Sächsische Zeitung (Dresdner Meißner Land)
Sachsen schließt deutschlandweit einmaligen Pakt mit den Hochschulen
Das Land gibt verbindliche Zusagen für sieben Milliarden Euro in den kommenden acht Jahren.
Dresden. Sachsens Hochschulen bekommen langfristige Zusagen und Sicherheiten wie nie zuvor. Alle 14 Rektoren der staatlichen Hochschulen, Ministerpräsident, Wissenschaftsund Finanzminister haben dazu am Mittwoch einen Vertrag unterzeichnet. Dieser Hochschulpakt gilt acht Jahre und regelt im Wesentlichen die Finanzierung des Personals für Forschung und Lehre in den Jahren 2025 bis 2032.
„Das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist deutschlandweit einzigartig“, sagte dazu Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU). Bis 2032 wird der Freistaat damit den Hochschulen rund sieben Milliarden
Euro überweisen. An die 50.000 Stellen sollen damit finanziert werden. Darin nicht enthalten sind weitere Gelder für Bauinvestitionen, Forschungsgeräte und Großprojekte. Für absehbar zusätzliche Aufgaben, beispielsweise Technologietransfer, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, wird der Freistaat den Hochschulen bis 2032 weitere 75 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Damit werden die Hochschulen in den kommenden Jahren stabil finanziert, unabhängig von der Haushaltslage und eventuell zu erwartenden Stellenkürzungen in anderen staatlichen Bereichen. Auch die tariflichen Lohnerhöhungen werden den Hochschulen vollends erstattet. Ihrerseits verzichten die Hochschulen aber auf weitergehende Forderungen bei den bevorstehenden Haushaltsverhandlungen. Wie dazu intern von Hochschulleitungen zu erfahren war, sei dies ein fairer Deal in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Der Rektor der TU Bergakademie Freiberg und Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, Klaus-Dieter Barbknecht, kommentierte dies im Namen der Hochschulen dementsprechend unmissverständlich: „Es ist genau das, was wir jetzt brauchen für die nächsten acht Jahre.“Stabilität, um die besten Denker hierher zu bekommen. Und Verlässlichkeit für die gut 100.000 Studenten in Sachsen. Damit „Glück auf !“Sachsen hatte zuvor schon zweimal einen solchen
Pakt mit den Hochschulen geschlossen, über vier und über sieben Jahre.
Offiziell nennt sich dies „Zuschussvereinbarung“. Und die wird sich wahrscheinlich zum Januar nochmals ändern müssen. Dann wird aus den jetzigen Berufsakademien die Duale Hochschule Sachsen mit Hauptsitz in Glauchau gegründet. Auch sie kann dann dem sächsischen Hochschulpakt beitreten.
„Dies ist ein Meisterstück, in einer Zeit, die schwierig ist“, lobt Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) alle, die dazu verhandelt haben. Wissenschaft sei für Sachsen ein wesentlicher Standortvorteil. Der sei nötig, um in der Konkurrenz der Regionen in Europa attraktiv zu bleiben.