Görlitzer Brauerei-Ehepaar beendet ein Kapitel
Sabine und Uwe Krause, die Gründer von GR-LI-Braeu in der Innenstadt West, ziehen sich zurück. Aber bei ihnen hat die Nachfolgersuche geklappt.
Nach acht Jahren ziehen sich Sabine und Uwe Krause aus ihrer Brauerei GRLI-Braeu zurück. Eröffnet hatten sie diese 2016 an einem für eine Brauerei eher ungewöhnlichen Standort: in einem Gründerzeithaus auf der Löbauer Straße in der Innenstadt West. Geschäftsräume gab es dort im Erdgeschoss zwar immer schon, aber eigentlich keine Produktionsräume. Aber mit einer Komplettrenovierung richteten sich Krauses ihre kleine Brauerei ein.
Dass das Ehepaar jetzt aufhört, „hat gesundheitliche Gründe“, sagt Sabine Krause. Die Kraft und Zeit, die es für ein solches Unternehmen braucht, ist nicht mehr da. „Mein Mann ist ohnehin im Rentenalter“, sagt Sabine Krause und sie selbst wird sich einen Bürojob suchen. Für GR-LI-Braeu gibt es dennoch Hoffnung. Dieser Tage ist ein junger Brauer, Niklas Moll, regelmäßig zu Gast in der Löbauer Straße. Ihn kennen Krauses schon eine Weile, nachdem er vor zwei Jahren nach seinem Abschluss bei einer Tour durch verschiedene Brauereien auch bei GR-LI-Braeu zu Gast war. Der Kontakt blieb bestehen. Noch bis 20. April wollen Krauses die Brauerei selbst führen und dann übergeben. „Ich denke, wir hinterlassen eine ganz gute Marke“, sagt Sabine Krause. In Görlitz wird das Ehepaar bleiben. Beide stammen aus Ostdeutschland, Sabine Krauses Mutter stammt aus Görlitz und lebt auch heute wieder in der Stadt. 1989 war Sabine Krause nach Westdeutschland
gegangen, Uwe Krauses Familie bereits 1960. Er erlernte in Aschaffenburg den Beruf des Brauers und Mälzers, machte in Berlin seinen Meister und war dann in der Forschung und Entwicklung tätig, etwa bei MBG in Paderborn. Ein Unternehmen, das Getränke verschiedener Hersteller international vermarktet und Eigenmarken entwickelt. Ein Job, erzählte Krause vor Jahren der SZ, der auch mit vielen Herumreisen international verbunden war. Das Ehepaar entschied sich schließlich, einen neuen Weg zu gehen - nach Görlitz.
Hier war das Bierbrauen zuerst Leidenschaft: Uwe Krause tüftelte an Rezepturen für sein eigens entwickeltes ZubrühMaischverfahren. Dann kam die Idee, aus der Leidenschaft wieder Beruf zu machen mit GR-LI-Braeu. Damit hatte Görlitz nicht nur eine weitere kleine Hausbrauerei, sondern Krauses belebten auch ein Stück der Innenstadt West.