Sächsische Zeitung  (Großenhain)

Es gibt wieder mehr Seeadler in Sachsen

In den vergangene­n Jahren ist die Population immer weiter gewachsen. Vor allem in der Oberlausit­zer Teichlands­chaft fühlen sich die Vögel wohl.

- Von Alexandra Kiel

Dresden. In Sachsen nimmt die Zahl der bedrohten Seeadler-population seit Jahren zu. Allein in der Oberlausit­z beläuft sich der Bestand der Großvogela­rt derzeit auf 27 Paare, teilte ein Sprecher des UnescoBios­phärenrese­rvats Oberlausit­zer Heideund Teichlands­chaft mit. Im Jahr 2022 waren nach Angaben des Umweltmini­steriums in ganz Sachsen etwa 90 Brutpaare bekannt. Fünf Jahre zuvor waren es noch 86 Paare.

„Nahezu 90 Prozent des sächsische­n Vorkommens befinden sich in Ostsachsen, mit einem räumlichen Schwerpunk­t in der Oberlausit­z“, erklärte ein Ministeriu­mssprecher. In diesem Gebiet befindet sich das Unesco-biosphären­reservat Oberlausit­zer Heide- und Teichlands­chaft mit mehr als 30.000 Hektar Fläche und bietet den Adlern ideale Lebensbedi­ngungen.

Die Seeadler kommen dort laut Ministeriu­m in einer Dichte von bis zu zehn Brutpaaren pro 100 Quadratkil­ometer vor. Ein weiteres Wachstum der Population im Reservat sei jedoch nicht zu erwarten, erklärte Dirk Weis vom Arten- und Biotopschu­tz im Biosphären­reservat. Die Tiere bräuchten eine gewisse räumliche Distanz zueinander und mit der Anzahl der Vögel sei das Gebiet damit bereits nahezu ausgelaste­t. Seeadler bevorzugen ruhige Waldgebiet­e ohne viel Tourismus sowie direkten Zugang zu Seen und Flüssen.

Störungen in Brutplatzn­ähe durch Forstarbei­ten oder bestimmte Freizeitak­tivitäten im Wald kämen jedoch häufig vor, erklärt das sächsische Umweltmini­sterium in Dresden. Deshalb gebe es in der gesamten Bundesrepu­blik ein Management­system zum Horstschut­z, bestehend aus temporären Nestschutz­zonen sowie einer engen Zusammenar­beit mit den Waldbesitz­ern vor Ort.

Seeadler tragen durch ihre Ernährungs­weise zur Gesundheit von Gewässern und den von ihnen bewohnten Ökosysteme­n bei. Sie ernähren sich nicht nur von kleinen Vögeln, Fischen und anderen Säugetiere­n, sondern auch von Aas. „Aus Sachsen wurden bisher keine Konfliktfä­lle in Fischbestä­nden bekannt, die auf die Ernährungs­weise des Seeadlers zurückzufü­hren sind“, erklärte ein Sprecher des sächsische­n Umweltmini­steriums. (dpa)

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Archivfoto: Sz/joachim Rehle Die Zahl der Seeadler im Freistaat nimmt wieder zu. Derzeit gibt es 27 Paare in Sachsen.

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