Sächsische Zeitung (Hoyerswerda)
Das bietet Radebergs Schloss Klippenstein im April
Osterferienprogramm, Vorträge, Tagungen – und eine neue Ausstellung mit Werken Werner Juzas. Das ist das April-programm auf Schloss Klippenstein.
Das Programm für die Osterferien vom 2. bis 5. April auf Schloss Klippenstein steht unter dem Motto: „Edle Burgfräulein und tapfere Ritter – Eine mittelalterliche Schlossführung“. Spielerisch gehen die Kinder dabei den Fragen nach: Wie lebten die Ritter und Burgfräulein vor 800 Jahren? Wie waren sie gekleidet? Wer trug was?
Im Anschluss ist handwerkliches Geschick gefragt – die Teilnehmer können selbst kreativ werden und einen eigenen mittelalterlichen Lederbeutel für Münzen oder kleine Schätze fertigen. Beginn ist um 10 Uhr, die Veranstaltungen dauern etwa zwei Stunden. Die Teilnahme kostet vier Euro pro Kind (inklusive zwei Euro Material), Radeberger Kinder zahlen drei Euro. Das Programm ist besonders für Hort- und Schulklassen im Alter von 7 bis 12 Jahren geeignet.
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Was der sächsische Jagdaufstand mit Radeberg zu tun hat
Am ersten Sonntag des Monats, dem 7. April, um 11 Uhr, findet die Sonntagsführung auf dem kurfürstlichen Schloss Klippenstein Radeberg statt. Teilnehmer erkunden mit dem Schlossführer die Winkel der Anlage und erfahren Wissenswertes zur 800-jährigen Geschichte des Schlosses. Der Schloßmüller Johann Christian Senf stiftete nicht nur der Kirche zu Radeberg zwei Liedtafeln und entdeckte auf dem Burgberg ein Grabgewölbe, sondern geriet durch seine volkstümlichen Dichtungen in den Verdacht, der Verfasser der Schmähgedichte beim Jagdaufstand in Sachsen um 1790 zu sein. Eine kurze Geschichte des Jagdaufstandes und die Gedichte sind Inhalt dieser Führung.
600 Jahre Hussitenkriege
Am 10. April, um 10 Uhr, spricht Arnold Vaatz im Schloss zum Thema „600 Jahre Hussitenkrieg – Ursachen, Theologische Begründung, Verlauf “. Am 6. Juli 1415 wurde der böhmische Reformator Jan Hus auf dem Konzil in Konstanz verbrannt. Vier Jahre nach Hus’ Tod erhoben sich seine Anhänger in Böhmen gegen die katholische Bevormundung. Mit dem ersten Prager Fenstersturz begannen 1419 die Hussitenkriege. In fünf Kreuzzügen wurden bis 1434 Böhmen und Mähren verwüstet. Auch die Nachbarländer wurden erfasst. Im Herbst 1430 zerstörten die Hussiten Radeberg. Am Ende siegten die Habsburger Katholiken und versuchten, alle Erinnerungen an die hussitische Reformation zu verdrängen.
Tagung zum Thema Seifersdorfer Tal
Zwischen dem 18. und dem 20. April steht das „Seifersdorfer Tal – Facetten einer gestalteten Landschaft“im Mittelpunkt einer Tagung auf Schloss Klippenstein. Am Donnerstag wird es einen öffentlichen Abendvortrag im Festsaal geben, der Freitag ist für eine ganztägige Vortragsveranstaltung vorgesehen, am Samstag wird vormittags das Gutsensemble Seifersdorf und das Seifersdorfer Tal besichtigt. Das Seifersdorfer Tal gilt in der Gartengeschichte als Musterbeispiel eines landschaftsgestalterischen Werkes aus dem Zeitalter der Empfindsamkeit. Zugleich hat das teils in Dresden, teils in der Gemeinde Wachau gelegene Gebiet besonderen naturschutzfachlichen Rang.
Bei der Tagung wird es in seiner naturgegebenen Eigenheit und historischen Prägung vorgestellt. Bisher wenig erforschte Aspekte seiner Geschichte und Bedeutung werden vor dem Hintergrund allgemeiner kultureller Strömungen der Jahrzehnte um 1800 beleuchtet.
Sonderausstellungen verlängert
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Auch im April kann man im Schloss mehrere Sonderausstellungen bewundern. Die Ausstellung von Werken des Radeberger Künstlers Herbert Hommola (1909–1992) ist bis 7. April verlängert. Ebenfalls verlängert bis 7. April ist die Ausstellung „Leseland DDR“, die vom Eigensinn der Menschen erzählt, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Figuren von Wendt&kühn kann man ebenfalls noch bis
7. April besichtigen.
Neue Ausstellung über Werner Juza
Archivfoto: SZ/UWE Soeder
Eine neue Sonderausstellung widmet sich ab Freitag, dem 26. April, bis zum 11. August dem Wachauer Künstler Werner Juza (1924–2022). Eröffnung ist am 26. April um 17 Uhr mit einer Einführung von Patrickdaniel Baer. Tommy Naumann spielt Klavier. Der Name Werner Juza stand und steht für ein Werk politischer und zeitgeistiger Subtexte und Bemerkungen, religiös geprägt, voller Botschaften, Humor und Witz, kraftvoll, ohne Verbeugung nach außen an Erwartungen, sondern in einem energiegeladenen Kopf geboren und von kräftiger Hand ausgeführt. Juzas Freund Glaubrecht Friedrich sagte anlässlich einer Eröffnung 1989: „Werner Juza gibt Antworten, indem er festhält und gestaltet, was ihm gefällt, was ihn berührt, wogegen er sich wendet, wogegen er protestiert. Die Antworten sind die Ergebnisse seines Nachdenkens und sie sind Ausdruck seiner Persönlichkeit. Er zeigt uns sein Haus und seinen Garten und seine Blumen, sein Dorf und die Landschaft, in der er lebt.“