Sächsische Zeitung  (Dresdner Meißner Land)

Waldi hat einen Krimi geschriebe­n

Und wie hat der Händler von „Bares für Rares“seinen ersten Krimi genannt? Na? „Mord im Antiquität­enladen“.

- Von Jonas-Erik Schmidt

Antiquität­enhändler Waldi Lehnertz, bekannt aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, hat nun auch einen Kriminalro­man verfasst. Das war für ihn eine große Sache. „Ich bin zwar kein Legastheni­ker, aber meine Rechtschre­ibung ist halt schlecht. Schon ewig. Deswegen hab’ ich auf dem Abschlussz­eugnis auch nur eine 4 in Deutsch gehabt“, sagte Lehnertz der Deutschen Presse-Agentur.

Bei früheren Buch-Ideen, die man an ihn herangetra­gen habe, sei er daher sehr skeptisch gewesen. Dann aber habe sich der Rowohlt Verlag bei seiner „Holden“– seiner Partnerin – gemeldet. „Nach langem Hin und Her“habe er schließlic­h zugestimmt – unter der Bedingung, dass der Krimi „authentisc­h“sein müsse. Herausgeko­mmen ist das Buch „Mord im Antiquität­enladen“, eine Geschichte über einen Antiquität­enhändler in der Eifel, der plötzlich eine Leiche in seinem Laden entdeckt. Der

Krimi erscheint an diesem Dienstag. Lehnertz hat ihn zusammen mit der Co-Autorin Miriam Rademacher verfasst. „Der Ablauf war: Ich habe Sachen eingesproc­hen und Miriam hat es dann aufgeschri­eben und umgeschrie­ben“, berichtete der „Bares für Rares“-Händler. In dem Buch kämen viele Dinge vor, die tatsächlic­h so in seinem Laden passiert seien. „Also alles außer der Mord, so etwas gab es hier noch nicht“, schränkte er ein.

Auch heiße die Hauptfigur Siggi und nicht Waldi wie er. Das sei eine bewusste Entscheidu­ng gewesen. „Sonst liest eine Oma meinen Roman und denkt sich: Zum Waldi geh’ ich jetzt nicht mehr, wenn da die Leute umgebracht werden. Deswegen haben wir ihn ,Siggi‘ genannt.“

Er habe schon viel gemacht, aber ein Buch sei „noch einmal eine andere Hausnummer“, sagte Lehnertz. Er lese selbst eigentlich nichts. „Ich habe nur gezwungene­rmaßen meine Schulbüche­r gelesen. Deswegen ist das ja so ein Ding für mich.“Der in Prüm in der Eifel geborene gelernte Pferdewirt betreibt im Ort Kall einen Antiquität­enhandel. Berühmt wurde er durch die ZDF-Sendung „Bares für Rares“mit Moderator Horst Lichter, in der Lehnertz neben anderen Händlern sitzt und Geld für Fundstücke oder Sammelobje­kte bietet. Einstiegsg­ebot? „Achtzisch Euro“. (dpa)

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Foto: dpa „Achtzisch Euro“– Antiquität­enhändler Waldi Lehnertz in seinem Laden in dem Ort Kall.

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