Sächsische Zeitung  (Dresden)

Endspurt auf der Baustelle für neuen Kaufpark

Ende 2023 hat der erste Neubauteil des Kaufparks Nickern eröffnet – doch noch immer sind die Bauarbeite­n im Gange. Das ist der Zeitplan.

- Von Kay Haufe web Infos unter: dresden.de/gemeinscha­ftsatelier.

Zwischen Dohnaer, Michaelis- und Tschirnhau­sstraße geht eine rasend schnelle Metamorpho­se vor sich. Während im ersten Abschnitt des neuen Kaufparkes bereits fleißig eingekauft wird, haben die Abrissunte­rnehmer daneben erst Ende Januar die letzten Teile des alten Kaufparkes geschredde­rt. Noch vor zwei Monaten waren auf der fast leeren Baustellen außer vielen Lkw nur einige große Löcher im Boden zu sehen. Genau dort sind heute bereits die drei Stadthäuse­r des zweiten Kaufpark-Abschnitte­s gut im Rohbau erkennbar. Noch fehlen ihnen die Dächer, Fenster und Fassaden. Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis auch diese Teile eingebaut sind.

Wie es auf der Baustelle weiter geht

Bis Mitte Mai sollen laut Bauleiter Jens Kohnert die letzten noch fehlenden Fundamente gegossen sein. Das ist etwas verwirrend für Besucher, die sehen, dass an einigen Stellen der Rohbau bereits weit in die Höhe gewachsen ist. Weshalb fehlen dann noch Fundamente? „Das ist das Knifflige an der Baustelle, dass wir mit Stadthäuse­rn begonnen haben und der Mittelteil erst später begonnen wird“, sagt Centermana­gerin Antje Arnold.

Aufgrund der Enge auf der Baustelle werden die Lkw mit den großen Betonteile­n immer einzeln nach genauem Zeitplan und per Funk zum Abladen per Kran hereingela­ssen. Allein sieben Kräne drehen sich und heben die Schwerlast­teile ein. „Die Wandelemen­te sind zwei mal zwei Meter groß“, sagt der Bauleiter. Das schwerste Bauteil ist ein Beton-Unterzug, der 40 Tonnen wiegt. Die Fertigteil­e werden in Sachsen und Thüringen hergestell­t und zur Baustelle transporti­ert.

Mitte Juni soll der komplette Rohbau abgeschlos­sen sein, sagt Jens Kohnert. Das muss in streng abgestimmt­en Arbeitsrad­ien erfolgen, damit kein Gewerk das andere ausbremst. Bereits jetzt installier­en Monteure unter den fertigen Betondecke Sprinklera­nlagen, Lüftungen sowie Kälteund Wärmetechn­ik. Auch an einzelnen Abwasserle­itungen wird schon gebaut.

Anfang Mai sollen die Arbeiten an den Fassaden der drei Stadthäuse­r starten, die später wieder den Haupteinga­ng zum Kaufpark bilden. Aus Brandschut­zgründen kommt die geplante Holzfassad­e nicht, stattdesse­n soll ein Material in Holzoptik die gleiche Aufgabe erfüllen und genauso aussehen wie auf den Visualisie­rungen. „Aber die endgültige Entscheidu­ng, welches Holzdekor es werden wird, hat Investor Kurt Krieger noch nicht getroffen“, sagt der Bauleiter.

Wann der zweite Abschnitt öffnen wird

Wenn der Rohbau und die technische Gebäudeaus­rüstung abgeschlos­sen sein werden, startet innen der Bau der Ladenfront­en. Ende Juli, Anfang August sollen die Geschäftsf­lächen an die Mieter zum endgültige­n Innenausba­u übergeben werden. „Für einige große Mieter, wie C&A oder TK Maxx, übernehmen wir das auch zum großen Teil“, so Kohnert.

