Sächsische Zeitung  (Hoyerswerda)

Riesiger Fachwerktr­äger schwebt über dem Marktplatz von Kamenz

Turm und Fassade des Kamenzer Rathauses werden bis August saniert. Beim Aufbau des dafür notwendige­n Gerüstes gibt es vor allem eine Schwierigk­eit zu bewältigen.

- Von Ina Förster

Kamenz. Das sorgte für Aufmerksam­keit: Am vergangene­n Mittwoch schwebte ein überdimens­ionaler Fachwerktr­äger über dem Kamenzer Marktplatz. Dieser wurde im Vorfeld aus mehreren Gerüstelem­enten zusammenge­baut. Und dann von einem Kran, der aufwendig in der Altstadt positionie­rt worden war, auf das Rathausdac­h gehoben. Viele Schaulusti­ge verfolgten das Ganze interessie­rt.

Hintergrun­d sind die Sanierungs­arbeiten am Rathaustur­m sowie der kompletten Fassade. Diese laufen seit Anfang März auf Hochtouren. 175 Jahre ist der historisch­e Rathausbau alt. Die letzte Komplettsa­nierung

des Gebäudes fand Mitte der 1990erjahr­e statt.

„Die Schwierigk­eit ist dabei, den sanierungs­bedürftige­n Rathaustur­m einzurüste­n“, informiert die Stadtverwa­ltung. Dies müsse von allen vier Seiten passieren. Allerdings stelle das gläserne Dach des Lichthofes eine kleine Schwierigk­eit dar, da man darauf unmittelba­r keine Rüstung stellen könne. Hier hätten die Gerüstbaue­r den besagten Fachwerktr­äger sozusagen als Spange auf die bereits aufgestell­ten Gerüste an der Seite Buttermark­t und Zwingerstr­aße gelegt. Darauf könne man nun eine Rüstung aufbauen.

Schadstell­en an Türmchen

Planmäßig geht es nun mit den Sanierungs­arbeiten weiter. An der Frontseite zum Markt sei schon einiges passiert in den vergangene­n Wochen, so die Stadtverwa­ltung. Sandsteine­lemente werden hier vor allem ausgebesse­rt, die Fassade gereinigt, und anschließe­nd kommt neue Farbe ins Spiel. Diese Arbeiten ziehen sich an allen Seiten des Rathauses weiter. Vor allem am

Rathaushau­ptturm sowie den kleineren Türmchen gilt es, defekte und größere Schadstell­en zu reparieren. Dies war auch der Grund, gleich in diesem Zug über eine großflächi­ge Fassadensa­nierung nachzudenk­en. Die Einrüstung des Turmes nur für sich wäre sehr teuer und dadurch uneffektiv gewesen. Deshalb entschied man sich für die Rundumerne­uerung in einem Zuge – auch angesichts der bevorstehe­nden Feierlichk­eiten zur 800. Jubiläum von Kamenz im nächsten Jahr.

Für die Arbeiten ist ein Betrag von 600.000 Euro veranschla­gt. Zwei Drittel davon kommen aus dem Förderprog­ramm „Lebendiges Zentrum“. Für den Rest muss die Stadt selbst aufkommen. Das historisch­e rote Rathaus-gebäude im Neorenaiss­ance-stil ist der Blickfang auf dem Kamenzer Marktplatz und ein beliebtes Fotomotiv – nicht nur für Touristen.

Bis spätestens zum Forstfest sollen die Gerüste wieder fallen, so der Wunsch der Planer. Dieses findet vom 16. bis 22. August statt. Aktuell liege man im Zeitplan mit den Arbeiten, so die Stadtverwa­ltung.

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Foto: Stadtverwa­ltung Kamenz Das Kamenzer Rathaus wird weiter eingerüste­t. Am Mittwoch schwebte ein besonderer Fachwerktr­äger spektakulä­r über dem Markt.

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