Felsenstädte Nordböhmens
Ausflugstipp Die Sandsteinregion Nordböhmens gehört zu den attraktivsten Gegenden für Wanderer und Bergsteiger.
Kein Prebischtor, sondern der Rotsteinfelsen von der ehemaligen Felsenburg im Böhmischen Paradies östlich von Turnov.
Die nordböhmische Region wurde in der geschichtlichen Oberkreidezeit vom Meer überflutet. Nachdem das Meer nach zwölf Millionen Jahren verschwand, war eine riesige Sandsteintafel vorhanden. Im erdgeschichtlichen Mesozoikum wurde sie durch tektonische Kräfte zerstört. Im Tertiär zerbrach sie in Blöcke. Vulkanische Kräfte bildeten vulkanische oder phonolitische Erhebungen. Heute reizen diese viele Wanderer und Kletterer, Ein Überblick:
Böhmische Schweiz
Ein ganz grenznahes Gebiet bildet die Böhmische Schweiz. Es setzt sich auch in Sachsen fort. Hier reihen sich Felsgruppen und
Schlüchte aneinander. Besonders interessante Zentren finden wir um Hrensco (Hernskretschen) und Jetrichowice (Dittersbach) sowie auch um Doubice (Daubitz). Ein besonders herausragendes Gebilde ist natürlich das Prebischtor.
Tisa (Tyssa) und Snesnik (Schneeberg) Die Felsformationen um Tyssa bilden ein besonders zerrissenes Felsgebiet, eine richtige Felsenstadt. Ein Lehrpfad führt durch und über den zerrissenen Tafelberg hinweg Fast alle dieser Felsensäulen wurden mit Namen versehen. So finden wie einen Steinpilz und eine Schildkröte, aber auch einen Bürgermeister und einen hageren Doktor. Auch der Hohe Schneeberg weist an seinem Rande eine ganze Zahl von turmartigen Gebilden auf. Dies gilt auch für die in der Nähe liegenden Gebiete Ostrov und Bilatal.
Lausitzer Gebirge
Ein umfangreiches Gebiet zieht sich in der Region Novy Bor und Doksy mit Basaltdurchbrüchen und Sandsteinfelsen hin.
Kleine und größere Felsenstädte reihen sich aneinander. Besondere Gebilde sind die Felsenburg Sloup und die Johnsdorfer Felsenstadt sowie die Swoiker Schweiz.
Kokorschiner Tal
In der Nähe von Melnik und Mseno finden wir ein kleines aber feines Sandsteingebiet mit zahlreichen Felsformationen. Viele Wanderwege durchziehen es. Auch die bewährten Topfdeckelfelsen finden wir hier. Romantische Burgen sind zu besichtigen.
Böhmisches Paradies
Das nächste Sandsteingebiet finden wir in dem Dreieck Jicin-Münchhengrätz-Trautenau. Die dortigen Felsenstädte sind ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger. Die einzelnen Felsformationen sind alle durch zahlreiche Wanderwege und Aussichtspunkte erschlossen. Das schon sehr früh besiedelte Gebiet zeichnet sich auch durch zahlreiche Burgen, Schlösser und Burgruinen aus. Herausragend ist der Doppelgipfel Troski mit seiner Burgruine. Ob man in der Felsenstadt Drabske Skaly wandert oder klettert, auch die anderen Felsenstädte sind äußerst reizvoll. Nicht zu übersehen ist auch die heimische Holzarchitektur,.
Braunauer und Heuscheuergebirge Schon hinter dem Riesengebirge setzen sich im Braunauer und Heuscheuergebirge die Felsengebirge fort. Schöne Wanderwege führen in zu Felsenstädten in gebirgiger Region. Die blaue Markierung führt zu dem Labyrinth und viele Aussichtspunkten.
Adersbach
Zum Schluss sei noch die vielbewanderte Adersbacher Felsenstadt hinter dem Riesengebirge erwähnt. Schon Goethe besuchte sie 1790. Die Begehung des 3,5 Kilometer langen Weges ist nur mit einem Eintrittsgeld möglich.
Wir sehen, es gibt viele Möglichkeiten, Felsenstädte zu besuchen. Es wird einige Jahre dauern, um sich darüber einen Überblick zu verschaffen. Fußwanderern sei dazu empfohlen das Buch von Swen Geißler „Der alte Kammweg, Band 2, Vom Elbsandstein zur Schneekoppe“.