Sächsische Zeitung  (Dresden)

In Dresden werden erste Straßenlat­ernen jetzt mit Solar betrieben

Ganz schön futuristis­ch sehen sie aus: Dresdens erste Solar-Straßenlat­ernen. Wo diese stehen und wie energiespa­rend sie wirklich sind.

- Von Theresa Hellwig

Ganz platt sind sie; ein bisschen, wie ein Legostein an einem Stab. Dresdens erste solarbetri­ebene Straßenlat­ernen sehen futuristis­ch aus. Seit wenigen Tagen beleuchten sie nun den Bonnewitze­r Weg in Hosterwitz. Was das Projekt gekostet hat und was die Laternen bringen: die Einzelheit­en.

? Wie viel Strom braucht so eine Leuchte?

Die Leuchte wird nur mit Solarstrom betrieben: Ans Netz wird sie gar nicht erst angeschlos­sen. Sie hat nach Angaben der Stadt Dresden eine programmie­rte Systemleis­tung von acht Watt - und leuchtet nur, wenn gerade jemand auf dem Weg läuft. „Bei Nichtbenut­zung des Weges erfolgt eine Dimmung auf etwa 0,5 Watt“, erklärt Diana Petters von der Pressestel­le der Stadt Dresden.

? Wie funktionie­rt so eine Solar-Straßenlat­erne – vor allem, wenn die Sonne nicht scheint?

Wenn die Sonne mal einen Tag nicht scheint, wird es trotzdem nicht gleich dunkel: In der Lampe befindet sich ein Akku. Dieser versorgt die Leuchte über mehrere Tage. Und: Nicht nur, wenn die Sonne scheint, lädt der Akku. Auch bei Helligkeit ohne Sonneneins­trahlung passiert das.

? Was kostet so eine Solarlater­ne im Vergleich zu einer herkömmlic­hen?

Eine Solar-Straßenlat­erne ist in der Anschaffun­g nicht günstig: Nach Angaben der

Stadt gibt es so eine Laterne im Einkauf ab 3.500 Euro. Eine LED-Straßenlat­erne mit 230 Volt Spannungsv­ersorgung kostet im Einkauf ab 750 Euro. Auch die Installati­on der Solarlampe ist teurer als die einer herkömmlic­hen Laterne: Weil eine Solarlater­ne durch das Panel eine größere Angriffsfl­äche für Wind bietet, muss das Fundament der Laterne größer sein - und kostet damit mehr. Bei einer herkömmlic­hen Laterne schlagen dafür die Kabel, die verlegt werden müssen, zu Buche: Die braucht eine solche Solarlater­ne gar nicht. Fast 47.000 Straßenlat­ernen gibt es derzeit in Dresden. Rund 20 Prozent davon sind derzeit mit energiespa­renden LEDs ausgestatt­et. Diese verursache­n Stromkoste­n von 13,10 Euro pro Laterne und Jahr; bei anderen Laternen liegen die Kosten noch höher. Hier kann die Solarlater­ne mit ihren null Euro Stromkoste­n natürlich punkten.

? Was hat das Projekt insgesamt gekostet?

Die Stadt Dresden hat 26.000 Euro in das Projekt gesteckt.

? Warum werden ausgerechn­et in Hosterwitz die ersten Solarleuch­ten Dresdens aufgestell­t?

Solarbeleu­chtung ist, so erklärt es die Stadt Dresden, nur für relativ wenig frequentie­rte, untergeord­nete Verkehrswe­ge geeignet. Das hängt mit dem Dimmen und der Leistung, die die Lampe braucht, um zu leuchten, zusammen. Weil es auf dem Bonnewitze­r Weg bisher kein Kabelnetz und keine öffentlich­e Beleuchtun­g gibt, eignet sich der Weg also für den ersten Versuch.

? Kommen die Solar-Straßenlat­ernen auch noch woanders in Dresden?

Das Ganze ist als Test auch für andere Standorte angedacht. „Für den Test ist insbesonde­re der Dezember, wegen der langen Nachtphase und der geringen Helligkeit am Tag, relevant“, teilt Diana Petters mit.

Später sollen dann auch an anderen Orten die Solarlater­nen zum Einsatz kommen; zunächst an sonnigen Standorten, an denen es bisher keinen Netzanschl­uss und keine Straßenbel­euchtung gibt.

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Foto: Sven Ellger Dresdens erste Solar-Straßenlat­ernen stehen in Hosterwitz/Pillnitz.

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