Sächsische Zeitung  (Dresden)

Eis für die ganze Familie – das Eiscafé Palma & Kleinschmi­dt

Im Dresdner Hechtviert­el betreiben Manuel Palma und Matthias Nutsch das Eiscafé Palma und Kleinschmi­dt. Gemeinsam wollen sie einen Kulturort für den Kiez schaffen.

- Von Viktoria Langenhuiz­en

Ein sonniger Freitagnac­hmittag. Vor der Theke des Eiscafés Palma und Kleinschmi­dt im Hechtviert­el sitzen Eltern mit kleineren Kindern und genießen ihr Eis. Währenddes­sen wird im Innenraum des Cafés an der Rudolf-Leonhard-Straße noch fleißig gewerkelt. Eine Schleifmas­chine kreischt im Hintergrun­d, einzelne Pappteile und Werkzeuge liegen verstreut auf dem Boden. Anfang Juni soll das Eiscafé endlich eröffnen. Das Konzept: klassisch. Hier dreht sich alles um Eis, Kaffee und Waffeln.

Und die, die dafür sorgen, sind die beiden Inhaber Matthias Nutsch und Manuel Palma. Beide mit Brille, freundlich. Der eine mit vollem Bart und Tattoos, der andere eher ein klassische­rer Typ. Und die beiden haben so ihre Ideen. Für den Herbst etwa hat sich das Duo etwas Besonderes einfallen lassen. Dann soll es zum Beispiel ein Gedeck aus einem Stück Kuchen, einer Kugel Eis, einem Espresso und einem Glas Portwein auf der Karte geben. Das Set soll etwa 15 Euro kosten.

Was das Angebot betrifft, tüfteln Matthias Nutsch und Manuel Palma also noch ein wenig herum. Bei einer Sache sind sie sich jedoch schon ganz sicher: Das Palma und Kleinschmi­dt soll familienor­ientiert sein. „Früher war hier das Tikki im Hecht drin. Das war ein Ort für Familien und auch Sozialraum. Hier haben sich die Leute getroffen und ausgetausc­ht. Da wollen wir auch wieder hin“, sagt Matthias Nutsch. Das Café soll ein Treffpunkt über das Eisessen hinaus werden. Geplant sind etwa Bastelakti­onen für Kinder, aber auch Konzerte und Lesungen. „Ich bin selbst Musiker“, so Nutsch. „Ein bunter Kulturort – das fehlt dem Hechtviert­el noch.“

Der Bezug zur eigenen Familie wird sich künftig auch in den Namen der Eisbecher widerspieg­eln. Die haben die Cafébetrei­ber nämlich nach ihren Liebsten benannt. So heißt der Schwarzwäl­der-KirschBech­er Helmut, da der Vater von Matthias Nutsch ihn immer gerne gegessen hat. Hinter dem „Pepe-Becher“steckt eine Kombinatio­n aus Schokolade­neis, Vanilleeis, Haselnüsse­n, Walnüssen, Krokant, Schokolade­nsoße, Karamellso­ße und wahlweise Baileys. Benannt wurde er nach Manuel Palmas Vater.

Exklusives Eis

Verkauft werden die Eiskreatio­nen von Neumanns Eis. Das Unternehme­n gehört Christoph Neumann, dem Schwager von Manuel Palma. Im vergangene­n Jahr hat Manuel Palma in der Eisprodukt­ion an der Kesselsdor­fer Straße mitgearbei­tet. Er half bei der Herstellun­g und lieferte das Eis an Restaurant­s und Cafés aus. Sein gelernter Beruf ist Handelsver­treter, doch die Begeisteru­ng

für Gastronomi­e wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt. „Mein Vater hat früher in verschiede­nen Restaurant­s gekocht. Wir sind spanischer Herkunft und haben auch ganz klassisch Paella gemacht, die ich mit ausgeliefe­rt habe“, erzählt der 50-Jährige. Auch bei der Namensgebu­ng haben sich die Betreiber an ihren Familien orientiert. „Wir heißen Palma und Kleinschmi­dt, weil das die Geburtsnam­en unserer Mütter sind. Das war uns wichtig“, sagt Matthias Nutsch.

Da Neumanns Eis auch andere Restaurant­s und Läden wie etwa „Camondas“mit Eis beliefert, war es den Betreibern wichtig, zur Eröffnung ein Eis präsentier­en zu können, das sie exklusiv anbieten. Was sich genau dahinter verbirgt, wollen Manuel Palma und Matthias Nutsch allerdings noch nicht verraten. Nur so viel: Die Basis wird Vanille bilden, verfeinert mit Kaffee und Orangensch­alen. Insgesamt gibt es mehr als 80 verschiede­ne Sorten von Neumanns Eis. Im Eiscafé Palma und Kleinschmi­dt sind immer unterschie­dliche Geschmacks­richtungen in der Auslage zu finden. Manchmal wird sogar täglich gewechselt. Etwa die Hälfte soll vegan sein. Über SocialMedi­a-Kanäle soll künftig ein „Eis der Woche“

angekündig­t werden. Neben den Klassikern wie Vanille und Schokolade gibt es dann auch gewagtere Kreationen wie Mango-Basilikum oder Joghurt-Sanddorn. „Aktuell lieben die Leute Mohn-Marzipan oder unser Lemon-Curd-Eis“, sagt Matthias Nutsch, der gebürtig aus der Nähe von Magdeburg stammt. Sein momentanes Lieblingse­is ist, ganz klar, Joghurt-Sanddorn. Das Herz von Manuel Palma, der in Kassel aufgewachs­en ist, schlägt dagegen für Schokolade, besonders für die Eissorte Hispaniola-Schokolade, einer dunklen Schokolade mit sattem Kakaogehal­t. Der Preis für eine Kugel Eis wird bis zum Jahresende bei 1,80 Euro liegen.

Vietnamesi­cher Kaffee

Ein Alleinstel­lungsmerkm­al soll der Kaffee werden. „Beim Kaffee haben wir uns für eine vietnamesi­sche Bohne entschiede­n. Wir wollten etwas haben, das herausstic­ht.“Auf der Basis der vietnamesi­schen Kaffeebohn­e werden künftig alle Kaffeespez­ialitäten aufgebaut. Zusätzlich wird es den traditione­llen vietnamesi­schen Kaffee geben. Der espressoäh­nliche Kaffee tropft durch einen speziellen Metallfilt­er und wird mit Eiswürfeln und süßer Kondensmil­ch zubereitet.

Sobald das Café eröffnet, werden auch ein paar herzhafte Kleinigkei­ten angeboten. „Samstags und sonntags wird es ein kleines Frühstück geben. Der Fokus dabei liegt auf Snacks wie Panini oder der portugiesi­schen Süßspeise Pasteis de Nata“, kündigt Matthias Nutsch an. Die kleinen Blättertei­g-Röllchen mit Pudding-Füllung werden ergänzt durch einen Kuchen der Woche und Waffeln. Der Grundteig für die Waffeln wird vegan sein. Die Variatione­n werden von süß mit Apfelmus, Zucker und Zimt bis hin zu pikant mit Tomate und Nachos reichen. Die beiden sind ziemlich experiment­ierfreudig. Noch ist auch ein bisschen Zeit dafür. Bis Juni.

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Fotos: Sven Ellger Matthias Nutsch und Manuel Palma (r.) betreiben das Eiscafé Palma und Kleinschmi­dt im Hechtviert­el.
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Aus Liebe zum Eis klingt verlockend.

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