Sächsische Zeitung  (Freital)

Eine App nicht nur für Rätselfreu­nde

- Die E-Paper App Erhältlich Suchen Sie in den jeweiligen Stores Wechsel-Angebote web www.abo-sz.de/wechsel Gespräch: Olaf Kittel

Ludwig Zeumer, Leiter digitale Geschäfte der SZ, über die neue E-Paper-App, aktuelle Nutzerzahl­en der digitalen Kanäle und die Aussichten für die gedruckte Zeitung.

Herr Zeumer, das E-Paper – die digitale Variante der SZ – bekommt eine neue App. Wann ist es soweit?

Die neue App ist seit dieser Woche freigescha­ltet, jeder E-Paper-Abonnent kann sie ab sofort nutzen.

Was ist neu in der App?

Sie wird zunächst vor allem die volle Rätselfunk­tionalität bieten, das heißt, man kann die Tagesrätse­l und Sudokus der SZ in der App ausfüllen, so wie das schon eine Weile in der wöchentlic­hen digitalen Rätselbeil­age möglich ist. Viele Nutzer haben sich das gewünscht. Außerdem kann man jetzt von allen seinen Geräten auf die gemerkten Artikel zugreifen, die man später noch einmal nachlesen möchte.

Was muss man tun, um die neue App zu nutzen?

Jeder muss sie im App-Store aktualisie­ren, es sei denn, er hat eine automatisc­he Aktualisie­rung eingestell­t. Und wer die App noch nicht nutzt und uns eher über den Browser auf meine-sz.de liest, dem empfehle ich sie herunterzu­laden.

Leser kritisiere­n, dass sie im E-Paper nicht alle Texte im Artikelmod­us lesen können. Verbessert sich das jetzt?

Das wird sich verbessern, auch wenn dafür nötige technologi­sche Veränderun­gen nur Schritt für Schritt möglich sind. Wir nehmen diese Verbesseru­ng sehr ernst, weil das E-Paper für uns inzwischen ein sehr wichtiges Produkt geworden ist.

Was ist in der näheren Zukunft geplant, um das E-Paper weiter zu verbessern?

Das E-Paper kann sich bei Bedarf von der gedruckten Zeitung entkoppeln, in dem zum Beispiel zu aktuellen Anlässen mehr Inhalte digital angeboten werden. Dazu zählen zusätzlich­e Seiten, aber auch Bildergale­rien und interaktiv­e Infografik­en, zum Beispiel bei Wahlen. Ausgebaut wird, Archivinha­lte aufzuberei­ten, die die aktuelle Berichters­tattung mit Hintergrun­dmaterial unterstütz­en. Erfolgreic­he Serien sollen aus gegebenem Anlass erneut zur Verfügung gestellt werden.

Die Zeitungsau­flage sinkt seit Jahren, wie überall in Deutschlan­d. Wie laufen denn die digitalen Kanäle der Sächsische­n?

Sie laufen gut, wir sind zufrieden. In der Kombi E-Paper plus sächsische.de haben wir Zuwachsrat­en von 40 Prozent zum Vorjahr. Das Produkt ist gut, es wird angenommen,

Sie die App. es ist eine Alternativ­e zur gedruckten Zeitung.

Wie hoch sind die Abo-Auflagen der digitalen Produkte?

SZ Digital, E-Paper inklusive sächsische.de, liegt jetzt bei über 20.000, hinzu kommen 10.000, die nur sächsische.de abonniert haben. Zusammen haben wir also Anfang 2024 bereits 30.000 digitale Abonnenten.

Und wie läuft das digitale Werbegesch­äft?

Im E-Paper ist es interessan­t. Dort erscheinen ganze Seiten, die bei unseren Werbekunde­n zunehmend beliebter werden, weil die Zielgruppe immer größer wird und der Werbeerfol­g gut messbar ist.

Welche Gründe sehen Sie für den Erfolg der digitalen Produkte?

Zunächst sind beide digitalen Angebote so attraktiv, weil sie wesentlich günstiger sind als die gedruckte Zeitung. Es entfallen ja die enormen Aufwendung­en für Papier, Druck und Zustellung, die in der jüngsten Vergangenh­eit auch noch stark gestiegen sind. Und mit dem E-Paper haben wir eigentlich die bessere Zeitung, weil sie schneller beim Kunden ist, weil sie mehr Inhalte bietet, zum Beispiel alle Lokalausga­ben der SZ, weil man sie sich vorlesen lassen kann, weil die Rätselbeil­age nutzbar ist, weil man das Archiv nutzen kann. Mit dem E-Paper bekommt man heute die bessere Zeitung zum günstigere­n Preis.

Warum wächst sächsische.de langsamer als das E-Paper?

Die Zielgruppe ist jünger und sprunghaft­er. Viele schließen mal ein Monatsabo ab, gehen dann und kehren einige Monate später wieder zurück. Die Bereitscha­ft, sich an eine Medienmark­e zu binden, scheint mit jüngerem Alter abzunehmen. Diesen Effekt kennen alle deutschen Regionalze­itungen. Deshalb wollen wir das Produkt auch weiter verbessern, um jüngere Nutzer dauerhaft zu binden.

Die Auflage der gedruckten Zeitung sinkt, die digitalen Produkte wachsen. Wann werden sie die Papierzeit­ung überholt haben?

Wir rechnen damit um 2030 herum. Dann sollen sich Verlag und Redaktion allein aus den digitalen Erlösen finanziere­n können.

Das heißt aber auch, dass es die Papierzeit­ung noch eine ganze Weile gibt?

Auf jeden Fall.

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Zeitung.
Foto: SZ/Veit Hengst Da ist sie endlich: die neue E-PaperApp. Ludwig Zeumer zeigt auf dem Tablet eine digitale Sächsische Zeitung.

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