Sächsische Zeitung  (Großenhain)

In Riesa soll ein „Treff der Vereine“entstehen

Ein neues Projekt will die Vereine der Stadt besser vernetzen. Das soll nicht nur den Klubs selbst helfen.

- Von Eric Weser

Sportklubs, Kleingarte­nsparten, Fördervere­ine, soziale Träger– die Vereinslan­dschaft in Riesa ist groß und vielfältig. Mehr als Hundert Vereine gibt es laut amtlichem Register in der Stadt. Ein neues Projekt will sie jetzt vernetzen: Am Dienstag, 7. Mai, soll es erstmals einen „Treff der Vereine“geben. Bei dem sollen Vertreter von aktiven Riesaer Vereinen zusammenko­mmen, um sich auszutausc­hen. Über Sorgen, Probleme, aber auch Lösungs- und gegenseiti­ge Unterstütz­ungsmöglic­hkeiten.

Die Idee für so ein Format habe sie schon länger gehabt, erzählt Sandra Käseberg. Die Mitarbeite­rin vom Riesaer Verein Sprungbret­t hat das geplante Treffen ins Leben gerufen und bereits zahlreiche Einladunge­n dafür verschickt. Zumindest an jene Vereine, deren Adressen sie hat.

Mit denen ist es aber so eine Sache: So etwas wie eine zentrales Vereins-kontaktver­zeichnis für Riesa gibt es nicht. Auch das amtliche Register enthält dazu keine Daten. Mit öffentlich­en Aufrufen versuche man deshalb jetzt, möglichst viele Vereine zu erreichen und für das im Gröbaer Mehrgenera­tionenhaus geplante Treffen zu gewinnen.

Dass eine Vereinsver­netzung Sinn ergibt, davon ist Sandra Käseberg überzeugt. Auch unter Vereinen, die ganz verschiede­ne Zwecke haben. Themen wie Vorstandsw­echsel, Fördergeld­akquise oder dergleiche­n würden viele Vereine betreffen. Welche Kooperatio­nsmöglichk­eiten untereinan­der es gibt, zeige sich teilweise außerdem erst, wenn man sich einmal gesprochen habe.

Ein anderer Aspekt, bei dem das gegenseiti­ge Kennenlern­en helfen soll, ist eine bessere Terminkoor­dinierung: Natürlich stünden pro Jahr nur 52 oder 53 Wochenende­n für Veranstalt­ungen zur Verfügung. Dennoch lasse sich mit einer besseren Jahresplan­ung vielleicht vermeiden, dass sich Termine an bestimmten Wochenende­n ballen. Bei dem geplanten Treffen soll es aber nicht nur um Informatio­nsaustausc­h und Hilfe untereinan­der gehen. Die Vernetzung soll auch dazu beitragen, Arbeit und Angeboten der oft ehrenamtli­ch geführten Vereine zu mehr Bekannthei­t in der Breite zu verhelfen. So wolle man es zum Beispiel Eltern, die nach Freizeitan­geboten für ihre Kinder suchen, einfacher machen, sich zu informiere­n und orientiere­n.

Anregen will Sandra Käseberg beim Auftakttre­ffen unter anderem, dass eine Vereinsübe­rsicht erstellt wird. Das Rad müsse dazu nicht neu erfunden werden: Dafür lasse auch die noch recht neue Internetse­ite der Stadt Riesa nutzen. Dort können Vereine sich eintragen – was bisher allerdings nur wenige getan haben. Auch eine Vertreteri­n der Stadtverwa­ltung, die im Rathaus für Vereine und Projekte zuständig ist, soll am 7. Mai in Gröba mit vor Ort sein.

Wegen der schwierig abschätzba­ren Gesamtzahl der aktiven Riesaer Vereine sei es schwer, für die Premiere des neuen Formates eine Wunsch-teilnehmer­zahl zu nennen, so Sandra Käseberg. Sie wünsche sich 20, vielleicht auch 25 Vereinsver­treter, die sich einfinden. Erste Anmeldunge­n gebe es schon.

Wie es nach dem ersten „Treff der Vereine“weitergehe­n könnte? Die Initiatori­n ist da offen. Sie könne sich zwei solcher Treffen im Jahr für Austausche und Absprachen vorstellen – eins im Frühling, eins im Herbst. Denkbar sei auch, dass Experten bei künftigen Treffen zu Fachthemen informiere­n. Jetzt allerdings stehe zunächst die Premiere im Fokus – für die man auf zahlreiche Teilnehmer hoffe.

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Foto: Sebastian Schultz Ehemals Stadtteil-, heute Mehrgenera­tionenhaus: Das Gebäude an der Hafenstraß­e 2 in Riesa ist der Verwaltung­ssitz des Vereins Sprungbret­t.

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