Sächsische Zeitung (Hoyerswerda)
Wie die sieben Gaben wirken
Gedanken zum jetzigen Pfingstfest
Was feiern wir eigentlich mit dem Pfingstfest, das mit dem Pfingstmontag noch einen zusätzlichen Feiertag bekommen hat? Wieder ein arbeitsfreier Tag mehr? Die deutschsprachigen Länder machen da eine Ausnahme. Deshalb sollten wir diesen Feiertag einordnen können, im besten Fall auch sinnvoll nutzen!
Den Pfingstmontag haben wir übrigens der Evangelischen Kirche zu verdanken. Sie hat ihn zu Zeiten des Preußischen Staates eingeführt. Und somit haben wir die Gelegenheit, auf den Kern des Festes zu kommen. Jesus ist bekanntlich an Himmelfahrt zum Vater gegangen und hat den Heiligen Geist in die Welt gesandt, weshalb er auch Geburtstag der Kirche genannt wird.
Ab diesem Zeitpunkt kann Gott mit seinem Geist bei allen Menschen sein. Dieser Geist, auch Heiliger Geist genannt, ist mit sieben Gaben ausgestattet. Sieben Wochen nach Ostern begegnet uns in der Anzahl der Gaben noch mal diese symbolträchtige Zahl, die für die Fülle steht. Auch Jesus, der Sohn Gottes, hat schon gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“(Joh 10,10). Dafür war er sich nicht zu schade, sich um der Erlösung willen der ganzen Menschheit am Kreuz zu opfern.
Im Buch Jesaja ist von den Gaben die Rede, die der Messias erhalten soll (vgl. Jes 11,2). Die Kirche hat daraus dann wiederum sieben Gaben gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Konfirmationsoder Firmunterricht. Die Gaben heißen: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht und Frömmigkeit, im Sinne von Wahrhaftigkeit. Doch wozu kann ich diese Gaben gebrauchen? Eines können wir uns sicher sein: Gott möchte uns durch diese Gaben zum Guten verwandeln. Wie aber geschieht das? Zum Beispiel durch die Gabe des Rates: Da macht Gott aus Ratlosen gut Beratene. Oder die Gabe der Erkenntnis, dass Leute, die von Gott noch nichts gehört haben, ihn auf einmal wahrnehmen können. Jesus hat auch aus ängstlichen Aposteln mutige gemacht, die selbstbewusst die Botschaft Christi verbreitet haben. Wie in der Apostelgeschichte zu lesen ist, sind aus Heiden Christen geworden. Deshalb wächst deren Zahl nach wie vor.