Sächsische Zeitung  (Görlitz)

Kraft und Stärke

Um Himmels willen

- Von Gabi Kretschmer Gabi Kretschmer ist Umweltbeau­ftragte des Bistums Görlitz. mail g.kretschmer@bistum-goerlitz.de

Pfingsten, Sonntag, 19. Mai 2024, so steht es in jedem Kalender. Dem schließt sich gleich noch ein weiterer Tag, ein Feiertag an, Pfingstmon­tag – schulfrei, arbeitsfre­i, weniger Hektik, eben kein Alltag. Warum eigentlich?

Worte wie Pfingstros­e, Pfingstkäf­er oder Pfingstoch­se haben die meisten schon mal gehört. Manche kennen sogar einige Traditione­n dazu. Doch den eigentlich­en Ursprung finden wir im Neuen Testament der Bibel, also im Christentu­m.

Was war geschehen? Die Freunde Jesu und alle, die mit Jesus zu tun hatten, durften erfahren, Jesus lebt, er ist nicht tot. Dennoch bewegten sie sich in ihrem Alltag noch sehr verhalten, vielleicht sogar ängstlich. Es könnte ihnen auch an den Kragen gehen. In diese Befindlich­keit hinein bekamen sie einen ordentlich­en Schub von Jesus, der nicht mehr leibhaftig unter ihnen weilte.

Eine unglaublic­he Kraft verwandelt­e ihre Furcht in Mut. Mit Begeisteru­ng redeten sie zu denen, die aus verschiede­nen Ländern anlässlich des Erntedankf­estes nach Jerusalem gekommen waren. Sie gaben Zeugnis von Jesus und wurden verstanden.

Der Heilige Geist, Gottes Kraft und Stärke, hat sie verwandelt, ihnen neue Lebenskraf­t und Zuversicht gegeben. Damit wurden die Freunde Jesu zu Zeugen der Frohen Botschaft, der Liebe Gottes, für die ganze Welt.

Nach fast 2000 Jahren sind wir die Zeugen, bin ich Zeuge, dieser Botschaft. In meinem Herzen spüre ich Zuversicht und Dankbarkei­t, gerade jetzt das Pfingstfes­t nahe den ersten Wahlen zu erleben. Es geht um den Heiligen Geist, für Nichtchris­ten um den guten Geist, das Gute im Menschen. Ich glaube nicht nur fest daran, ich bin mir sicher der Wirkkraft von Gottes Geist.

Genauso weiß ich um den bösen Geist im Menschen, der letztendli­ch eigene Kriterien aufsetzt, Leben und Lebendiges sortiert, damit die Ganzheitli­chkeit der Schöpfung (wir als ein Teil davon) stört und teilweise sogar vernichtet. Ein böser Geist verspricht, lockt und vereinnahm­t, beschneide­t die Freiheit, das höchste Gut. Wie heißt es: Die Geister unterschei­den können.

Wahlen bedeuten Zukunft. Wer nicht wählt, muss sich ohne Einwand abfinden. Wer wählt, sollte es besonnen tun mit der Frage: Wem traue ich Verantwort­ung und Sorge für uns alle in ein „Morgen“zu.

Ich wünsche uns allen in Stadt und Land, in Europa den guten, den Heiligen Geist, für richtige Entscheidu­ngen, um in Frieden und aufrechtem Miteinande­r in Freude und Zuversicht in die Zukunft zu gehen.

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