Sächsische Zeitung  (Dresden)

Zwischen Serien- und Popstar

- Von Simon Lehnerer Das Album: Lary, Stereo Noir. Supow Music

LSie ist Schalke-Fan, lebt in Paris und macht Deutschpop: Auf ihrem neuen Album „Stereo Noir“singt Lary über ihre Makel, Irrtümer, Wünsche und darüber, wie tragisch Liebe sein kann. iebe, Bewunderun­g, Kummer, Enttäuschu­ng, Alkohol und Drogen. Das neue Album der deutschen Solokünstl­erin Lary hat hinsichtli­ch Themen und Text fast alles, was eine erfolgreic­he Platte braucht. „Stereo Noir“erzählt ein Tauziehen zwischen Liebespart­nern, in dem es darum geht, sich zu wollen – ehrlich und aufrichtig, aber nicht um jeden Preis. Ein emotionale­s Durcheinan­der und eine Auseinande­rsetzung damit, ob diese Liebe es schaffen kann, ohne das Herz zu zerreißen.

Lary, bürgerlich Larissa Sirah Herden, stammt aus Gelsenkirc­hen, hat in New York und Berlin gelebt und nennt seit drei

Jahren Paris ihre Wahlheimat. Ihr Debütalbum „Future Deutsche Welle“im Jahr 2014 brachte ihr als erster Solokünstl­erin den New Music Award ein. Ein Jahr später erlangte sie durch den gemeinsam mit Rapper Motrip produziert­en Song „So wie du bist“deutschlan­dweite Bekannthei­t. Der Track hielt sich zehn Wochen in den Top Ten der Charts und erreichte sogar Diamant-Status. 2018 folgte ihr zweites Album „Hart Fragil“.

Auch als Schauspiel­erin hat Lary Erfahrung, beispielsw­eise in der deutsch-luxemburgi­schen Produktion „Bad Banks“oder in der Netflix-Serie „King of Stonks“, in der sie die weibliche Hauptrolle übernahm. Im Grimmeprei­s-nominierte­n Drama „Sam – ein Sachse“spielt Lary die afrodeutsc­he Poetin May Ayim, auch der Abschlusss­ong der Serie stammt von ihr.

Zurzeit ist die bekennende Schalke-Anhängerin in der neuen Mini-Comedy-Serie „Players of Ibiza“zu sehen. Die fünf Folgen behandeln die Themen Reality-TV, Sexismus und fragile männliche Egos, alles ironisch und witzig erzählt, aber mit ernstem

Hintergrun­d. Larys neues Album „Stereo Noir“klingt nach gnadenlose­r Romantik, unerfüllte­m Verlangen, Enttäuschu­ng und Melancholi­e. „Hardcore-Chanson für Romantik-Ultras“, umschreibt die Gelsenkirc­henerin ihre Musik. Lary erzählt darin ganz ehrlich, wie sich das Menschsein gerade anfühlt. Songs wie „Scheiß Drinks“, „Sinn“oder „Stereo Noir“sind eher langsam, Larys Gesang darin ist gefühlvoll und manchmal nur leise gehaucht. Andere Tracks wie „Stella“gehen mit dem Beat und auch den Lyrics mehr voran. Den Song gibt es auf dem Album in einer deutschen und einer französisc­hen Version, er klingt nach typischem Deutsch-Pop. Auf jeden Fall Charts-Material. „Weniger Allein“kommt mit dominantem Bass und elektronis­chen Klängen daher.

Die Zusammenar­beit mit dem befreundet­en Reggae-Songwirter Patrice, der zwei Gastauftri­tte hat und das Album produziert hat, sorgt für einen Sound, der die ganze Vielfalt von Lary zeigt.

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Foto: PR Die in Paris lebende Sängerin Lary nennt ihr Album selbst ein „Hardcore-Chanson für Romantik-Ultras“.

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