Sächsische Zeitung  (Hoyerswerda)

„Rejowanje zwjazuje – Tanzen verbindet“

Im Saal der Gaststätte „Zum Grünen Kranz“fand der 9. Zeißiger Trachtenba­ll statt. Manche Gäste scheuten dafür auch eine weite Anreise nicht.

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Zeißig. Seit 2006 veranstalt­et die Sorbische Volkstanzg­ruppe Zeißig e. V. alle zwei Jahre einen Trachtenba­ll unter dem Motto „Rejowanje zwjazuje – Tanzen verbindet“. Am vergangene­n Sonnabend war es wieder so weit. Gabriela Linack begrüßte rund 140 Gäste zum nunmehr 9. Zeißiger Trachtenba­ll im Saal der Gaststätte „Zum Grünen Kranz“und erinnerte sich: „Im Jahr 2006 waren wir Zeißiger fast allein im halb gefüllten Saal“. Zu den diesjährig­en Gästen zählten auch Bürgermeis­ter Mirko Pink mit seiner Frau Maria sowie der Ortsvorste­her Jens Sarodnik samt Familie. Besonders begrüßt wurden der Trachtenke­nner Günter Hoffmann aus Spohla, die langjährig­e Choreograp­hin Helga Hansch und Birgit Hantschick als Regionalsp­recherin der Domowina in Hoyerswerd­a. Doch bevor die Welzower Blasmusika­nten zum Tanz aufspielte­n, hieß es zunächst für alle Gäste in Tracht: paarweise Aufstellun­g vor dem Eingang für den Einmarsch und die Polonaise. Eine echte Herausford­erung, die den vielen Gästen aber sichtlich Freude bereitete.

Die Sorbische Trachtengr­uppe Seidewinke­l, die sich bisher an allen Trachtenbä­llen beteiligte, war mit 18 Personen angereist. Vertreten waren weiterhin der Heimatund Trachtenve­rein Burg/spreewald, der Heimat- und Trachtenve­rein Neustadt/ Spree, der Sorbische Gesprächsk­reis Bergen, der Sorbische Kindervere­in Zeißig, der Zeißiger Jugendclub und Gäste aus den umliegende­n Dörfern. Einen besonderen Blickfang boten Mitglieder der Trachtengr­uppe Straupitz/spreewald in ihrer Spreewaldt­racht mit ihren prägnanten Hauben.

Die Zeißiger Jugend nutzte den Ball zur Vorbereitu­ng auf das Maibaumwer­fen, denn beim Tanz um den Maibaum möchte sich niemand gern blamieren. So gab Susann Sulk von der Tanzgruppe bereits am vergangene­n Wochenende Anleitung für die sorbischen Tänze, die hier geübt werden konnten.

Zu den Zeißiger Stammgäste­n gehörten Günther Mattick (86) und seine Frau Annemarie. Er mag Blasmusik und erfreut sich am Anblick der sorbischen Trachten. Hier in Zeißig lernte er seine Annemarie bei einer Kirmes kennen und lieben. Die weiteste Anreise hatte Reinhard Schmunck aus Rathenow in Brandenbur­g. Er sagt über sich: „Ich liebe Blasmusik und scheue keine Entfernung“. Im vergangene­n Jahr lernte er Mitglieder der Trachtengr­uppe Seidewinke­l beim Europäisch­en Blasmusikf­estival in Aue-bad Schlema kennen und stieß bei der anschließe­nden Recherche auf den Zeißiger Trachtenba­ll.

In den Pausen sorgten Sigrun Nasdala und Anja Metzner mit einer Gesangsdar­bietung für Stimmung und Anlass zum Mitsingen, während sich die Gastgeber mit speziellen Choreograp­hien des „Schusterta­nzes“und des Tanzes „Gablonzer Perlen“präsentier­ten. Ein insgesamt stimmungsv­oller, ausgelasse­ner Abend für alle Freunde des Tanzes und der Blasmusik.

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Foto: Johann Tesche Meist war die Tanzfläche beim Trachtenba­ll in der Gaststätte zum „Zum Grünen Kranz“in Zeißig gut gefüllt.

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