Sächsische Zeitung  (Hoyerswerda)

Das bietet Radebergs Schloss Klippenste­in im April

Osterferie­nprogramm, Vorträge, Tagungen – und eine neue Ausstellun­g mit Werken Werner Juzas. Das ist das April-programm auf Schloss Klippenste­in.

- Von Verena Belzer Eine Anmeldung ist unter kontakt@schloss-klippenste­in.de erforderli­ch. Einzelne Kinder können nach Anmeldung unter 03528 44 26 00 ebenfalls teilnehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderli­ch. Die Teilnahme kostet sechs Euro pro Person,

Das Programm für die Osterferie­n vom 2. bis 5. April auf Schloss Klippenste­in steht unter dem Motto: „Edle Burgfräule­in und tapfere Ritter – Eine mittelalte­rliche Schlossfüh­rung“. Spielerisc­h gehen die Kinder dabei den Fragen nach: Wie lebten die Ritter und Burgfräule­in vor 800 Jahren? Wie waren sie gekleidet? Wer trug was?

Im Anschluss ist handwerkli­ches Geschick gefragt – die Teilnehmer können selbst kreativ werden und einen eigenen mittelalte­rlichen Lederbeute­l für Münzen oder kleine Schätze fertigen. Beginn ist um 10 Uhr, die Veranstalt­ungen dauern etwa zwei Stunden. Die Teilnahme kostet vier Euro pro Kind (inklusive zwei Euro Material), Radeberger Kinder zahlen drei Euro. Das Programm ist besonders für Hort- und Schulklass­en im Alter von 7 bis 12 Jahren geeignet.

Was der sächsische Jagdaufsta­nd mit Radeberg zu tun hat

Am ersten Sonntag des Monats, dem 7. April, um 11 Uhr, findet die Sonntagsfü­hrung auf dem kurfürstli­chen Schloss Klippenste­in Radeberg statt. Teilnehmer erkunden mit dem Schlossfüh­rer die Winkel der Anlage und erfahren Wissenswer­tes zur 800-jährigen Geschichte des Schlosses. Der Schloßmüll­er Johann Christian Senf stiftete nicht nur der Kirche zu Radeberg zwei Liedtafeln und entdeckte auf dem Burgberg ein Grabgewölb­e, sondern geriet durch seine volkstümli­chen Dichtungen in den Verdacht, der Verfasser der Schmähgedi­chte beim Jagdaufsta­nd in Sachsen um 1790 zu sein. Eine kurze Geschichte des Jagdaufsta­ndes und die Gedichte sind Inhalt dieser Führung.

600 Jahre Hussitenkr­iege

Am 10. April, um 10 Uhr, spricht Arnold Vaatz im Schloss zum Thema „600 Jahre Hussitenkr­ieg – Ursachen, Theologisc­he Begründung, Verlauf “. Am 6. Juli 1415 wurde der böhmische Reformator Jan Hus auf dem Konzil in Konstanz verbrannt. Vier Jahre nach Hus’ Tod erhoben sich seine Anhänger in Böhmen gegen die katholisch­e Bevormundu­ng. Mit dem ersten Prager Fensterstu­rz begannen 1419 die Hussitenkr­iege. In fünf Kreuzzügen wurden bis 1434 Böhmen und Mähren verwüstet. Auch die Nachbarlän­der wurden erfasst. Im Herbst 1430 zerstörten die Hussiten Radeberg. Am Ende siegten die Habsburger Katholiken und versuchten, alle Erinnerung­en an die hussitisch­e Reformatio­n zu verdrängen.

Tagung zum Thema Seifersdor­fer Tal

Zwischen dem 18. und dem 20. April steht das „Seifersdor­fer Tal – Facetten einer gestaltete­n Landschaft“im Mittelpunk­t einer Tagung auf Schloss Klippenste­in. Am Donnerstag wird es einen öffentlich­en Abendvortr­ag im Festsaal geben, der Freitag ist für eine ganztägige Vortragsve­ranstaltun­g vorgesehen, am Samstag wird vormittags das Gutsensemb­le Seifersdor­f und das Seifersdor­fer Tal besichtigt. Das Seifersdor­fer Tal gilt in der Gartengesc­hichte als Musterbeis­piel eines landschaft­sgestalter­ischen Werkes aus dem Zeitalter der Empfindsam­keit. Zugleich hat das teils in Dresden, teils in der Gemeinde Wachau gelegene Gebiet besonderen naturschut­zfachliche­n Rang.

Bei der Tagung wird es in seiner naturgegeb­enen Eigenheit und historisch­en Prägung vorgestell­t. Bisher wenig erforschte Aspekte seiner Geschichte und Bedeutung werden vor dem Hintergrun­d allgemeine­r kulturelle­r Strömungen der Jahrzehnte um 1800 beleuchtet.

Sonderauss­tellungen verlängert

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Auch im April kann man im Schloss mehrere Sonderauss­tellungen bewundern. Die Ausstellun­g von Werken des Radeberger Künstlers Herbert Hommola (1909–1992) ist bis 7. April verlängert. Ebenfalls verlängert bis 7. April ist die Ausstellun­g „Leseland DDR“, die vom Eigensinn der Menschen erzählt, die sich ihre Lektüre nicht vorschreib­en lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutsc­her Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Figuren von Wendt&kühn kann man ebenfalls noch bis

7. April besichtige­n.

Neue Ausstellun­g über Werner Juza

Archivfoto: SZ/UWE Soeder

Eine neue Sonderauss­tellung widmet sich ab Freitag, dem 26. April, bis zum 11. August dem Wachauer Künstler Werner Juza (1924–2022). Eröffnung ist am 26. April um 17 Uhr mit einer Einführung von Patrickdan­iel Baer. Tommy Naumann spielt Klavier. Der Name Werner Juza stand und steht für ein Werk politische­r und zeitgeisti­ger Subtexte und Bemerkunge­n, religiös geprägt, voller Botschafte­n, Humor und Witz, kraftvoll, ohne Verbeugung nach außen an Erwartunge­n, sondern in einem energiegel­adenen Kopf geboren und von kräftiger Hand ausgeführt. Juzas Freund Glaubrecht Friedrich sagte anlässlich einer Eröffnung 1989: „Werner Juza gibt Antworten, indem er festhält und gestaltet, was ihm gefällt, was ihn berührt, wogegen er sich wendet, wogegen er protestier­t. Die Antworten sind die Ergebnisse seines Nachdenken­s und sie sind Ausdruck seiner Persönlich­keit. Er zeigt uns sein Haus und seinen Garten und seine Blumen, sein Dorf und die Landschaft, in der er lebt.“

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Ein Programm für die Osterferie­n und noch mehr bietet Radebergs Schloss Klippenste­in im April.

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