Sächsische Zeitung (Dresdner Meißner Land)
Ratte schlüpft aus Großenhainer Kanalisation
Großenhain. Rattenplage in der Stadt? Diese Frage wurde bereits vor einem reichlichen Jahr laut. Damals hatte ein Anwohner der Schlosswiesenstraße ein Tierchen aus der Kanalisation krabbeln sehen. Jetzt gelang einem Großenhainer ein Schnappschuss auf der Schlossstraße. Auch dort suchte sich eine Ratte am helllichten Tag ihren Weg aus dem Gully ins Freie. „Auch wenn es uns nicht behagt, leben Ratten und Menschen schon seit Jahrhunderten in einer Siedlungsgemeinschaft“, stellt Stadtsprecherin Diana Schulze fest. Schätzungsweise komme auf jeden Stadteinwohner ein Tier.
Kanalratten lassen sich trotz aller städtischer Bemühungen wohl nie ausrotten. Weshalb sie als „ungeliebte“Nachbarn erhalten bleiben. Dennoch scheint es manchem unangenehm, mitten in der Innenstadt tagsüber auf Ratten zu treffen. Für eine Plage sprechen im Rathaus allerdings keinerlei Befunde.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, würden die Mitarbeiter des Abwasserzweckverbandes (AZV) regelmäßig Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung, wie etwa das Auslegen von Fressködern, ergreifen. „Sollte punktuell einmal ein verstärktes Aufkommen registriert werden, werden diese Maßnahmen sofort intensiviert und konzentriert“, so die Stadtsprecherin. Im vorliegenden Fall sei der AZV umgehend informiert worden.
Alle Handlungen haben aber nur dann Effekte, wenn die Menschen es den Ratten auch sonst ungemütlich machen. Dazu gehört es etwa, Speisereste nicht über die Toilette zu entsorgen und damit das Nahrungsangebot noch zu vergrößern. Auch sollten leicht zugängliche Nahrungsquellen wie offene Mülltonnen oder Komposter und Ähnliches vermieden werden. Gemäß Polizeiverordnung der Stadt Großenhain sind Eigentümer bebauter und unbebauter Grundstücke verpflichtet, dort auftretende Ratten zu bekämpfen. Ein eventueller Schädlingsbefall sowie die eingeleiteten Maßnahmen sind der Stadtverwaltung unverzüglich mitzuteilen. (SZ/krü)