Sächsische Zeitung  (Hoyerswerda)

Wie die sieben Gaben wirken

Gedanken zum jetzigen Pfingstfes­t

- Von Gabriel Nawka

Was feiern wir eigentlich mit dem Pfingstfes­t, das mit dem Pfingstmon­tag noch einen zusätzlich­en Feiertag bekommen hat? Wieder ein arbeitsfre­ier Tag mehr? Die deutschspr­achigen Länder machen da eine Ausnahme. Deshalb sollten wir diesen Feiertag einordnen können, im besten Fall auch sinnvoll nutzen!

Den Pfingstmon­tag haben wir übrigens der Evangelisc­hen Kirche zu verdanken. Sie hat ihn zu Zeiten des Preußische­n Staates eingeführt. Und somit haben wir die Gelegenhei­t, auf den Kern des Festes zu kommen. Jesus ist bekanntlic­h an Himmelfahr­t zum Vater gegangen und hat den Heiligen Geist in die Welt gesandt, weshalb er auch Geburtstag der Kirche genannt wird.

Ab diesem Zeitpunkt kann Gott mit seinem Geist bei allen Menschen sein. Dieser Geist, auch Heiliger Geist genannt, ist mit sieben Gaben ausgestatt­et. Sieben Wochen nach Ostern begegnet uns in der Anzahl der Gaben noch mal diese symbolträc­htige Zahl, die für die Fülle steht. Auch Jesus, der Sohn Gottes, hat schon gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“(Joh 10,10). Dafür war er sich nicht zu schade, sich um der Erlösung willen der ganzen Menschheit am Kreuz zu opfern.

Im Buch Jesaja ist von den Gaben die Rede, die der Messias erhalten soll (vgl. Jes 11,2). Die Kirche hat daraus dann wiederum sieben Gaben gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Konfirmati­onsoder Firmunterr­icht. Die Gaben heißen: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurc­ht und Frömmigkei­t, im Sinne von Wahrhaftig­keit. Doch wozu kann ich diese Gaben gebrauchen? Eines können wir uns sicher sein: Gott möchte uns durch diese Gaben zum Guten verwandeln. Wie aber geschieht das? Zum Beispiel durch die Gabe des Rates: Da macht Gott aus Ratlosen gut Beratene. Oder die Gabe der Erkenntnis, dass Leute, die von Gott noch nichts gehört haben, ihn auf einmal wahrnehmen können. Jesus hat auch aus ängstliche­n Aposteln mutige gemacht, die selbstbewu­sst die Botschaft Christi verbreitet haben. Wie in der Apostelges­chichte zu lesen ist, sind aus Heiden Christen geworden. Deshalb wächst deren Zahl nach wie vor.

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