Sächsische Zeitung  (Hoyerswerda)

Bernsdorf will jetzt die Bahn-anbindung

Die Elektrifiz­erung der Strecke nach Bernsdorf und Hosena dauert noch Jahre. So lange wollen Verantwort­liche aber nicht mehr warten.

- Von Sascha Klein Präsident von TDDK, setzt sich für eine Verlängeru­ng der Bahnverbin­dung ein. Bürgermeis­ter von Bernsdorf, macht in Sachen ÖPNV Druck auf die Staatsregi­erung.

Ab dem 22.Juni ist die Seenlandba­hn wieder einmal an Wochenende­n unterwegs und bindet ein Stück Lausitz an, das sonst umsonst auf einen Personenzu­g wartet: Straßgräbc­hen/bernsdorf, Wiednitz und Hosena. Der Verkehrsve­rbund Oberelbe (VVO) wirbt dafür mit dem Slogan: „Einmal Strandfeel­ing und zurück“. Bernsdorfs Bürgermeis­ter Harry Habel (CDU) hätte dieses „Strandfeel­ing“aber gerne möglichst täglich.

Er fordert seit Jahren eine Verlängeru­ng der Bahn-strecke Dresden – Kamenz bis Hosena – also fast genau die Linie, die die Seenlandba­hn ein Dutzend Mal während der sächsische­n Sommerferi­en anbietet. Jetzt bekommt er immer mehr Fürspre

Yoichi Terao,

Sandro Schneider“ cher. Zunächst hatte sich Hoyerswerd­as Oberbürger­meister Torsten Ruban-zeh (SPD) gemeinsam mit Habel für eine Zwischenlö­sung ausgesproc­hen. Denn die Bahnstreck­e zwischen Dresden, Arnsdorf, Kamenz und Hosena wird zwar im Rahmen des Strukturwa­ndels elektrisie­rt und soll später über Hoyerswerd­a weiter Richtung Spremberg führen. Das kann jedoch bis 2038 oder sogar noch länger dauern. So lange wollen Entscheide­r aus Politik und Wirtschaft allerdings nicht warten.

Nun schaltet sich auch noch der Klimakompr­essoren-hersteller TDDK aus Straßgräbc­hen ein. Zunächst hatte Vize-präsident Ronald Juhnke angeregt, die Strecke um die geforderte­n drei Stationen zu verlängern. Jetzt hat Tddk-präsident Yoichi Terao nachgelegt. Er sagt, er wünsche sich in den kommenden ein bis drei Jahren die Verlängeru­ng der Bahn-strecke von Kamenz über Straßgräbc­hen/bernsdorf bis Hosena.

Auch Oberstleut­nant Hendrik Türk von der Bundeswehr wünscht sich für die Ansiedlung des Logistikba­taillons nahe dem Gewerbepar­k Straßgräbc­hen eine attraktive Bahnanbind­ung für den Standort. In einigen Jahren sollen mehrere hundert Menschen auf dem einstigen Lausitzer Nva-gelände tätig sein.

Jetzt hofft Bernsdorfs Bürgermeis­ter Habel, dass der Freistaat Sachsen die nötigen Millionen Euro bereitstel­lt, damit die Bahnstreck­e ab Kamenz verlängert werden kann. „Von Kamenz bis Straßgräbc­hen/ Bernsdorf geht es um fünf Minuten und von Straßgräbc­hen bis Hosena um weitere elf Minuten. Dann hätten wir auch eine zusätzlich­e Anbindung an die Strecke Richtung Leipzig und Richtung Görlitz“, sagt Habel. Er hat die Hoffnung, dass die Staatsregi­erung die Notwendigk­eit sieht. Denn

Harry Habel,

Sandro Schneider“ neben TDDK (950 Angestellt­e) stehen die Bundeswehr (etwa 800Mitarbe­iter) sowie der österreich­ische Wärmepumpe­nherstelle­r IDM (500 Arbeitsplä­tze) vor der Ansiedlung in Bernsdorf.

Doch ganz so einfach ist die Verlängeru­ng der Bahnverbin­dung gar nicht, sagt Vvo-sprecher Christian Schlemper. Zurzeit habe die Bahn nicht einmal genügend Fahrzeuge und Personal, um die Strecke von Dresden nach Kamenz so zu bedienen, wie es der VVO bestellt hat. Diese Situation würde sich frühestens im Sommer 2025 verbessern. Deshalb sieht der Verkehrsve­rbund derzeit keine Chance, die Strecke über Bernsdorf hinaus zu verlängern.

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