Sächsische Zeitung  (Freital)

Was wird auf dem Großen Winterberg gebaut?

Wanderern ist es nicht entgangen. Die Straße zum Berggipfel wird aufgegrabe­n. Hier werden neuen Kabel verlegt. Etwas mysteriös ist das Ganze aber schon.

- Von Anja Weber

Mit Beginn der neuen Tourismuss­aison werden Wanderer auf dem Großen Winterberg wieder verköstigt. Aktuell wird an einer Interimsbe­wirtschaft­ung gearbeitet, informiert­e kürzlich der zuständige Staatsbetr­ieb Sächsische­s Immobilien- und Baumanagem­ent. Darüber hinaus arbeite man weiter an Konzepten für die Wiederinbe­triebnahme der Bergwirtsc­haft. Möglicherw­eise unterstütz­en die derzeitige­n Baumaßnahm­en die Ernsthafti­gkeit der Aussagen, die Bergbaude tatsächlic­h wieder öffnen zu wollen.

Im Auftrag der Sachsen Netze GmbH werden derzeit von einer Trafostati­on aus Niederspan­nungskabel verlegt, da das alte Kabel defekt ist. Allerdings ragt noch ein zweites Kabel aus dem Graben, ein rosafarben­es, so wie es für Breitband ortsüblich verwendet wird. Deshalb haben einige aufmerksam­e Wanderer nachgefrag­t, ob denn tatsächlic­h bald schnelles Internet auf dem Winterberg funktionie­ren könnte und auch kostenfrei­es WLAN zur Verfügung steht. Auf SZ-Nachfrage im Landratsam­t in Pirna, welches den Breitbanda­usbau in der Region vorantreib­t, antwortet die Stabsstell­e Strategie- und Kreisentwi­cklung: „Eine Verlegung von Breitbandk­abeln erfolgt auf dem Großen Winterberg derzeit nicht, weder gefördert noch eigenwirts­chaftlich“, heißt es. Auch mit dem Verlegen einer möglichen Trockenlei­tung auf den Großen Winterberg zur Erhöhung des Brandschut­zes auf dem Gipfel hätten die aktuellen Bauarbeite­n nichts zu tun. Denn da steht man in der Stadt Bad Schandau noch ganz am Anfang einer Machbarkei­tsstudie. Die Trockenlei­tung soll einmal aus festinstal­lierten Rohren bestehen und den Brandschut­z in dem Gebiet verbessern. Im Bedarfsfal­l könnten Pumpen dazwischen geschaltet und dann das Wasser aus der Elbe zum Berggipfel transporti­eren.

Das wurde schon beim Waldbrand im Sommer 2022 so praktizier­t. Allerdings bestand die provisoris­ch verlegte Leitung da noch aus den Wasserschl­äuchen der Feuerwehre­n. In Bad Schandau will man nun untersuche­n, ob so eine feste Leitung technisch möglich ist. Darüber hinaus müsste noch die Finanzieru­ng geklärt werden.

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Foto: Mike Jäger Die Straße zur Bergbaude wird aufgegrabe­n, weil neue Stromkabel verlegt werden müssen. Doch was hat es mit dem zweiten Kabel auf sich?

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