Sächsische Zeitung (Großenhain)
In Riesa soll ein „Treff der Vereine“entstehen
Ein neues Projekt will die Vereine der Stadt besser vernetzen. Das soll nicht nur den Klubs selbst helfen.
Sportklubs, Kleingartensparten, Fördervereine, soziale Träger– die Vereinslandschaft in Riesa ist groß und vielfältig. Mehr als Hundert Vereine gibt es laut amtlichem Register in der Stadt. Ein neues Projekt will sie jetzt vernetzen: Am Dienstag, 7. Mai, soll es erstmals einen „Treff der Vereine“geben. Bei dem sollen Vertreter von aktiven Riesaer Vereinen zusammenkommen, um sich auszutauschen. Über Sorgen, Probleme, aber auch Lösungs- und gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten.
Die Idee für so ein Format habe sie schon länger gehabt, erzählt Sandra Käseberg. Die Mitarbeiterin vom Riesaer Verein Sprungbrett hat das geplante Treffen ins Leben gerufen und bereits zahlreiche Einladungen dafür verschickt. Zumindest an jene Vereine, deren Adressen sie hat.
Mit denen ist es aber so eine Sache: So etwas wie eine zentrales Vereins-kontaktverzeichnis für Riesa gibt es nicht. Auch das amtliche Register enthält dazu keine Daten. Mit öffentlichen Aufrufen versuche man deshalb jetzt, möglichst viele Vereine zu erreichen und für das im Gröbaer Mehrgenerationenhaus geplante Treffen zu gewinnen.
Dass eine Vereinsvernetzung Sinn ergibt, davon ist Sandra Käseberg überzeugt. Auch unter Vereinen, die ganz verschiedene Zwecke haben. Themen wie Vorstandswechsel, Fördergeldakquise oder dergleichen würden viele Vereine betreffen. Welche Kooperationsmöglichkeiten untereinander es gibt, zeige sich teilweise außerdem erst, wenn man sich einmal gesprochen habe.
Ein anderer Aspekt, bei dem das gegenseitige Kennenlernen helfen soll, ist eine bessere Terminkoordinierung: Natürlich stünden pro Jahr nur 52 oder 53 Wochenenden für Veranstaltungen zur Verfügung. Dennoch lasse sich mit einer besseren Jahresplanung vielleicht vermeiden, dass sich Termine an bestimmten Wochenenden ballen. Bei dem geplanten Treffen soll es aber nicht nur um Informationsaustausch und Hilfe untereinander gehen. Die Vernetzung soll auch dazu beitragen, Arbeit und Angeboten der oft ehrenamtlich geführten Vereine zu mehr Bekanntheit in der Breite zu verhelfen. So wolle man es zum Beispiel Eltern, die nach Freizeitangeboten für ihre Kinder suchen, einfacher machen, sich zu informieren und orientieren.
Anregen will Sandra Käseberg beim Auftakttreffen unter anderem, dass eine Vereinsübersicht erstellt wird. Das Rad müsse dazu nicht neu erfunden werden: Dafür lasse auch die noch recht neue Internetseite der Stadt Riesa nutzen. Dort können Vereine sich eintragen – was bisher allerdings nur wenige getan haben. Auch eine Vertreterin der Stadtverwaltung, die im Rathaus für Vereine und Projekte zuständig ist, soll am 7. Mai in Gröba mit vor Ort sein.
Wegen der schwierig abschätzbaren Gesamtzahl der aktiven Riesaer Vereine sei es schwer, für die Premiere des neuen Formates eine Wunsch-teilnehmerzahl zu nennen, so Sandra Käseberg. Sie wünsche sich 20, vielleicht auch 25 Vereinsvertreter, die sich einfinden. Erste Anmeldungen gebe es schon.
Wie es nach dem ersten „Treff der Vereine“weitergehen könnte? Die Initiatorin ist da offen. Sie könne sich zwei solcher Treffen im Jahr für Austausche und Absprachen vorstellen – eins im Frühling, eins im Herbst. Denkbar sei auch, dass Experten bei künftigen Treffen zu Fachthemen informieren. Jetzt allerdings stehe zunächst die Premiere im Fokus – für die man auf zahlreiche Teilnehmer hoffe.