Sächsische Zeitung  (Dresdner Meißner Land)

S| p| i| t| z| e| n| t| r| e| f| f| e| v| o| S| c| h| o| l| u| n| X| n n z d i Um diese drei Themen geht es:

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Am frühen Dienstagmo­rgen wollte Chinas Staatspräs­ident Xi Jinping Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) empfangen – erst zu einem Vieraugeng­espräch, dann zu einem Mittagesse­n in größerer Runde. Folgende Themen dürften eine Rolle spielen.

Russland und der Krieg

Offiziell neutral, steht die Kommunisti­sche Partei Chinas faktisch treu an der Seite Wladimir Putins, vermeidet sogar den Begriff „Krieg“. Scholz weiß, dass er Xi nicht als Bündnispar­tner an der Seite der Ukraine gewinnen wird. In deutschen Regierungs­kreisen heißt es, man werde Xi deutlich machen, wie sehr Russlands Krieg die „Kernintere­ssen Deutschlan­ds und Europas“verletze. Scholz sieht, wie sehr Chinas Positionie­rung (Handels-)Partner verprellt und dürfte darauf hinweisen. Für eine mögliche Friedensko­nferenz im Sommer in der Schweiz wäre eine Teilnahme Chinas ein wichtiger Beitrag.

Wirtschaft und Handel

Scholz will den Handel mit China ausbauen, wenngleich die Bundesregi­erung die Wirtschaft zu Risikomini­mierung und Diversifiz­ierung drängt. Er sieht generell in der wechselsei­tigen Abhängigke­it, der Verflechtu­ng, eine Sicherheit, keine Gefahr. Ansprechen dürfte er die Schwierigk­eiten deutscher Firmen beim Marktzugan­g in China, die mangelnde Augenhöhe.

Taiwan und Menschenre­chte

Während China immer wieder mit einer Einverleib­ung der Inselrepub­lik Taiwan droht, dürfte Scholz vor jeder Veränderun­g des Status quo warnen. Kritik an der Inhaftieru­ng und Drangsalie­rung der muslimisch­en Minderheit der Uiguren durch Chinas Staatsführ­ung sei keine „Einmischun­g in die inneren Angelegenh­eiten“, argumentie­rt Scholz. (DFS)

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