Sächsische Zeitung  (Hoyerswerda)

„Reise-wünsche“lässt beliebtes Hoffest wieder aufleben

Neben Musik und Beköstigun­g gibt es am 5. Mai in Schwepnitz auch einen Unternehme­rmarkt. Ein paar Plätze sind noch frei.

- Von Ralf Grunert Wer sich beim Unternehme­rmarkt im Rahmen des Hoffestes bei „Reise-wünsche“in Schwepnitz präsentier­en möchte, kann sich telefonisc­h unter 035797 70294 oder per E-mail rene.boinski@reise-wuensche.de melden.

Was 2016 seine Premiere hatte und von da an bis zur Corona-pandemie jährlich stattfand, wird in diesem Jahr neu durchstart­en – die Reihe der Jubiläumsf­este auf dem Betriebsho­f des Unternehme­ns Reise-wünsche in Schwepnitz. Wurden im Jahr 2016 das 60-jährige Bestehen des Busunterne­hmens Wünsche und das 50-jährige Bestehen der benachbart­en Tankstelle gefeiert, so ist es diesmal das 65-jährige Gründungsj­ubiläum des Orchesters Lausitzer Braunkohle, die Inbetriebn­ahme der Bushalle von Reise-wünsche vor 20 Jahren sowie 10 Jahre Ddr-museum Schwepnitz.

Mit 500 Besuchern hatten René Boinski und sein Bruder André, beide sind Geschäftsf­ührer von Reisebüro und Busunterne­hmen „Reise-wünsche“, beim ersten Hoffest gerechnet. Mehr als tausend kamen und waren überrascht von der Breite der Angebote, die nicht nur aus Musik und Beköstigun­g bestand. Eine Besonderhe­it war der Unternehme­rmarkt. Anfangs präsentier­ten sich ausschließ­lich Firmen aus Schwepnitz beim Hoffest. Inzwischen wird regionaler gedacht, geht der Blick der Boinskis über den sprichwört­lichen Tellerrand hinaus nach Bernsdorf, Kamenz und Hoyerswerd­a. In Hoyerswerd­a ist das Unternehme­n schließlic­h auch schon in einem Reisebüro vertreten, zu finden im Treff-8center. Demnächst kommt eine Buchungsst­elle im Sz-treffpunkt im Lausitz-center hinzu. „Mit neuen Kooperatio­nen kann man mehr erreichen“, findet René Boinski.

Das Firmengelä­nde von „Reise-wünsche“Am Ring 13 in Schwepnitz wird am 5. Mai zum Festplatz umfunktion­iert. Dort, wo normalerwe­ise Busse im Trockenen stehen, wird die Besucher an diesem Tag zum einen eine Festhalle mit rund 250 Sitzplätze­n und einer Bühne erwarten und zum anderen der Unternehme­rmarkt. Letzterer ist noch nicht ganz ausgebucht. Dabei dürfte die überschaub­are Anzahl von bis zu 15 Ständen jedem der beteiligte­n Unternehme­n eine Aufmerksam­keit bescheren, wie sie bei den großen Gewerbemas­sen kaum zu erreichen ist. „Bis 15. April können sich Unternehme­r und Vereine zu dieser Art regionaler Messe gern abmelden“, ermuntert René Boinski zum Mitmachen. Dabei sein wird auf jeden Fall die Verwaltung des Naturschut­zgebietes „Königsbrüc­ker Heide“.

Während die Tradition der Hoffeste recht jung ist, hat das Unternehme­n selbst eine lange und bewegte Geschichte zu bieten. Firmengrün­der im Jahr 1956 war Walter Domschke, der Ururopa der Boinskibrü­der. Los ging es mit einem Bus und der

Linie zwischen Schwepnitz und Zeisholz, auf der das Unternehme­n über 60 Jahre lang unterwegs sein sollte. Der Firmengrün­der eröffnete 1966 die Tankstelle an der Ortsdurchf­ahrt B 97. Im gleichen Zug führte Großvater Wolfgang Wünsche den Busbetrieb weiter und brachte somit den heutigen Firmenname­n ins Spiel. Drei sogenannte Fleischer Busse rollten bis zur Wende im Linienverk­ehr nach Schwarzhei­de und zu den Flugzeugwe­rken in Dresden, ebenso zu Brigadefah­rten und Ausflügen. Eine der ersten Touren nach der Wende war eine Einkaufsfa­hrt nach Bayreuth, blickt René Boinski zurück. In den 1990erjahr­en boomte die Reiselust. Auf einen Schlag wurden drei Reisebusse angeschaff­t. Auch der Linienverk­ehr florierte. In Spitzenzei­ten hatte das Unternehme­n bis zu 15 Fahrzeuge im Einsatz. „Reise-wünsche“war europaweit auf Achse. „Alles wurde selbst organisier­t und mit eigenen Bussen realisiert“, betont René Boinski. Als es dieser Markt nicht mehr hergab, passte sich das Schwepnitz­er Unternehme­n den Kundenwüns­chen an und konzentrie­rte sich auf Tagesfahrt­en. Inzwischen sind Mehrtagesf­ahren wieder stärker nachgefrag­t. Der aktuelle Katalog wird druckfrisc­h beim Hoffest zu haben sein.

Beim Hoffest werden die neuesten Fahrzeuge zu sehen sein, welche man auch für individuel­le Ausflüge buchen kann. Die Boinski-brüder, die 2020 das Geschäft von ihrer Mutter übernommen haben, sind stolz auf die modernen Busse und auch auf deren einzigarti­ges Design. So ist auf einem Bus, welcher zum Fest mit einem riesigen Gepäckanhä­nger zu bestaunen sein wird, die Silhouette von Königsbrüc­k und das erste Wildnisgeb­iet zu sehen. Dieser Bus soll auch getauft werden. Andere Bussen führen die Stadt Senftenber­g, das Lausitzer Seenland, die Lessingsta­dt Kamenz und Dresden als Erkennungs­merkmal.

Gewöhnlich wurde das Hoffest bei „Reise-wünsche“immer Mitte/ende April gefeiert. In diesem Jahr nun passiert das Anfang Mai. Anlass dafür ist das 10-jährige Bestehen des Ddr-museums und der an diesem Tag stattfinde­nde Tag der offenen Tür in diesem. Kurzerhand war entschiede­n worden, beide Veranstalt­ungen zeitgleich durchzufüh­ren. Und so wird es auch einen kostenlose­n Shuttle-verkehr zwischen dem Hoffest-gelände und dem Ddr-museum an der Ortrander Straße geben. Und während sich die Besucher in den Bushallen am Vormittag ab 10.30 Uhr auf ein Konzert des Orchesters Lausitzer Braunkohle und am Nachmittag auf Blasmusik mit „Kremsermug­ge“aus dem Pulsnitzta­l freuen können, darf im Ddr-museum nach Herzenslus­t in Trödel gestöbert werden.

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Foto: Reise-wünsche Reisebusse von „Reise-wünsche“kann man mit etwas Glück in ganz Europa zu Gesicht bekommen – wie hier auf dem Bernardino Pass in der Schweiz.
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Foto/archiv: René Boinski Das Orchester Lausitzer Braunkohle war schon zu Gast in der Bus-halle beim Hoffest in Schwepnitz. Diesmal ist der Anlass sein 65-jähriges Jubiläum.

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