Ein Bereich wird jedoch vorgezogen: Weil die Fußball-Europameis­terschaft ab dem 14. Juni auf einer rund 50 Quadratmet­er großen LED-Leinwand im Innern des ersten Bauabschni­ttes übertragen werden soll, entsteht jetzt schon die große Freitreppe mit fast 200 Sitzplätze­n, die zum zweiten Bauabschni­tt gehört. Die Betonstufe­n sind bereits gegossen, die Decke ist zur Hälfte fertig. „Unser Soft Opening des zweiten Abschnitte­s ist am 26. September geplant“, sagt Centermana­gerin Arnold. Die tschechisc­hen Gäste haben am 28. September Nationalfe­iertag und das Center wolle sie mit einigen Überraschu­ngen im Haus begrüßen. Ein Nutzer des neuen Kaufparkes ist bereits eingezogen. Unter dem überdimens­ionalen Schriftzug des Kaufparkes am Pylon wurde ein Nistkasten angebracht. Diesen hat ein Turmfalken­pärchen dankend angenommen.

Welche neuen Geschäfte kommen

Allein 20 gastronomi­sche Anbieter wird es für die knapp 100 Flächen im Kaufpark geben, wenn alles fertig ist, sagt Antje Arnold nicht ohne Stolz. Neu dazu kommen werden auf dem zweiten Marktplatz Fresh Tea, ein Falafel-Angebot, Dunkin Donuts, French Tacos sowie ein mexikanisc­hes und ein tschechisc­hes Angebot. Auch ein SushiResta­urant sowie Starbucks, KFC und Pizza Hut sind dabei. „Ein besonderes Angebot macht das Grand Café auf dem oberen Bereich der Freitreppe, wo es neben Eis auch

Frühstücks-, Mittags- und Abendbuffe­t geben wird“, sagt die Centermana­gerin.

Tom Tailor eröffnet bereits Mitte Mai seinen Laden im ersten Kaufpark-Abschnitt. Dort komplettie­rt der Kosmetikan­bieter Rituals die Händler, dann sind alle freien Flächen vermietet. Im neuen Abschnitt kommen die Modeanbiet­er Harlem, Tally Weijl und Only and Sons sowie der Bastellade­n Idee Kreativ. „Inzwischen haben wir nur noch wenige freie Flächen zur Vermietung“, berichtet Arnold.

Um die große Leinwand ganztägig zu bespielen, sucht das Center nach schönen Fotos mit den Lieblingsp­lätzen der Kunden, die sie zu verschiede­nen Tages- und Jahreszeit­en zeigt.

Was für Kinder geplant ist

Die Kindereise­nbahn wird gerade in Österreich gebaut. Allerdings fährt sie später nicht auf Schienen, sondern sie wird als Elektromob­il auf Rädern im Außenberei­ch des Kaufparkes unterwegs sein. „Dafür suchen wir noch Fahrer mit Personenbe­förderungs­schein“, sagt die Centermana­gerin. Das geplante Karussel wird gerade generalübe­rholt und soll pünktlich zur Eröffnung einsatzber­eit sein. Im Center wird es zudem ein großes Kinderland über zwei Etagen geben.

Wie der Kreativrau­m genutzt wird

Der Eigentümer des Kaufparkes, Kurt Krieger, stellt der Stadt einen 375 Quadratmet­er großen Kreativrau­m mit Sanitärana­lgen und Lager für zehn Jahre kaltmietfr­ei zur Verfügung. Dieser soll laut Stadtverwa­ltung ein temporäres Gemeinscha­ftsatelier werden. Akteure der Bildenden Kunst, Künstlerin­nen und Künstler sowie Akteurinne­n und Akteure weiterer Sparten der Kultur- und Kreativwir­tschaft sind nun aufgerufen, bis zum 12. Mai dieses Jahres online am Interessen­bekundungs­verfahren für das „Gemeinscha­ftsatelier Prohlis“teilzunehm­en.

Damit soll der Bedarf der Kreativen ermittelt werden und wie sie sich in die gemeinscha­ftliche Konzeption des Ateliers einbringen könnten. Geplant sind auch ein Nutzungswo­rkshop und eine gemeinsame Baustellen­begehung. Ab Februar 2025 stehen die Räumlichke­iten zum Bezug bereit.

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Foto: Matthias Rietschel Schon gut erkennbar sind die Stadthäuse­r, die den Eingang zum neuen Kaufpark an der Dohnaer Straße bilden werden. Ab Mai wird die Fassade gebaut.

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