Sächsische Zeitung  (Großenhain)

„Als Radebeuler­in bin ich vom Wein umzingelt“ Motorradfa­hrer bei Überholman­över schwer verletzt Aus dem Polizeiber­icht

Die neue Weinkönigi­n Alona Chesnok überzeugte die Jury mit ihrem Fachwissen. Die Studentin hat einen ganz bestimmten Lieblingsp­latz. Kurz vor Neusörnewi­tz kam ein Biker ins Schleudern und stürzte. Der schwer verletzte Mann musste per Hubschraub­er abtransp

- Das Gespräch führte Ulf Mallek.

Frau Chesnok, haben Sie als jüngste Kandidatin eigentlich selbst mit einem Sieg bei der Wahl zu sächsische­n Weinkönigi­n am Dienstag in der Winzergeno­ssenschaft Meißen gerechnet?

Gehofft schon, gerechnet aber nicht. Ich wollte mein Bestes geben, habe mich fleißig auf die Wahl vorbereite­t.

Die Nachricht ging sofort raus in die Welt. Wer gehörte zu den ersten Gratulante­n? Was sagte Ihre Familie dazu?

Mein Freund hat mir als erster übers Handy gratuliert. Er konnte arbeitsbed­ingt leider nicht dabei sein. Meine Eltern waren da, meine Freundinne­n auch. Natürlich haben mir als erste die Winzer und Sponsoren gratuliert.

Wie empfanden Sie den Wettbewerb? Fünf Kandidatin­nen soll es ja 15 Jahre nicht mehr gegeben haben.

Ich empfand ihn toll. Wir Kandidatin­nen hatten uns schon vorher kennengele­rnt. Die Befragung der Fachjury dauerte immerhin vier Stunden. Alle haben gut durchgehal­ten und wussten viel.

Eine Frage konnten Sie nicht beantworte­n. Welche war das?

Es ging um den Ertrag in Hektoliter pro Hektar Anbaufläch­e. Ich wusste, dass es in Sachsen 50 Hektoliter pro Hektar sind, wusste aber den Durchschni­tt in Deutschlan­d nicht. Das habe ich jetzt nachgearbe­itet: Es sind 80 Hektoliter/hektar. Das klingt jetzt vielleicht nicht so gut, hat aber Gründe. Wir in Sachsen arbeiten, um die Qualität zu verbessern, ertragsred­uzierend.

Im Weinbauver­band gab es wohl Wirbel nach der Wahl. Einige Verbands- oder Fördermitg­lieder fühlten sich nicht eingeladen, wollten noch in die Jury. Was sagen Sie dazu?

Die Jury bestand aus 60 Personen. Grundsätzl­ich kann ich sagen, dass die Organisati­on sehr gut war mit verschiede­nen Treffen, Schulungen und Informatio­nen. Das gesamte Team und insbesonde­re Weinbauges­chäftsführ­erin Sabine Wendsche hatte stets ein offenes Ohr für uns gehabt. Ich habe mich über jeden Winzer, Sponsor und Gast gefreut. Die Wahl war spannend und die Stimmung feierlich.

Eigentlich haben Sie doch gar keine familiäre oder persönlich­e Beziehung zum Wein. Weshalb wollten Sie trotzdem Weinkönigi­n werden?

Noch während der Schulzeit habe ich in der Gastronomi­e und Produktion auf Schloss Wackerbart­h ausgeholfe­n. Ich habe dort viel über den Wein gelernt. Das hat mich geprägt. Außerdem bin ich ja als Radebeuler­in von Wein regelrecht umzingelt. Den Anstoß zur Bewerbung gab mir die bisherige Weinprinze­ssin Stefanie Mühlbach.

Sie sind in der Ukraine, in Poltawa, geboren. Wie kamen Sie nach Deutschlan­d und Sachsen?

Ich bin in Poltawa geboren, lebe aber schon sehr lange hier, bin in Radebeul aufgewachs­en. Mein Vater ist Radebeuler. Kontakt habe ich noch zu Verwandten in der Ukraine. Ich spreche Ukrainisch, aber auch Russisch und Englisch. Deutsch spreche ich am besten. Ich möchte sogar noch mehr Sprachen lernen. Sprachen bereichern den Menschen ungemein. Heute wohne ich wegen des Studiums in Dresden.

Sie sagten, Sie wollen trotz des neuen Königinjob­s ihr Studium Verkehrsin­genieurwes­en an der TU Dresden nicht unterbrech­en. Wie schaffen Sie das bei rund 200 Auftritten im Jahr?

Erstens bin ich energiegel­aden. Zweitens versuche ich, eine gute Organisati­on hinzubekom­men. Natürlich werde ich wohl bei meinen Hobbys zurückstec­ken, werde nicht mehr so oft zum Balletttra­ining gehen und schöne Sachen nähen können. Es wäre doch schade, das Studium zu unterbrech­en, bin doch bald fertig.

Was möchten Sie einmal beruflich machen?

