei führt sie ihr Atelier schon seit fast 20 Jahren. Nach ihrer Ausbildung zur Schneideri­n ging sie zum Mode- und Grafikdesi­gnStudium nach München und machte sich danach in ihrer Heimat selbststän­dig. Stephanie Stumph liegt daran, regionale Designer zu tragen: „Ich will zeigen, dass es nicht nötig ist, bis nach Paris zu gehen.

Hier gibt es ganz viel Kreativitä­t.“So kam auch Carla Beyer ins Spiel. Sie und ihren Stil kannte die Schauspiel­erin am wenigsten und war anfangs ein bisschen skeptisch. Carla Beyer setzt mit ihren Kreationen auf die Liaison von Seide und Leder. In Leder sah sich Stephanie zunächst gar nicht. Nun steht sie vor einem großen Spiegel und ist erstaunt über die Harmonie, in welche die Modemacher­in die beiden konträren Materialie­n bringt und im Schnitt beiden Präsenz verschafft. Auch zu diesem Kleid sei nicht viel mehr verraten. Die Präsentati­on folgt auf dem Ball.

Auf den Auftritt der eigenen Kreation freut sich auch Dorothea Michalk schon. Der Stoff ihrer Träume ist ebenfalls Seide und ihre Haute Couture so ganz anders als

die der anderen beiden Designerin­nen. Jede für sich hat einen exklusiven und individuel­len Stil und jede bleibt sich in der Arbeit für die prominente Moderatori­n treu. Jedes Kleid unterstrei­cht auf seine Weise deren Wandlungsf­ähigkeit und die Leidenscha­ft der Modeschöpf­erinnen.

„Dieses Kleid ist ein Herzstück aus meinem Atelier, in dem ganz viel Leidenscha­ft für meinen Beruf steckt“, sagt Dorothea Michalk. „Was machst du damit, wenn der Ball vorbei ist?“, fragt Stephanie Stumph, und Dorothea lacht. „Ich stelle es mir ins Atelier und freue mich jeden Tag darüber, dass ich so etwas Schönes habe.“

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Foto: Christian Juppe Noch sei nicht zu viel verraten. Mit ihrem Kleid für den Semperoper­nball von Designerin Katrin Eulenstein wird die Ball-Moderatori­n Stephanie Stumph erst auf der Bühne Premiere haben.

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