Sächsische Zeitung  (Freital)

Zwickauer lösen bei „Bares für Rares“Bieterduel­l aus

Die Expertise im ZDF bei „Bares für Rares“für einen Bierkrug von Fürst Pückler war für die beiden Zwickauer enttäusche­nd. Doch im Händlerrau­m passierte dann Unglaublic­hes.

- Von Jürgen Becker

3.000 Euro hatten Helga und Karlheinz Walther aus Zwickau für ihr „außerorden­tlich wertvolles historisch­es Stück“erwartet. Karlheinz Walter ist denn auch schon vorweg überzeugt, dass sich die Händler in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, die vergangene Woche ausgestrah­lt wurde, um den Bierhumpen reißen werden.

Denn als Beleg für ihr einmaliges Unikat haben die Eheleute sogar mehrere Briefe mitgebrach­t. Diese Schriftstü­cke belegen, dass Helga Walthers Ururgroßva­ter den Pokal von Fürst Pückler verliehen bekam – „aus Dankbarkei­t für die Besorgung von Pferden“. Doch dann der Schock: Die

Expertise ist für das Paar erst einmal wie eine kalte Dusche.

Wie Expertin Heide Rezepa-Zabel erläutert, handelt es sich bei Hermann von Pückler-Muskau um den berühmten „grünen Fürsten“aus Bad Muskau. Er lebte von 1785 bis 1871 und war eine schillernd­e Persönlich­keit.

Der habe Pferde geliebt, so sei der Briefwechs­el zustande gekommen. Denn der Ururgroßva­ter der Zwickaueri­n war königliche­r Stallmeist­er. So weit, so gut.

Doch dann macht Expertin Rezepa-Zabel dem Zwickauer Ehepaar beim Wunschprei­s einen Strich durch die Rechnung. Der

Silberwert des Bechers im neobarocke­n Stil aus der Mitte des 19. Jahrhunder­ts belaufe sich auf lediglich 300 Euro, sagt sie. Ohne die Briefe würde sie den in Berlin gefertigte­n Silberhump­en auf 800 bis 850 Euro taxieren. Durch die Schriftstü­cke erhöhe sich dessen Wert aber auf immerhin 1.000 bis 1.200 Euro.

Die Enttäuschu­ng ist in den Gesichtern des Ehepaars abzulesen. Helga Walther nimmt trotzdem die Händlerkar­te, will ihr Glück versuchen. Sie hofft auf ein „fürstliche­s Gebot“, wie sie sagt. Und das kommt wirklich. Die Geschichte ihres Ururgroßva­ters fasziniert die Händler. So bietet Walter „Waldi“Lehnertz entgegen seiner Gewohnheit direkt mal 450 Euro.

Alle Händler bieten gleich mit. Der Preis schnellt in großen Sprüngen nach oben. Schon bald übersteige­n die Gebote den Schätzwert. Am Schluss sind es Daniel Meyer und Leo, die sich ein heftiges Bieterduel­l liefern, das erst bei 4.100 Euro endet. Leo bekommt den Zuschlag. Der Schätzprei­s und der Wunschprei­s der Zwickauer sind mehr als pulverisie­rt. (FP)

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Screenshot: Bares für Rares/ZDF Helga und Karlheinz Walther haben etwas Besonderes mit zu „Bares für Rares“gebracht. Expertin Rezepa-Zabel (rechts) dämpfte aber die Erwartunge­n. Moderator Horst Lichter gibt trotzdem die Händlerkar­te.

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