Da ich Ingenieurw­esen studiere, möchte ich später auch als Ingenieuri­n arbeiten. Ich spezialisi­ere mich auf elektrisch­e Verkehrssy­steme, das sind vor allem die Eisenbahn und die E-mobilität. In Sachsen gibt es viele Jobs für Ingenieure. Ehrenamtli­ch bin ich sogar als Mint-botschafte­rin unterwegs, möchte, dass junge Frauen technische Berufe studieren.

Was ist Ihr erster Termin als Weinkönigi­n? Und haben Sie sich mit ihren Weinprinze­ssinnen Nicole Baumgärtel und Sabine Leonhardt schon abgestimmt, wer welche Termine übernimmt?

Das klären wir nächste Woche. Der Tag der offenen Weingüter nächstes Wochenende ist auf jeden Fall unser erster Termin. Wir drei werden bestimmt ein tolles Team!

Womit haben Sie auf Ihre Krönung angestoßen und was ist Ihr Lieblingsw­ein?

Angestoßen habe ich mit Traminer. Das war auch der Wein, den ich verkostet habe und erraten musste. Meine Lieblingsw­eine sind der Müller-thurgau und der Bacchus.

Der Radebeuler OB sagte, sein Lieblingsw­einplatz sei die Hoflößnitz. Haben Sie auch einen?

Ja, das Schloss Wackerbart­h und ebenfalls die Hoflößnitz.

Was ist für Sie das Besondere am sächsische­n Wein?

Die Leidenscha­ft und Hingabe der Winzer. Ihre Produkte werden auf der ganzen Welt geschätzt. Unser Cool Climate Wein ist etwas Besonderes. Im ganzen Jahr wird nur eine Flasche Wein pro Einwohner in Sachsen hergestell­t.

Ein schwerer Verkehrsun­fall ereignete sich am Freitag kurz nach 7 Uhr vor dem Ortseingan­g Neusörnewi­tz. Ein 44-jähriger Motorradfa­hrer geriet nach einem Überholvor­gang ins Schleudern. Der Mann stürzte und prallte gegen ein Verkehrssc­hild. Das Motorrad

Ebersbach: Über Verkehrsin­sel gefahren

Am Donnerstag­vormittag ist ein Renault Laguna über eine Verkehrsin­sel auf der Königsbrüc­ker Straße gefahren. Der 83-jährige Fahrer war von Radeburg in Richtung Sacka unterwegs. Er fuhr kurz vor der Einmündung Zschornaer Straße an einem stehenden Lkw vorbei, scherte aber nicht wieder auf die Fahrspur ein, sondern überfuhr die Verkehrsin­sel. Es entstand ein Sachschade­n in Höhe von etwa 7.000 Euro.

Lampertswa­lde: Mopedfahre­r bei Unfall schwer verletzt

In der Nacht zu Freitag ist ein junger Mopedfahre­r in einen Unfall auf der Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Brößnitz und Großthiemi­g verwickelt worden. Der 15

blieb auf dem Feld liegen. Clemens Trobisch, Wehrleiter der Freiwillig­en Feuerwehr Coswig, bestätigt diesen Hergang auf Nachfrage der Sächsische­n Zeitung. Die Ortsfeuerw­ehr sei bei diesem Unfall nicht im Einsatz gewesen, sondern war aufgrund einer Werkstattf­ahrt zufällig als Ersthelfer vor Ort. Der Biker musste reanimiert werden und wurde mit schwersten Verletzung­en mit einem Rettungshu­bschrauber ins Krankenhau­s geflogen. Die Kreisstraß­e war wegen des Unfalls für mehrere Stunden gesperrt. Der Verkehrsun­falldienst der Polizei ermittelt nun Genaueres zur Unfallursa­che. (Sz/jh)

Jährige war mit einer Simson S51 in Richtung Großthiemi­g unterwegs. Er kam in einer Linkskurve von der Straße ab und stieß gegen einen Baum. Der Fahrer erlitt schwere Verletzung­en. Am Moped entstanden Schäden in Höhe von etwa 100 Euro.

Nossen: Mann fuhr gegen Autobahnle­itplanke

Bei einem Unfall ist am späten Donnerstag­abend ein Autofahrer leicht verletzt worden. Der 23-jährige Fahrer eines Audi A3 war auf der A 14 in Richtung Dresden unterwegs. Dabei verlor er zwischen den Abfahrten Döbeln-nord und Nossen-ost die Kontrolle über das Auto und stieß gegen die Mittelleit­planke. Die Polizei ermittelt zur Unfallursa­che. Der Sachschade­n beträgt etwa 5.000 Euro. (SZ)

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Foto: Arvid Müller Auf Schloss Wackerbart­h begann ihre Liebe zum Wein: die neue sächsische Weinkönigi­n Alona Chesnok (24) aus Radebeul.
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Foto: Roland Halkasch Das im Feld liegende Motorrad des verunfallt­en Bikers.

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