Sächsische Zeitung (Dresdner Meißner Land)
Erster Abschnitt der Meißner Straße bald fertig
Seit September vorigen Jahres ist die Kreuzung am Gasthaus „Zu den Linden“in Radebeul-Ost wegen Bauarbeiten gesperrt. Jetzt steht der Termin für die Freigabe des Verkehrs.
Auf der Kreuzung an der Meißner Straße beim Gasthaus „Zu den Linden“und dem Fahrradgeschäft „Radhaus“herrscht reges Treiben. Bauleute fahren Bäume heran. Die ersten Gehölze sind auf dem neu gestalteten Platz am Trafohäuschen schon eingepflanzt. Weitere Arbeiter schließen die letzten Lücken im Pflaster. Andere kämpfen mit einer langen Leitung. Auch in Richtung Schillerstraße und Gleisschleife sind an mehreren Stellen noch Bauleute sehr aktiv.
Den Worten von Radebeuls Tiefbauamtsleiter Oliver Lange will man zuerst kaum Glauben schenken, wenn man das Gewimmel und Gewusel im ersten Bauabschnitt auf Radebeuls Hauptverkehrsader sieht. Doch er hat eine sehr gute Botschaft, die die Verkehrssituation im Osten der Lößnitzstadt etwas entspannt. „Bis zum Feierabend am 30. April wollen wir den ersten Abschnitt und die Kreuzung soweit fertigmachen, dass wir sie für den Verkehr freigeben können“, kündigt Lange an.
Wer genau auf der Großbaustelle hinschaut, sieht, dass die neuen Gleise für die Straßenbahn bereits liegen. Auf dem neuen, glatten und lochfreien Asphalt sind die Fahr- und Abbiegespuren schon markiert. Auch die Schutzstreifen für Radfahrer lassen sich erkennen. Die Gehwege strahlen im Gelb der Pflastersteine. Und vor dem Gasthaus „Zu den Linden“gibt es eine neue Haltestelle. Nur noch Restarbeiten sind auf dem ersten Teilabschnitt zu erledigen. An den Ampeln müssen beispielsweise nur noch die Schutzhüllen abgenommen werden, die jetzt noch die Signallichter schützen. Mit der Freigabe des ersten Bauabschnitts ändert sich mit Beginn des neuen Monats auch die Umleitung. Die Kreuzung von Meißner Straße mit August-Bebel-Straße und Zinzendorfstraße ist dann wieder frei. Über den letztgenannten Straßenzug wird künftig der Verkehr in beide Richtungen an der Baustelle vorbeigeführt.
Denn auf Radebeuls Hauptverkehrsader wird weiter gearbeitet. Der Baubereich ist bereits jetzt bis zur Hauptstraße vorgedrungen. Im zweiten Abschnitt wandert dieser weiter bis zur Eduard-Bilz-Straße. Das hat Folgen für die Ausfahrt von der Hauptstraße auf die Meißner Straße. Diese konnte bislang noch offen gehalten werden, muss aber im Mai gesperrt werden.
Bis Ende dieses Jahres dauern die Bauarbeiten zum Erneuern von Straßenbahngleisen, Fahrbahn und Gehwegen noch im Zentrum von Radebeul-Ost. Tiefbauamtsleiter Oliver Lange ist optimistisch, dass er dann die komplette Straße wieder für den Verkehr freigeben kann und die Trams der Linie 4 fahren können. Denn bislang laufen die Arbeiten nach Plan. Die Teilfreigabe von der Gleisschleife bis zur „Zu den Linden“Kreuzung sollte im Frühling dieses Jahres erfolgen, was zum Beginn des Wonnemonats Mai auch klappt.
Seit September vorigen Jahres wird auf der Meißner Straße gearbeitet. Seither ist die „Zu den Linden“-Kreuzung für den Verkehr gesperrt. Außer alte Rohre und Leitungen, die in keinen Unterlagen verzeichnet waren, gab es keine bösen Überraschungen im Untergrund. „Die Baufirmen haben viel Manpower eingesetzt“, berichtet Lange. So wurde beispielsweise das Verlegen des neuen Abwasserkanals vorgezogen. Die Rohre liegen bereits bis zur Hauptstraße. Mit dem bisherigen Baufortschritt zeigt sich Lange zufrieden.
Eine Panne wie im Januar dieses Jahres, als sich ein Glasfaserkabel um einen Bohrer gewickelt hatte, dabei die Verbindung zu einem Verteilerkasten beschädigt wurde und das Rathaus mehrere Tage ohne Internetverbindung war, kann laut Lange nie ausgeschlossen werden. Doch für den nächsten Bauabschnitt liegen genauere Pläne vom unterirdischen Medienverlauf vor.
Für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer wird auf dem bald fertiggestellten Abschnitt alles besser. So verfügen beispielsweise die Bürgersteige über regelgerechte Breiten von über 2,50 Meter. Die neue Halstestelle ist behindertengerecht gestaltet. Zwischen Fahrbahnkante und Wartehäuschen liegt die Radspur. Sie besteht im Haltestellenbereich aus Asphalt und unterscheidet sich so vom gelben Pflaster der Wartezone für Fahrgäste und dem Gehweg. Aus Sicherheitsgründen wurde die Fahrradspur nicht hinter dem Wartehäuschen vorbeigeführt. Weil sie weiterhin neben der Fahrbahn verläuft, bleiben Pedalritter für Kraftfahrer sichtbar.
Bis jedoch die erste Tram die neue Haltestelle ansteuern kann, dauert es noch bis Ende dieses Jahres. Denn so lange auf der Meißner Straße bis zur Freigabe des zweiten Abschnitts bis zur Eduard-Bilz-Straße gebaut wird, fahren zwischen Haltestelle Forststraße und Weinböhla Busse als Schienenersatzverkehr.
Im sanierten Trafohäuschen sind die Schaltschränke verstaut worden, die vorher an den Rändern des Platzes standen. Auch ein Parkplatz wurde errichtet. Neben Bäumen sorgen Rabatten sowie Hochbeete für Grün. Letztere sind mit Sitzbänken kombiniert.
Einen Namen besitzt der Platz nicht. Unter den Bauarbeitern hat sich jedoch die Bezeichnung „Sternplatz“als Arbeitstitel verbreitet, weil diesen Bereich nicht nur die Meißner Straße quert, sondern von dort Zinzendorfstraße, August-Bebel-Straße, Karl-Marx-Straße, Einsteinstraße und Louisenstraße sternförmig wegführen. Rund 14 Millionen Euro betragen die Baukosten für das Sanieren der Hauptverkehrsader zwischen Gleisschleife und Eduard-Bilz-Straße insgesamt.