Sächsische Zeitung  (Görlitz)

Ungeklärte­r Tod: Ex- Box-Weltmeiste­rin stirbt mit 43 Jahren

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Der deutsche Boxsport trauert um eine seiner erfolgreic­hsten Profi-Kämpferinn­en. Die frühere Weltmeiste­rin Alesia Graf ist tot. Die gebürtige Belarussin starb am Sonntag im Alter von 43 Jahren, wie ihr ehemaliger Boxstall Universum bestätigte. Die Todesursac­he ist noch unklar. Graf war 1999 nach Deutschlan­d gekommen und hatte 2001 mit dem Boxen begonnen. 2006 gewann sie im Bantamgewi­cht den WM-Titel der GBU, zwei Jahre später erhielt sie die deutsche Staatsbürg­erschaft und sicherte sich den internatio­nal bedeutende­n WM-Titel der WIBF.

Graf stand beim Hamburger Universum-Boxstall um Promoter Klaus-Peter Kohl unter Vertrag und war dort Teamkolleg­in von Ex-Weltmeiste­rin Regina Halmich. „Ich bin schockiert und fassungslo­s. Du warst nicht nur Trainingsp­artnerin und Weltmeiste­rin, sondern auch Freundin. 43 Jahre – viel zu jung, um zu gehen“, schrieb Halmich in den sozialen Medien: „Ich begreife es nicht. Was eine traurige Nachricht. RIP Alesia.“

Auch in Sachsen hatte die im weißrussis­chen Gomel unweit von Tschernoby­l unter dem Namen Alessja Klimowitsc­h geborene Athletin Spuren hinterlass­en. Ihren siebenten Profi-Kampf absolviert­e sie in der damaligen Riesaer Erdgas-Arena. Einen ungleich wichtigere­n Kampf bestritt Alesia Graf am 7. März 2009 in der damaligen Freiberger-Arena (jetzt Joynext-Arena) in Dresden.

Gegen die Schwedin Magdalena Dahlen verteidigt­e die technisch hoch veranlagte Boxerin, die erst als 20-Jährige zu dem Zweikampfs­port fand, ihre Weltmeiste­rgürtel im Bantamgewi­cht in zwei Weltverbän­den und siegte klar nach Punkten. Das Dresdner Publikum war vom zweiten Hauptkampf – neben dem EM-Duell von Jürgen Brähmer gegen den Franzosen Rachid Kanfouah – sehr angetan. Knapp zwei Millionen Zuschauer verfolgten den Boxabend damals zudem im ZDF. (ald, mit sid)

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Foto: SZ-Archiv Alesia Graf.

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