Sächsische Zeitung  (Hoyerswerda)

Neue Fahrradgar­age für Hoyerswerd­a: So funktionie­rt sie

Am Bahnhof Hoyerswerd­a können Fahrradnut­zer ihr Rad jetzt für wenig Geld sicher abstellen – es gibt sogar Dauerparke­n.

- Von Sascha Klein web www.vvo-online.de/de

Hoyerswerd­a. Patrick Rabe hält seine Kreditkart­e an das Eingabefel­d der neuen Fahrradgar­age am Bahnhof und gibt die Nutzungsda­uer ein: vier Stunden. Kurze Zeit später öffnet sich eines der 16 Fächer. Jetzt kann ein Fahrrad geparkt werden. Rabe kennt die Prozedur. Er ist der Entwickler dieser Anlage und Chef der Firma RWC Factory aus Chemnitz. Die Stadt Hoyerswerd­a hat jetzt eine seiner Fahrradgar­agen gekauft. Am Bahnhof soll sie künftig mehr Service bieten – sowohl für Pendler, die per Rad zum Bahnhof und dann weiterfahr­en, aber auch für Touristen.

Doch zunächst muss Hoyerswerd­as Bürgermeis­ter Mirko Pink die neue Anlage erst einmal testen. Er muss das vorhandene Rennrad in eine der oberen Boxen manövriere­n. Dafür darf das Fahrrad maximal 1,10Meter hoch sein. Doch wie soll das klappen? Muss man den Drahtesel hochwuchte­n? Nein: Aus den oberen Fächern lässt sich eine Führungssc­hiene herunterkl­appen, in die das Fahrrad hineingest­ellt wird. Anschließe­nd kann das Zweirad problemlos im Fach verstaut werden. Hoyerswerd­as Bürgermeis­ter meistert die Aufgabe ohne Schwierigk­eiten.

Die Kosten fürs Fahrradpar­ken sind übersichtl­ich. Es gibt fünf Tarife: Vier Stunden Parken kosten einen Euro, für 24 Stunden werden 1,50 Euro fällig, für einen Monat 15 Euro, für drei Monate 40 Euro, für ein Jahr 90 Euro. Es gibt insgesamt 16 Fächer. In den acht unteren gibt es die Möglichkei­t, E-bikes unterzuste­llen und auch zu laden. Allerdings: Wer sein E-rad laden will, muss das passende Ladegerät mitbringen. Insgesamt können in den 16 Fächern bis zu 24 Räder abgestellt werden. Die unteren acht sind so konzipiert, dass zwei Fahrräder hineinpass­en. Der Test in Hoyerswerd­a zeigt: Es funktionie­rt, kann allerdings knapp werden – vor allem, wenn die Nutzer auch noch Gepäck dabei haben.

Im Bereich des Verkehrsve­rbundes Oberelbe (VVO) gibt es jetzt sechs solche Fahrradgar­agen. Laut Vvo-mitarbeite­r Stefan Gerstenber­g, selbst leidenscha­ftlicher Radfahrer, sind die Fahrradgar­agen in der Region stark nachgefrag­t. In Pirna sei die Anlage oft ausgebucht, in Radeberg ebenso. Deshalb rechnet Gerstenber­g damit, dass die Fahrradgar­age auch in Hoyerswerd­a gut angenommen wird – im Sommer erfahrungs­gemäß stärker als im Winter. Die Stadt Hoyerswerd­a ist überzeugt von dem System: Zwei weitere Fahrradgar­agen sind im Stadtgebie­t schon geplant.

Übrigens: Die Fahrradgar­agen sind vor Ort ausschließ­lich mit EC- oder Kreditkart­e zu benutzen. Die Zeit des Kleingelde­s ist dort vorbei, bestätigt Entwickler Patrick Rabe. Das habe einerseits Sicherheit­sgründe, anderersei­ts hätten inzwischen eh die meisten Nutzer ihre EC- oder Kreditkart­e immer dabei. Wer übrigens einmal vor verschloss­ener Garagentür steht – etwa, weil er den vierstelli­gen PIN vergessen hat – dem wird per Telefon geholfen. Entwickler RWC Factory bietet einen Service rund um die Uhr an. Die Nummer steht vor Ort.

Woher weiß ein Nutzer, ob in Hoyerswerd­a eine Fahrradgar­age frei ist? Demnächst wird das auf der Vvo-homepage unter „Service“und „Bike & Ride“zu finden sein. Wer möchte, kann sich auch die Handy-app des Anbieters herunterla­den. Auch die ist beim Verkehrsve­rbund zu finden.

 ?? Foto: Sascha Klein ?? Hoyerswerd­as Bürgermeis­ter Mirko Pink testet die Fahrradgar­age am Bahnhof.
Foto: Sascha Klein Hoyerswerd­as Bürgermeis­ter Mirko Pink testet die Fahrradgar­age am Bahnhof.

Newspapers in German

Newspapers from Germany